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In Berlin wurden bei anti-israelischen Protesten schon vor zwei Wochen mehrere Autos abgefackelt.

© dpa/Sven Kaeuler

Exklusiv

Deponierte Brandsätze in Berlin gefunden: Ermittler fürchten Eskalation der Anti-Israel-Proteste

Die Berliner Polizei bereitet sich auf eine Palästina-Großdemo am Samstag vor, zu der Zehntausende erwartet werden. Sicherheitsbeamte warnen vor einer Zuspitzung der Lage.

In mehreren Bundesländern warnen Sicherheitsbeamte nach Tagesspiegel-Informationen intern vor einer Eskalation anti-israelischer Proteste. Ermittler sorgen sich insbesondere angesichts einer für Samstag geplanten Pro-Palästina-Demonstration in Berlin, zu der Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet werden.

Beamte fürchten, dass zumindest nachts Brandsätze eingesetzt werden könnten – nach dem Massaker der palästinensischen Hamas an 1400 israelischen Juden hatten Sympathisanten der Islamisten auch in Berlin wiederholt Feuer gelegt.

Wie zwei Kenner der Vorgänge dem Tagesspiegel berichteten, fanden Beamte in den vergangenen Wochen nicht weit der Neuköllner Sonnenallee deponierte Brandsätze. Unbekannte hatten demnach hochentzündliche Spraydosen mit Feuerwerkskörpern so präpariert, dass es sich de facto um Sprengsätze handelte.

Mindestens zwei solcher Depots wurden entdeckt. Berlins Polizeipräsidium antwortete noch nicht auf eine Anfrage zu den Vorfällen, in Sicherheitskreisen aber wird intensiv über die Funde debattiert.

Mit Blick auf die Demonstration am Samstag warnte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor einer Überlastung der Behörde: Der Zenit sei überschritten, Berlin schaffe das aus eigener Kraft kaum, sagte der GdP-Landeschef Stephan Weh. Man stehe nach heftigen Wochen vor einem weiteren Großeinsatz, für den erneut jeder in den Dienst berufen wurde, der noch laufen könne.

Neben palästinensisch-arabischen Netzwerken mobilisieren auch Organisationen für die Demonstration in Berlin, deren Mitglieder sich selbst als Linke verstehen. Auch türkische Rechtsextreme unterstützen traditionell die islamistische Hamas. So werden am Samstag neben Islamisten aller Couleur auch Graue Wölfe erwartet.

Die Symbole der militanten, antisemitischen Nationalisten aus der Türkei – der heulende Wolf und die drei islamischen Halbmonde – waren schon auf vergangenen Pro-Gaza-Kundgebungen zu sehen.

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