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Die Christvesper im Berliner Dom.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Christvespern, Krippenspiele und Messen: Die beliebtesten Weihnachtsgottesdienste in Berlin und Umland

Alle Jahre wieder laden die Kirchen über die Weihnachtsfeiertage zu Veranstaltungen ein. Der Andrang ist groß, daher sollten Besucher rechtzeitig ihre Plätze einnehmen. Ein Überblick.

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Es gibt Krippenspiele, Christvespern und Mitternachtsmessen. Auch 2025 laden Berlins Kirchen am Heiligen Abend und den Weihnachtstagen wieder zu zahlreichen Gottesdiensten ein.

Vor allem die kleinen Dorfkirchen am Stadtrand können schnell überfüllt sein. Aber das Angebot ist groß, und im Unterschied zu Maria und Josef in der Weihnachtsgeschichte, die in der Herberge bekanntlich keinen Platz fanden, sollte das in Berlins Kirchen eigentlich anders sein – vorausgesetzt, man ist rechtzeitig vor Ort. Eine Auswahl von Berliner Weihnachtsgottesdiensten.

Die großen Stadtkirchen

Gut besucht ist am Heiligen Abend sicher die repräsentativste Kirche der Hauptstadt, der Berliner Dom am Lustgarten. Hier ist um 14 Uhr Bischof Christian Stäblein auf der Kanzel zu Gast, der Kapellchor des Staats- und Domchors und Domorganist Andreas Sieling musizieren und Domprediger Stefan Scholpp feiert die Liturgie. Bessere Chancen auf einen Sitzplatz könnte man allerdings in den weiteren Christvespern und Christmetten haben, die Scholpp und seine Kollegin Christiane Münker sowie Pfarrer Alexander Brodt-Zabka um 16 Uhr, 18 Uhr, 22 Uhr und 24 Uhr im Dom anbieten.

Bischof Stäblein steigt dann anschließend noch auf die Kanzel der Sankt Marienkirche am Alexanderplatz: Hier ist er um 18 Uhr in einer Christvesper zu hören, die auch im Radio auf RBB 88,8 übertragen wird. Die Liturgie gestaltet dann Pfarrer Michael Kösling und der Staats- und Domchor Berlin sowie Marienorganist Xaver Schult wirken im Gottesdienst mit. Zuvor findet in der Marienkirche bereits um 14 Uhr eine „Multireligiöse Christvesper“ statt, die Pfarrer Alexander Arno Heck zusammen mit Pfarrerin Marion Gardei, Pfarrer Michael Kösling und Imam Osman Örs und Rabbiner Andreas Nachama vom „House of One“ gestaltet.

Im Westen Berlins, in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz, gibt es um 14, 17 und 19 Uhr Christvespern. Während um 17 Uhr Generalsuperintendentin Julia Helmke auf der Kanzel des Gotteshauses stehen wird, steht die Christvesper um 19 Uhr unter dem Motto „Liebe für alle“, und es erklingt Jazzmusik: Feodora Müßig singt, und Jonas Sandmeier spielt die Orgel, während Pfarrer Steffen Wegener predigt. Auch empfehlenswert: Das Orgelkonzert in der Reihe Bach pur, das um 21 Uhr von Sebastian Heindl gespielt wird, und die Christnacht um 23 Uhr mit Pfarrerin Kathrin Oxen.

In der katholischen St. Hedwigs-Kathedrale am Bebelplatz in Mitte gibt es um 15 Uhr und 16 Uhr „Einstimmungen auf Heiligabend“: Dort werden Texte gelesen, und Musik und Lieder zum Mitsingen angeboten. Um 22 Uhr findet dann die Christmette mit Erzbischof Heiner Koch und dem Domkapitel der Sankt Hedwigs-Kathedrale statt. Die Gemeinde weist allerdings auf ihrer Homepage extra darauf hin, dass in der im letzten Jahr neu eröffeneten Kathedrale nur eine begrenzte Anzahl von Sitzplätzen zur Verfügung steht, und kein Sitzplatz garantiert werden könne.

Kirche mit Kindern

Besser könnte es deswegen sein, auf die Kirchen in den Kiezen auszuweichen. Dort finden auch in diesem Jahr unzählige Christvespern und Krippenspiele statt. Zum Beispiel in der katholischen Rosenkranzbasilika in der Kieler Straße in Steglitz, die in diesem Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum feierte. Dort gibt es um 15.30 Uhr ein Krippenspiel.

Zur gleichen Zeit gibt es in der katholischen Kirche St. Maria Magdalena in der Platanenstraße in Pankow ein Krippenspiel, bei dem auch das Friedenslicht von Bethlehem an die Besucher übergeben wird. Und ebenfalls um 15.30 Uhr wird in der ebenfalls katholischen St. Alfons-Kirche in der Beyrodtstraße in Marienfelde das Weihnachtsmusical „Leuchte, kleiner Stern“ aufgeführt.

Die evangelischen Sophienkirche in Mitte findet am Heiligen Abend ein Krippenspiel statt.

© Lukas Schulze/dpa

Doch auch in evangelischen Kirchen gibt es am Heiligen Abend Krippenspiele. Etwa um 14 Uhr und 15.30 Uhr in der Dorfkirche Marienfelde in Alt-Marienfelde mit Pfarrer Paul Klaß, um 14 Uhr und um 16 Uhr in der Sophienkirche in der Großen Hamburger Straße in Mitte mit Pfarrerin Christine Schlund, Angelika Hoppe und Vikarin Annemarie Priesemuth oder um 14.30 das Krippenspiel „mit Engelchor“ in der Königin-Luise-Kirche in der Bondickstraße in Wittenau, wo Pfarrer Christoph Anders predigt.

Und schon lange kein Geheimtipp mehr sind die Familiengottesdienste, die der evangelische Militärbischof Bernhard Felmberg schon seit vielen Jahren ehrenamtlich in der evangelischen Grunewald-Gemeinde anbietet. Sie finden in diesem Jahr um 14 und 15.30 Uhr in der Kirche in der Bismarckallee statt, während um 17 Uhr und 18 Uhr Pfarrer Jochen Michalek zu Christvespern einlädt.

Christvespern in und vor großen und kleinen Kirchen 

Einen Sitzplatz auch für spontane Besucher verspricht die Christvesper in der evangelischen Kirche Zum Guten Hirten auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz in Friedenau, die dort um 18 Uhr stattfindet. „Wir haben 1000 Plätze, es passen also immer alle herein“, sagt Pfarrerin Rajah Schepers. Dort gibt es auch um 23 Uhr einen Christnacht-Gottesdienst mit Pfarrer Wolfgang Weiß.

In der Kreuzberger Heilig-Kreuz-Kirche gibt es um 17.30 Uhr eine Christvesper mit Pfarrer in Ruhe Jürgen Quandt. Die Gemeinde lädt auch zu Christvespern um 17.30 Uhr in der Passionskirche auf dem Marheinekeplatz und um 17.30 Uhr im Gemeindezentrum in der Wartenburgstraße 7 mit Lektor Ralf Sick ein. Und im Gemeindegarten an der Dorfkirche Kladow in Alt-Kladow findet etwa um 16.30 Uhr eine Open-Air-Christvesper mit Pfarrer Nicolas Budde und einem Kinderchor statt, während die ebenfalls nicht ganz kleine Spandauer Nikolaikirche auf dem Reformationsplatz um 18.30 Uhr zu einer Christvesper mit Pfarrer Björn Bornmann und um 23 Uhr zur Christnacht mit Pfarrerin Irene Ahrens-Cornely einlädt.

Der Präsident der Akademie der Wissenschaften, der Theologe Christoph Markschies, predigt am Heiligen Abend um 18 Uhr in der Sühne-Christi-Kirche in der Charlottenburger Toeplerstraße, und ist am 25.12. um 18 Uhr im Berliner Dom zu Gast. Am Weddinger Gesundbrunnen gibt es in der Kapelle der Versöhnung auf dem Mauerstreifen an der Bernauer Straße um 15 Uhr ein Orgelkonzert mit Roman Lemberg und Pfarrer Thomas Jeutner. In der Kirche am Humboldthain in der Gustav-Meier-Allee findet um 17 Uhr eine Christvesper mit Pfarrerin Senta Reisenbüchler und dem Posaunenchor unter Leitung von André Blakenburg statt.

Für Einsame und Trauernde

Aber wohin geht man, wenn der Heilige Abend eben nicht mehr so wie immer ist, weil erst vor kurzer Zeit ein lieber Mensch verstorben ist? Die katholische Kirche macht um 14 Uhr in der Trauerhalle des St. Hedwig-/St. Pius-Friedhofes in Berlin Hohenschönhausen, Konrad-Wolff-Str. 30-33, ein besonderes Angebot für Trauernde. Unter der Überschrift „Niemand muss alleine trauern“ lädt sie zu Kakao, Gebäck und Weihnachtsliedersingen ein.

So entsteht ein Baum voll lebendiger Erinnerung an die Verstorbenen, gemeinsam mit uns geborgen in der tröstenden Atmosphäre unserer Gedächtniskirche.

Pfarrerin Katrin Oxen

Um 15 Uhr laden die evangelische Trauerbegleiterin Anna Ziegenhagen und Pfarrer Alexander Höner zu einem Weihnachtsgottesdienst für Trauernde auf den Alten Sankt Matthäus-Kirchhof in der Großgörschenstraße 12-14 in Schöneberg ein. Und in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gibt es einen „Baum der Erinnerung“, berichtet Pfarrerin Katrin Oxen. Noch bis zum Jahreswechsel können Trauernde Sterne mit den Namen von Verstorbenen beschriften, und dort etwa am Rande der Gottesdienste an den Baum hängen. „So entsteht ein Baum voll lebendiger Erinnerung an die Verstorbenen, gemeinsam mit uns geborgen in der tröstenden Atmosphäre unserer Gedächtniskirche.“

Weihnachten mit moderner Kunst

Eine stets gut besuchte Christvesper gibt es auch um 16 Uhr in der St. Matthäus-Kirche am Kulturforum in Tiergarten, wo Pfarrer Hannes Langbein predigt. Die mit manchmal herausfordernder moderner Kunst ausgestattete Kirche ist die Heimat der Kulturstiftung St. Matthäus der Evangelischen Kirche: In ihren Gottesdiensten sind deswegen oft prominente Theologe zu Gast, so wird etwa am ersten Weihnachtsfeiertag um 18 Uhr dort die kürzlich zur Bischöfin von Braunschweig gewählte Pröpstin Christina-Maria Bammel einen Abendmahlsgottesdienst feiern.

Für Menschen auf der Durchreise

Die Berliner Stadtmission lädt zum Gottesdienst im Hauptbahnhof ein.

© dpa / Paul Zinken

Wer an Heiligabend durch den Berliner Hauptbahnhof kommt, kann dort um 22 Uhr an einem Weihnachtsgottesdienst mit dem Direktor der Berliner Stadtmission, Pfarrer Christian Ceconi, teilnehmen. Unter dem Motto „Gott kommt zum Zuge“ treffen sich dort Reisende, Familien und Menschen ohne Obdach, um gemeinsam die Worte der Weihnachtsgeschichte und eine Predigt zu hören, Weihnachtslieder zu singen und einen Moment innezuhalten, während die letzten ICEs des Tages verspätete Weihnachtsbesucher nach Berlin bringen.

Gottesdienste im Umland

Auch im Berliner Umland lohnt der Besuch in Gottesdiensten: In der Potsdamer St. Nikolai-Kirche gibt es um 15.30 Uhr und 17 Uhr Christvespern mit den Pfarrern Matthias Mieke und Gregor Hohberg, während am 1. Weihnachtsfeiertag um 10 Uhr ein Weihnachtslieder-Mitsing-Gottesdienst mit Kirchenmusikdirektor Björn O. Wiede, Pfarrer Hohberg „und allen, die gern Weihnachtslieder singen“ stattfindet.

Die Nikolaikirche in Potsdam.

© Andreas Klaer/Andreas Klaer

Die Potsdamer Superintendentin Angelika Zädow predigt um 15 Uhr in der Kirche in Potsdam-Grube, während Generalsuperintendent Kristof Balint um 18 Uhr in der Kirche im Ortsteil Bornim die Kanzel besteigt. Und in der direkt an der Havel gelegenen Sacrower Heilandskirche finden um 15 Uhr und um 16.30 Uhr Christvespern mit Pfarrer i.R. Hans-Günter Baaske und Prädikant Prof. Reinhard Beyer statt.

In Teltow wiederum laden die Sankt-Andreas-Gemeinde und Pfarrer Christian Stiller um 16 Uhr zu einem Gottesdienst mit Krippenspiel, Posaunenchor und Glühwein auf den Teltower Marktplatz ein. Wer Weihnachten ganz anders feiern will, kann dagegen um 17:30 Uhr in die Kapelle auf dem Friedhof am Teltower Weinbergsweg zu einem meditativen Gottesdienst kommen, das sich auch bewusst an jene richtet, die Weihnachten womöglich allein verbringen.

Um Mitternacht

Weil der Heilige Abend eigentlich nur der Vorabend des Weihnachtsfests ist, gibt es viele Gottesdienste, die gegen Mitternacht stattfinden. Zum Beispiel in der griechisch-orthodoxen Kirche in der Mittelstraße in Steglitz, wo anders als etwa in der russisch-orthodoxen Kirche das Weihnachtsfest nach dem westlichen Kalender begangen wird. Dort feiern Weihbischof Emmanuel von Christopoulos und seine Gemeinde in das Weihnachtsfest hinein, und zwar von 22.30 Uhr bis 0.30 Uhr.

Katholische Christmetten gibt es beispielsweise um 23 Uhr in der Salvator-Kirche am Pfarrer-Lütkehaus-Platz 1 in Lichtenrade und um 24 Uhr in der Sankt Matthias-Kirche auf dem Winterfeldplatz in Schöneberg. Wer es besonders romantisch mag, kann um 23 Uhr zur Christnacht mit Pfarrerin Ute Sauerbrey in die alte Dorfkirche Lübars in Alt-Lübars gehen oder bei einem „Turmblasen“ auf den Dorfanger von Alt-Marienfelde alte und neue Weihnachtslieder zur Musik eines Posaunenchores singen.

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