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Das Vivantes-Urban-Krankenhaus in Berlin-Kreuzberg.

© Mario Heller/Tagesspiegel

Führung des Berliner Konzerns komplett: Vivantes-Krankenhäuser bekommen Bau-Geschäftsführerin

Die Klinikkette saniert ihre Standorte, für alle Fragen ums Bauen hat Vivantes nun eine neue Geschäftsführerin. Im Zuge der Krankenhausreform will man stärker auf ambulante Versorgung setzen.

Stand:

An der Vivantes-Spitze wird in diesen Tagen ein neuer Posten besetzt. Nach Tagesspiegel-Informationen bestellt der Aufsichtsrat der landeseigenen Krankenhäuser eine neue Geschäftsführerin für Bau und Infrastruktur: Adelheid Jakobs-Schäfer soll die Klinikkette gemeinsam mit Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, und Dorothea Schmidt, der Personalverantwortlichen, leiten.

Auf Anfrage hieß es, Vivantes äußere sich dazu am Donnerstag. Jakobs-Schäfer war als Logistikerin für die private Krankenhauskette Sana tätig. Zuvor arbeitete sie für Med-Tech-Unternehmen und die ebenfalls privaten Helios-Kliniken. Die Betriebswirtin ist auch ausgebildete Pflegerin.

Soll in die Vivantes-Geschäftsführung aufrücken: Managerin Adelheid Jakobs-Schäfer.

© PR/Sana Kliniken AG

Im Sommer dieses Jahres hatte Vivantes angekündigt, die Konzernspitze neu strukturieren zu wollen. Der bis dahin amtierende Finanzchef Alexander Hewer war an die Medizinische Universität Lausitz nach Cottbus gewechselt. Danckert übernahm dessen Aufgaben, ein neuer Finanzverantwortlicher wurde also nicht gesucht – dafür ein Bau-Posten eingerichtet. Vivantes saniert gerade an fast allen Standorten.

Vivantes ist mit 19.000 Beschäftigten und 6000 Betten der größte kommunale Krankenhausträger Deutschlands. Zum Konzern gehören auch Pflegeheime, ein ambulanter Dienst und Reha-Einrichtungen. Im Zuge der Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant Vivantes, stärker auf ambulante statt stationäre Versorgung zu setzen. Das deckt sich mit Lauterbachs Zielen, wird aber bundesweit zur Folge haben, dass Kliniken schließen.

Vivantes soll – das ist Wunsch des Senats – enger mit der Charité kooperieren. Zusammen mit der ebenfalls landeseigenen Universitätsklinik betreibt Vivantes bereits ein Labor. Ein gemeinsamer Ausbildungscampus auf dem Vivantes-Wenckebach-Areal in Tempelhof wird absehbar jedoch nicht errichtet. Der Senat hatte finanzielle und rechtliche Bedenken: Wegen mutmaßlicher Ungleichbehandlung durch öffentliche Zuschüsse an Vivantes verklagen die freien DRK-Kliniken derzeit das Land.

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