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Für hygienisches Spritzen: Drogenkonsummobil öffnet im Görlitzer Park
Um der Drogenproblematik im Görlitzer Park zu begegnen, wird ein Mobil zum hygienischen Konsum von Neukölln nach Kreuzberg gebracht. Dort soll auch beraten und geholfen werden.
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Ab sofort ist ein „Drogenkonsummobil“ im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg im Einsatz. Das teilte das Bezirksamt am Donnerstag mit. Der Bezirk verspricht sich dadurch eine Entlastung des öffentlichen Raumes rund um den Park, der besonders von Drogenkonsum betroffen ist.
Das Angebot von Fixpunkt e.V. ermöglicht den hygienischen Konsum von mitgebrachten Drogen unter medizinischer Begleitung. Bislang stand das Mobil in Neukölln in der Hermannstraße vor dem Anita-Berber-Park.
Am Görli soll es von Montag bis Freitag jeweils von 13 bis 17 Uhr insgesamt vier Plätze für intravenösen oder inhalativen Konsum bieten, also auch für das Spritzen von Heroin. Hinzu kommt ein Beratungsmobil, das von 9.30 bis 17 Uhr ebenfalls hinter dem Haus 2 (ehemaliges Café Edelweiß) steht und sich vor allem an die Zielgruppe drogenkonsumierender Menschen im Görlitzer Park und Umgebung richtet. Das alles wird finanziert von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege.
Im Sozialraum „Kottbusser Tor – Görlitzer Park – Wrangelkiez“ gibt es damit nun drei Hilfsangebote für diese Zielgruppe, die neben Beratung und Vermittlung in weiterführenden Hilfen auch die Möglichkeit zum hygienischen Konsum anbieten.
Der Görlitzer Park ist seit Jahren geprägt von Drogenkonsum, Gewalt und Verschmutzung. Der Berliner Senat will durch eine Umzäunung für mehr Sicherheit sorgen, ein erster Schritt zur Errichtung soll am Donnerstag im Abgeordnetenhaus beschlossen werden.
Das von den Grünen geführte Bezirksamt in Friedrichshain-Kreuzberg spricht sich vehement gegen eine Umzäunung aus und will gerichtlich dagegen vorgehen. Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) möchte die Drogenproblematik durch mehr soziale Einrichtungen sowie Maßnahmen wie das Drogenkonsummobil eindämmen.
In ganz Berlin hat eine Diskussion über die Umzäunung des Parks begonnen. Zahlreiche Anwohnende sprechen sich dagegen aus, es haben sich Initiativen und Proteste gebildet, es wurde angekündigt, den Zaunbau zu sabotieren. Einige Bürgerinnen und Bürger sind für die „Umfriedung“ des Parks.
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