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Begrüßt die Gäste. Chefredakteur Moritz Döbler wünscht sich Lösung statt Losung beim Empfang der Rheinischen Post.

© Elisabeth Binder

Hauptstadtempfang der Rheinischen Post: Ein bisschen Düsseldorf in Berlin

Zwei Tage nach der Wahl kommen Spitzenpolitiker zum Small Talk ins Haus der Kulturen der Welt. Die Wahlen und die Krisen bestimmen den Small-Talk.

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Die Einladungen für den Hauptstadtempfang der Rheinischen Post im November waren schon raus, als die Regierung zerbrach. Kurzerhand verlegten die Gastgeber, Chefredakteur Moritz Döbler, die Leiterin der Parlamentsredaktion, Kerstin Münstermann und der Vorsitzende der Geschäftsführung, Johannes Werle, das oft hochkarätig besetzte Event auf den Nachwahl-Dienstag.

Die Frage, wer kommt, gewinnt in einer solchen Situation nochmal eine besondere Spannung. Unter den ersten, die im Haus der Kulturen der Welt eintreffen, ist Lars Klingbeil. Vom dargereichten Tablett nimmt er weder den roten noch den weißen Wein, sondern schnappt sich lieber eine Cola Light. Schon klar, dies ist nicht seine letzte Station, der Abend wird noch lang.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas steht entspannt im pinken Jackett in größerer Runde. Auch Norbert Lammert, die Leiterin des Bundespräsidialamts, Dörte Dinger, dessen frühere Sprecherin Anna Engelke, Caren Miosga, Staatssekretärin Esther Uleer, Lisa Paus, Jörg Kubicki, die Abgeordneten Roderich Kiesewetter (CDU) Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Wolfgang Kubicki (FDP), Dietmar Bartsch (Die Linke) und die SPD-Vorsitzende Saskia Esken ziehen heftig plaudernd ihre Runden.

Besonders begrüßt wird Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst. „Ein bisschen Düsseldorf in Berlin“, lautet das Motto des Empfangs. Ob man sich Düsseldorf vielleicht noch ein bisschen mehr und länger in Berlin gewünscht hätte, gehört durchaus auch zu den Small-Talk-Themen des Abends, wie die Frage, ob „der Merz noch kommt“.

Dass Scholz „nicht mehr will“ ist schon klar. An Krisenthemen zwischen Weltpolitik und Wahlergebnissen mangelt es an diesem Abend wahrlich nicht. Berlin gleiche aktuell einem Bienenstock, sagt Münstermann und äußert damit Verständnis fürs verschärfte Kommen und Gehen. Es findet einfach zu viel parallel statt.

Von der nächsten Regierung wünscht Döbler sich „Lösung statt Losung, Kompromiss statt Ideologie“. Um das zu unterstreichen, zitiert er rasch noch einen früheren Bundespräsidenten aus dem tiefen Westen, Johannes Rau, der für seine Bonmots berühmt war: „Sagen, was man tut, und dann auch tun, was man sagt.“

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