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Der prominente Wochenrückblick : Mit Flammenwerfer über den Scharmützelsee
In der vergangenen Woche machten insbesondere Promis ü-60 auf sich aufmerksam. Mit dabei Günther Jauch, Harald Glööckler, Helen Mirren und Queen Camilla.
Stand:
Während in der vergangenen Woche viele Augen auf Übersee gerichtet waren, weil zwei mächtige Männer im fortgeschrittenen Rentenalter auf Tuchfühlung gingen, sind auch hierzulande Fragen rund um Ruhestand über den Nachrichten-Äther getickert. Günther Jauch zum Beispiel, denkt gar nicht daran.
Der Deutschen Presse-Agentur erzählte er, dass ihm sein Leben als Weingutsbesitzer und Fernsehmoderator viel zu viel Spaß mache: „Ich sehe nicht, was sich jetzt irgendwie akut ändern soll. Mir fehlt auch nichts – außer dem Haupthaar, das schütterer geworden ist.“
Ohnehin könne er sich einen Ruhestand mit „ewigem Feierabend“ nicht vorstellen. „Das ist für mich eine völlig falsche Vorstellung von einem erfüllten Leben, wenn man einfach gar nichts mehr zu tun hat“, sagte er weiter. Er freue sich über jeden, der damit glücklich sei. „Aber meine Welt ist es nicht.“ Zurzeit sei er ohnehin „noch voll im Job“ bei RTL: „Und es wird eher mehr.“

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Das zu sagen, ist sein gutes Recht. Nicht alle Moderatoren müssen den Thomas Gottschalk machen und ständig mit dem Rücktritt drohen. Warum Jauch aber Ruhestand mit Nichtstun in Zusammenhang bringt, bleibt offen. Vor allem könnte er ja auch als Rentner weiterhin Riesling anbauen und somit zum Beispiel CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann stolz machen. Aktivrente lautet hier das rüstige Stichwort.
Rein rechtlich dürfte der 68-Jährige ja kürzertreten – ganz im Gegensatz zu Kunstfigur Harald Glööckler. Der wurde dieser Tage erst 60. Feiern ließ er sich dafür trotzdem. Und zwar rauschend.
Der exaltierte Jubilar unterhielt seine zahlreichen Gäste aus dem Dschungel-Camp-Universum höchst selbst, unter anderem mit dramatischem Auftritt zu Boote über den Scharmützelsee und einer Flammenwerfer-Showeinlage. Er selbst bezeichnete die Party bereits im Vorfeld als „gigantisch“.
Tiefes Dekolleté, hoher Schlitz
Ein Hotel in Bad Saarow richtete die Fete aus und machte damit auch gleich Werbung auf Instagram. Unter ein entsprechendes Posting schrieben findige Hotel-Social-Media-Manager schwülstig: „Wenn das Wetter mitspielt und der Glamour explodiert. Harald Glööckler zeigt uns, wie man selbst einen Strandweg in einen Laufsteg verwandelt! Tiefes Dekolleté, hoher Schlitz – man könnte meinen, man sieht zu viel (…)“, damit wäre in dieser Angelegenheit eigentlich alles gesagt. Herzlichen Glöööckwunsch.
Kommen wir zu genügsameren sogenannten Best Agern, die gibt es nämlich auch. Der US-Schauspieler Mark Hamill (73) wurde als Luke Skywalker in den „Star Wars“-Filmen bekannt, will als solcher in Zukunft aber nicht mehr vor der Kamera stehen.
Ich werde auf keinen Fall als nackter Macht-Geist auftreten.
Mark Hamill, Schauspieler
„Mein Punkt ist, dass ich meine Zeit hatte“, sagte er in einem Interview mit der Onlineplattform „ComicBook“. „Ich weiß das zu schätzen, aber ich denke wirklich, dass sie sich auf die Zukunft und all die neuen Figuren konzentrieren sollten.“ Außerdem sei er ja im letzten Film der Reihe „Die letzten Jedi“ verschwunden und hätte seine Robe zurückgelassen. „Und ich werde auf keinen Fall als nackter Macht-Geist auftreten“. Take that Glööckler.
Auch Hamills britische Kollegin Helen Mirren (79), gibt sich bescheiden. In einem Talk-Format des US-Magazins „Hollywoodreporter“ sagte sie, dass sie zwar gerne Waffen in der Hand halte und auch irgendwie Spaß am Schießen hätte, sie selbige aber trotzdem hasse.
Ansichtssache Majestätsbeleidigung
Apropos Schießen. Ein kompliziertes Themenfeld, das wohl aber auch vor Hochwohlgeborenen nicht haltmacht. Die britische Königin Camilla ist Teil eines neuen Kriminalromans des Schriftstellers Peter James, der im Oktober erscheint.
In dem Roman, der „The Hawk Is Dead“ („Der Falke ist tot“) soll sie mit dem königlichen Zug auf Reisen sein, bis dieser entgleist. Wenig später erschießt ein Scharfschütze einen ihrer Berater. Der Held der Geschichte, Detective Roy Grace, begibt sich daraufhin zum Buckingham Palace, um zu ermitteln.
Medienberichten zufolge seien sie und der Autor enge Freunde. Die Königin soll den Schriftsteller sogar gefragt haben, wann ein Roy-Grace-Roman bei ihr in London spielen werde. „Ich hatte eine Idee, die ich Ihrer Majestät vorstellte – und sie fand sie toll“, sagte James in einem Interview. Glück gehabt, wenigstens mit der Causa Majestätsbeleidigung blieben wir für diese Woche verschont.
Obwohl, Moment, so ganz stimmt das nicht. Dafür lohnt sich der Blick zurück an den Anfang. In den Vereinigten Staaten beleidigen sich zurzeit die ehemaligen Best-Buddys Elon Musk und Donald Trump wechselseitig. Wer hier die Majestät ist und wer nicht, kommt dabei auf die Perspektive an. Etwas Gutes hat das Ganze aber: Da Musk nicht mehr der offizielle Berater Trumps, und damit raus aus der Politik ist, dürfen wir uns an dieser Stelle wieder von ihm unterhalten lassen.
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