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Eine Woche auf der Flucht: Verurteilter Vergewaltiger Mike L. in Berlin festgenommen
Eine Woche lang war der verurteilte Vergewaltiger Mike L. in Berlin auf der Flucht. Nun ist er von der Polizei festgenommen worden und sitzt in Untersuchungshaft.
Stand:
Der verurteilte Vergewaltiger Mike L., der seit über einer Woche auf der Flucht war, ist festgenommen worden. Das bestätigten Sicherheitskreise dem Tagesspiegel. In einer Laubenkolonie in Tempelhof fanden Fahnder demnach Mike L. um 9.03 Uhr schlafend vor. Zuvor hatte die „B.Z.“ berichtet, dass der Mann am Montagmorgen geschnappt wurde.
Am vergangenen Wochenende war er nach einem unbegleiteten Ausgang nicht zurück in die JVA Tegel gekommen. Am Sonntagmorgen soll er in Lankwitz seiner Ex-Freundin aufgelauert und sie mit einem Messer angegriffen haben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten, traf die Frau in einem Bus auf dem Weg zur Arbeit auf den 38-Jährigen. Er soll sie zur Rede gestellt und unvermittelt angegriffen haben.
Es soll nach Angaben der Justizverwaltung das erste Mal gewesen sein, dass er seine Ex-Partnerin angegriffen hat. Die schwer verletzte Frau begab sich nach Polizeiangaben selbst in ein Krankenhaus. Einige Tage später wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen.
Wegen des Angriffs hatte das Amtsgericht Tiergarten einen Untersuchungshaftbefehl gegen den 38-Jährigen erlassen. Dieser wurde am Nachmittag durch einen Haftrichter in Vollzug gesetzt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem Tagesspiegel.
Kurz vor der Entlassung
Mike L. hatte seine Haftzeit fast abgesessen. „Der Gefangene stand in wenigen Wochen zur Entlassung an“, sagte eine Sprecherin der Justizverwaltung. Wenige Tage vor Weihnachten sollte er nach Tagesspiegel-Informationen entlassen werden. Seit April 2020 war er erst in Untersuchungshaft, dann in Strafhaft. Im Januar 2023 kam er auf die Sozialtherapeutische Station. Ab November 2023 bekam er fünfmal begleiteten Ausgang – nie gab es Beanstandungen.
Mike L. war 2021 wegen schwerer Vergewaltigung, Waffenbesitz, Nötigung und Körperverletzung zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden, berichtete die „Bild“. Obendrauf kamen zwei Jahre Haft wegen eines Brandanschlags.
Im April 2020 hatte L. eine Frau vergewaltigt. Dem Bericht zufolge soll sich der Marktleiter im Jahr zuvor in seine 23 Jahre alte Mitarbeiterin verliebt haben. Das Verhältnis soll aber durch Gewalt und Eifersucht belastet gewesen sein. Nach ihrem Auszug soll die Frau ein Kontaktverbot gegen den Mann erwirkt haben.
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