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Signalfarbe. Der Funkturm wird zum Weltmädchentag pink angestrahlt.

© Stefan Wieland/Messe Berlin/dpa

Internationaler Mädchentag: Funkturm strahlt in Pink

Am Freitag ist Weltmädchentag. Aus diesem Grund wird der Funkturm pink angestrahlt. Denn dies ist die Farbe der internationalen Kampagne.

Am Freitagabend wird der Funkturm ganz in pinkes Licht gehüllt. Denn es ist Weltmädchentag, den die Uno nach einer Initiative der internationalen Kinderschutzorganisation Plan 2011 ins Leben gerufen hat. Aus diesem Grund strahlen Städte in Deutschland ihre Wahrzeichen pink an – etwa Hamburg den Michel, Schwerin das Schloss oder Düsseldorf den Rheinturm. Und Berlin eben den Funkturm. Der Fernsehturm am Alexanderplatz war vor einigen Jahren schon einmal in der gleichen Farbe illuminiert worden. Aber das hatte einen anderen Grund. Damals warb dort die Telekom.

Ein kräftiges Pink, korrekt könnte man die Farbe auch als Magenta bezeichnen, ist nicht nur das Erkennungsmerkmal fürs Logo des Telekommunikationskonzerns, es ist auch die internationale offizielle Kampagnenfarbe für die Mädchenrechtsinitiative von Plan. Der Weltmädchentag soll auf die Situation von Mädchen aufmerksam machen, die in vielen Ländern von Gewalt, sexuellem Missbrauch, von Diskriminierung und Ungerechtigkeit geprägt ist.

Warum aber muss es gerade Pink sein, um auf die Mädchenkampagne aufmerksam zu machen? Fallen die Organisatoren in überholte Geschlechterklischees zurück? Das letzte Mal, im Sommer, als pink ins Stadtbild kam, gab’s heiße Diskussionen und Protestaktionen. Damals ging es ums Barbie-Haus am Alexanderplatz. Femen-Frauen protestierten, ein Holzkreuz brannte. Aktivisten protestierten gegen Barbie, die vollbusige Plastikpuppe mit den unnatürlich langen Beinen, der Wespentaille und der meist blonden Wallemähne, und ihre rosa Traumwelt, gegen das „Symbol für frauenfeindliche Klischees und Rollenbilder und die Reduzierung auf Körper und Schönheit“. Das Problem löste sich irgendwann im Spätsommer von selbst. Das pinke Haus interessierte einfach nicht genug Besucher und wurde Ende August vorzeitig geschlossen.

Die Mädchentag-Organisatoren wissen natürlich um die zwiespältige Bedeutung, die Rosa hierzulande vermitteln kann. Mit der Farbe Pink will „ Plan“ dennoch ein Zeichen setzen und diese neu besetzen. „Ein pastelliges Rosa steht vor allem für Lieblichkeit und Romantik, jedoch hat das kräftige Pink der Kampagne eine starke Signalkraft und vermittelt Power, Lebensfreude und Mut zur Offensive – genau das, was benachteiligte Mädchen zusätzlich motivieren kann, für ihre Rechte zu kämpfen“, heißt es beim deutschen Ableger der Organisation. „Wir brauchen ein starkes Signal, um auf die schlimme Situation von Mädchen in Entwicklungsländern aufmerksam zu machen“, sagt Geschäftsführerin Maike Röttger. Und es bleibt nicht nur bei der Beleuchtung. In verschiedenen Berliner Bezirken gibt es etliche Veranstaltungen zum Thema.

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