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© Timothy Schaumburg

Diese Konzerte sind bald ausverkauft: Jetzt Tickets für Berlin sichern

Es gibt Konzerte, da möchte man einfach gerne hin – und bemerkt das erst, wenn es zu spät ist und die Gigs ausverkauft sind. Wir beugen dem vor!

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Wieder vergessen, ein Ticket zu kaufen? Oder einfach zu spät gecheckt, dass die oder der begehrte Künstler*in überhaupt in die Stadt kommt? Das geht einigen so! Deshalb haben wir potenziell begehrte Konzerte, die bald ausverkauft sein dürften, zusammengetragen. Vormerken ist angeraten oder besser: direkt kaufen!

1 Spritziger, kalifornischer Sound: Ilgen-Nur

Justin Bieber, The Weeknd, Shawn Mendes, Ed Sheeran – die Liste der Weltstars, die ihre Berühmtheit YouTube zu verdanken haben, ist lang. Ob das auch Ilgen-Nur inspirierte, mit 16 die ersten Coversongs auf der Plattform hochzuladen?

Der große Erfolg blieb zwar zuerst aus, doch bekanntlich hat man immer zwei Chancen im Leben. Für die Musikerin war es der Abend, an dem sie zufällig Paul Pötsch, den Gitarristen der Rockband „Trümmer“ in einer versifften Hamburger Kneipe traf und ihm ihr Demoband zusteckte.

Als Teenager zieht Ilgen Nur aus dem Süden nach Hamburg. Alle norddeutschen Indie-Schuppen durchgespielt, lebt die 27-Jährige heute in Berlin.

© Sarah Alikhan

Zwei Singles, die erste Platte und eine Inspirationsreise nach Los Angeles später geht die 27-Jährige mit ihrem aktuellen Album „It’s All Happening“ auf Tour. Mit warmer Stimme singt sie von einem weißen Mercedes, mit dem sie auf dem Highway Richtung Sonnenuntergang fährt, Powernaps, um den Tag zu überstehen und der schmerzlich-süßen Sehnsucht nach Liebe. Fans können also beruhigt sein: Ilgen-Nur bleibt dem melancholisch-grungy Indie-Pop treu, nur ist dieser gebettet in spritzigen, kalifornischen Sound – LA-Vibes eben. Das perfekte Konzert gegen den kollektiven Berliner Winter-Blues.

2 Mit Bipolar Feminin auf das System schimpfen

Schon Nirvana widmete der bipolaren Störung mit „Lithium“ einen Song und auch Kanye West macht keinen Hehl aus seiner Krankheit: „I hate being bipolar, it’s awesome“. Im Gegensatz zu dem amerikanischen Rapper hasst die österreichische Band aber nicht nur den lebensmüden Nebel der Depression, sondern auch das Patriarchat. Bipolar Feminin ist scheppernder Sound, E-Gitarren und Systemkritik – klassisch linker Grungepunk, mit einer Extraportion Feminismus.

Bipolar Feminin schreibt Texte über männliche Besserwisser, Bodyshaming und den Wunsch alles niederbrennen zu wollen.

© Apollonia Theresa Bitzan

„Mit euren Bärten seid ihr die Experten für alles / Mit euren Schwänzen überschreitet ihr all meine Grenzen“, singt Frontfrau Leni Ulrich rotzig und mit schneidender Stimme ins Mikrofon. Das fragile System, das den Titel des Debütalbums schmückt, wird von den vier Künstler*innen mit sozialkritisch-feministischen Texten auseinandergenommen. Auch Bock auf ein bisschen Widerstand? Dann ab zum Konzert und den Frust von der Seele schreien!

Vor wenigen Wochen spielten Bipolar Feminin bereits in Berlin – das Konzert war seit langem ausverkauft. Wer deshalb nicht kommen konnte, hat nun eine zweite Chance.

3 Leidenschaftlicher Gitarren-Rock: Nothing but Thieves 

Die UK-Band Nothing but Thieves balanciert zwischen Pop und Rock hin und her, bleibt dabei aber stets ihrer ikonischen gitarrenlastigen Linie treu. Übermaß an Stilsicherheit und Selbstbewusstsein strahlt das Quartett schon lange aus.

Doch jetzt haut die außergewöhnliche Stimme von Frontsängers Conor Masons dem Publikum die Setliste liebevoll um die Ohren, denn die Band kann auch anders: Balladen und tiefsinnige Texte. Kräftige, rockige Tracks, die mit Mansons engelsgleicher Kopfstimme vervollständigt werden. Wer also noch mal richtig seinen Haarschopf in einem dramatischen, filmischen Zustand, hin und her wirbeln will, ist bei Nothing but Thieves genau richtig.

Live mindestens genauso so gut wie auf Platte.

© Beatriz Oliveira

4 Vinyliger Indie-Pop: Giant Rooks

Giant Rooks gliedert sich mit ihrer aktuellen, dem Trend angepassten Old Money Ästhetik deckungsgleich in das Idealbild der Gen Z ein. Dennoch: wie die heimische eingestaubte Vinyl-Sammlung klingen sie noch lange nicht. Der Indie-Rock der Band ist über die Jahre hinweg immer poppiger geworden, was aber nicht sonderlich schlimm ist, denn es steht ihnen ganz gut.

Nach dem diesjährigen Lollapoolza-Konzert in Chicago und dem Support-Act von Louis Tomlinson können sich die Rooks-Jungs schon einiges auf die Kappe schreiben. Deshalb am Ball bleiben und einfach mal die Pop-Schiene mitfahren.

Auf der Bühne sind Giant Rooks nicht halb so nachdenklich.

© Timothy Schaumburg

5 Anecken im Mainstream-Popkosmos: The 1975

Regelmäßig schleudert sich Frontsänger Matty Healy in die Boulevardpresse – zum Beispiel, wenn er rohes Fleisch isst, wild rumknutscht oder blank zieht. Und das alles live auf der Bühne!

Die UK-Band fährt immer noch die Rockstar-Schiene, inklusive Sex-Sells und Schock-Performances, sodass sich online Fans beschweren, wie peinlich es sei, die Eltern mit aufs Konzert zu nehmen. Denn: Es kann schon passieren, dass die vorderste Reihe freien Blick auf Healys privatesten Körperteile bekommt.

Die Geschmäcker sind hier gespalten, aber ein Must-See ist es alle Mal. Hinzu kommt, dass die Band zum großen Bedauern angekündigt hat, nach dieser Tour eine Show-Pause auf unbestimmte Zeit einzulegen, also let’s go! (Vielleicht auch einfach ohne die Eltern)

The 1975 lieben es zu polarisieren.

© Samuel Bradley

6 Indieparty mit Bilderbuch

Bilderbuch schreit förmlich: Selbstinszenierung und Ironie. Spätestens mit „Maschine“ oder „Bungalow“ sollte dann auch die hinterste Reihe etwas zum Mittanzen haben. Das überreizte Level an Attitüde in den Texten und der funkig-poppige Sound fließen unmittelbar in Haut, Haar und Tanzbein über.

Bilderbuch fehlt auf keinem guten Festival mehr und da im Frühjahr lange noch nicht der Festivalsommer eingeläutet wurde, muss wohl die Columbiahalle herhalten.

Bilderbuch ist ein Träumchen: laut, ironisch und feministisch.

© Niko Ostermann

7 Olivia Rodrigo macht Mainstream-Pop wieder cool

2021 erschien ihr Debüt „Sour“ auf das eine Flut an Lobeshymnen folgte, 2022 gewann sie nicht einen, nicht zwei, sondern gleich drei Grammys. Mit gerade einmal 20 hat Olivia Rodrigo das Popstar-Game durchgespielt.

Ihre neue Platte „GUTS“ scheint ihren Exfreunden gewidmet zu sein, an denen die junge Amerikanerin kein gutes Wort lässt. Und obwohl sie im Klappentext schreibt, dass es sich anfühlt, als sei sie nach dem letzten Album zehn Jahre gealtert, ihren Songs hört man das nicht an. Die klingen immer noch nach dem ersten Herzschmerz, Trotz und jugendlichem Leichtsinn.

Olivia Rodrigo hat das geschafft, was schon Miley Cyrus, Selena Gomez, Demi Lovato oder Ariana Grande vorgemacht haben: vom Disney-Star zum Popsternchen.

© Universal Music

Das Branchenblatt „Variety“ bezeichnet Olivia Rodrigo als „Stimme ihrer Generation“ und dennoch gibt es auch für alle, die nicht Mitglied der Gen Z sind, einen validen Grund zum Konzert zu gehen: nämlich auch ohne heißbegehrte Karten für Taylor Swift ergattert zu haben, eine richtig gute Popsängerin live zu hören und sich für einen Abend wieder wie ein Teenager zu fühlen.

Auf die Plätze, fertig, Tickets kaufen!

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