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Auch Promis waren unter den Gästen der Preisverleihung.

© Marc Krause/Rimowa

Geräte gegen Periodenschmerzen und Unterarmgehstützen: Rimowa ehrt in Berlin innovative Designstudenten

Der Kofferhersteller Rimowa verlieh am Dienstagabend bereits zum dritten Mal seinen hoch dotierten Designpreis. Unter den vielen Gästen war auch der ein oder andere Promi.

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Am Dienstagabend verteilte der Premium Koffer-Hersteller Rimowa bereits zum dritten Mal Preise an besonders kreative Designstudenten. Was zunächst ein bisschen schnöde klingt, hat sich tatsächlich zu einem wichtigen Termin im Berliner Event-Kalender gemausert. Dieses Jahr im Martin-Gropius-Bau (der hat dienstags zum Glück geschlossen) trafen sich die deutsche Designszene und das ein oder andere Gesicht aus Kultur und Gesellschaft zur feierlichen Zeremonie mit anschließendem Cocktail-Empfang.

Die Idee hinter dem Preis sei es, innovative Design-Ideen aus Deutschland zu unterstützen, und das lässt sich Rimowa einiges kosten. Mit 20.000 Euro ist der Hauptpreis dotiert, die zweitplatzierten bekamen 10.000 Euro und die Finalisten auf den Plätzen drei bis sieben wurden mit jeweils 5000 Euro geehrt.

Unter den sieben Finalisten war auch das ein oder andere Duo. So konnten sich insgesamt zehn Designstudenten über Preisgelder freuen.

© Marc Krause/Rimowa

Über den Sieg entschied eine hochkarätige Jury, die gleichzeitig den sieben Finalisten als Mentoren zur Seite gestellt wurden. Mit dabei und ebenfalls am Dienstag anwesend waren neben Hugues Bonnet-Masimbert, der französische Rimowa-CEO, Niklas Bildstein Zaar, Mitbegründer des Berliner Studios „sub“ – das unter anderem für die Set-Designs von Modenschauen von zum Beispiel Balenciaga verantwortlich ist, Nic Galway, der kreative Chef für Produktdesign bei Adidas, Pierre Jorge Gonzalez und Judith Haase, Gründer und Manager des Berliner Architekturbüros „Gonzalez Haase AAS“.

Außerdem Katharina Janku, die deutsche Chefin des Möbelherstellers „USM“, Moritz Krueger, Gründer und Creative Director des Brillenlabels „MYKITA“, Mahret Ifeoma Kupka, Kuratorin am Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt, sowie Ute Meta Bauer, Professorin an der Fakultät für Kunst, Design und Medien an der „Nanyang Technological University“ in Singapur.

Über den Hauptpreis durften sich die die Studenten Marc Hackländer und Elisabeth Lorenz von der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd freuen.

© Marc Krause/Rimowa

Der Hauptpreis ging dann letztendlich an die Studenten Marc Hackländer und Elisabeth Lorenz von der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd für ein innovatives Produkt namens „Hottie“. Es handelt sich hier um ein diskret tragbares Gerät, das Menstruationsbeschwerden lindern soll, indem es mittels Wärme und elektrischer Nervenstimulation die körpereigenen Schmerzhormonproduktionen anregt.

Nur ein Berliner unter den sieben Finalisten

Und auch der zweite Platz, die sogenannte „Special Metion“, ging an ein Designer-Duo, das sich im weitesten Sinne mit dem Thema Gesundheit auseinandersetzte: Tom Kemter und Niels Cremer von der Bauhaus-Universität in Weimar nahmen sich der klassischen Krücke an. Ihr Produkt „Standalone“ sieht nicht nur wesentlich schicker aus als die herkömmliche Unterarmgehstütze, sondern kann, durch ausklappbare Beine, frei stehen. Gehbehinderten Menschen wird es so möglich gemacht, unkompliziert beide Hände zu benutzen.

Das Sammler-Ehepaar Karen und Christian Boros interessiert sich normalerweise eher für Kunst, aber die Übergänge zum Design sind bekanntlich fließend.

© Marc Krause/Rimowa

Unter die sieben Finalisten schaffte es nur ein Berliner Student. Nick Geipel von der Kunsthochschule Weißensee entwickelte ein äußerst flexibles Bank-System und nannte es „Layers“. Sein Anspruch ist, den öffentlichen Raum menschlichen Bedürfnissen anzupassen – Bänke zum Beispiel ohne Sitzplatzabgrenzungen auch liegend nutzbar zu machen, damit sie etwa auch von Wohnungslosen als Schlafplatz verwendet werden können.

Alles in allem zeigte der Abend, wie wichtig gutes Design für unsere Gesellschaft ist und wie viele gute Ideen an deutschen Hochschulen entstehen. Und weil die Veranstalter wohl ebenfalls vom Innovationsgedanken geleitet wurden, wurde der Ablauf für eine Preisverleihung erfrischend kurzweilig gestaltet.

Auch Berghain-Türsteher Sven Marquardt scheint sich für die Zukunft des Produktdesigns zu interessieren. Hier im Gespräch mit Trendscout Julian Daynov.

© Marc Krause/Rimowa

Auf langatmige Laudationen und andere Feierlichkeiten wurden dankenswerterweise verzichtet, die Zeremonie ging innerhalb von knappen 30 Minuten über die Bühne. Im Mittelpunkt standen die Designs, die in der großen Halle des Martin-Gropius-Baus ausgestellt wurden.

Und auch wenn glaubhaft vermittelt wurde, hier kümmert man sich seriös um die Zukunft – ganz ohne Promi-Glamour ging es dann doch nicht: Neben den zahlreichen Gästen vom Fach saßen unter anderem Persönlichkeiten wie der Berghain-Türsteher Sven Marquardt, die Schauspielerin Vicky Krieps, das Sammler-Ehepaar Karen und Christian Boros und der ein oder andere Mode-Influencer im Publikum.

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