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 Wenn Kupferkabel gestohlen werden, wird der Bahnbetrieb deutlich gestört.

© IMAGO/Funke Foto Services

Diebesgut im Transporter gefunden: Drei Männer wegen Kupferkabel-Diebstahls in Berlin festgenommen

Ein Mann bereitete am Mittwoch an einer S-Bahn-Strecke Kupferkabel auf den Transport vor. Zwei Komplizen warteten mit dem Transporter. Sie rechnen jedoch nicht mit Zivilpolizisten.

Stand:

Am Mittwochabend hat die Bundespolizei drei Männer vorläufig festgenommen, die auf der S-Bahn-Strecke zwischen den Stationen Gehrenseestraße und Hohenschönhausen Kupferkabel stehlen wollten. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Gegen 21.40 Uhr hatten Zivilpolizisten einen Mann bemerkt, der mutmaßlich von der Bahnstrecke entwendete Kupferkabel für den Abtransport vorbereitete. Kurz danach hielt ein Transporter mit zwei weiteren Männern an der Bahnstrecke. Das Trio lud die Kabel in den Transporter und fuhr los.

Die Einsatzkräfte hielten den Transporter an. Sie stellten die Kupferkabel und das Fahrzeug sicher und nahmen die 30-, 35- und 42-jährigen Deutschen vorläufig fest.

Die Ermittlungen zur Menge des Diebesguts sowie zur Schadenshöhe sind noch nicht abgeschlossen. Die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen und besonders schweren Falls des Diebstahls gegen die bereits polizeilich bekannten Männer. Bei allen drei Tatverdächtigen wurden die Wohnungen durchsucht.

Kupferkabel-Diebstahl legt Berliner U-Bahn lahm

Kupferkabel werden immer wieder gestohlen. Mit Kupfer lässt sich auf dem Schrottmarkt ein hoher Preis erzielen. Der Preis für Kupfer kann zwar stark schwanken, aber in der Regel bleibt er hoch genug, um Diebstahl lohnend zu machen.

Kupferkabel sind zudem oft an leicht zugänglichen Orten wie Baustellen, Bahnstrecken oder abgelegenen Industriegeländen zu finden, was Diebstähle erleichtert.

Und: Einmal gestohlen, ist es schwierig, Kupfer zu identifizieren oder zu verfolgen, da es oft schnell eingeschmolzen und in den legalen Schrotthandel integriert wird.

Die Deutsche Bahn will das nicht hinnehmen: Sie markiert Kabel und Schienen mit Zahlencodes und anderen Merkmalen, um Diebesgut zu erkennen.

Die Folgen von Kabeldiebstählen bekommen auch Berliner U-Bahn-Kunden immer wieder zu spüren: Im Herbst vergangenen Jahres musste deswegen zwischen Breitenbachplatz und Krumme Lanke der Verkehr eingeschränkt werden. Ende November musste die U6 für knapp zwei Wochen auf einen Zehn-Minuten-Takt reduziert werden. Im Dezember dann war es wieder die U3, die nach einem Kabeldiebstahl nur noch mit einem ausgedünnten Fahrplan unterwegs sein konnte. (Tsp)

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