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Kaltes Wasser, erhöhte Preise und eine verkürzte Saison: Berliner Freibäder schließen regulär bereits zum Ende der Sommerferien – aber ...
Die Berliner Bäder müssen sparen. Deshalb beenden die Freibäder die reguläre Saison früher als gewöhnlich. Doch einen Hoffnungsschimmer gibt es.
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Die Sommerbadsaison ist bereits in wenigen Wochen vorüber: Weil sie sparen müssen, sollen sämtliche Freibäder der Berliner Bäder die reguläre Saison zum Ende der Sommerferien am 7. September beenden.
Damit endet die Saison in diesem Jahr – trotz der gestiegenen Ticketpreise und der ausbleibenden Beheizung der Schwimmbecken – wesentlich früher als in den Vorjahren. 2024 hatten die meisten Freibäder noch bis Ende September geöffnet. Das Kreuzberger Prinzenbad sogar bis in den Oktober. Der Grund hierfür seien die Kürzungen im Haushalt, berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).
Die Berliner Freibadsaison war bis zuletzt vor allem von trüben und verregneten Tagen geprägt. Die Berliner Freibäder und das Strandbad Wannsee zählten bis Ende Juli ab dem Saisonstart Ende April rund 760.000 Besucher – etwa 110.000 weniger als im Vorjahreszeitraum, wie zuletzt berichtet.
Doch einen Hoffnungsschimmer gibt es: Wie die Bäderbetriebe am Freitagnachmittag mitteilten, zählte die aktuelle Woche zu den besucherstärksten der vergangenen vier Jahre. Die Bäderbetriebe prüfen daher eine Verlängerung der Sommersaison in den Freibädern. Dabei werden sie laut Mitteilung flexibel auf das Wetter reagieren: „Sollte der Sommer stabil bleiben, bleiben auch einige Bäder auf“, hieß es.
Verkürzte Saison nur eine von vielen Sparmaßnahmen
Der Sparzwang zeigt sich in diesem Jahr nicht nur bei den Öffnungszeiten: Bis auf wenige Ausnahmen haben die Berliner Bäder in diesem Jahr die Beheizung der Schwimmbecken abgestellt. Lediglich das Sommerbad Seestraße in Wedding beheizt zwei Becken und im Prinzenbad Kreuzberg sowie im Freibad Wilmersdorf sind je ein Becken auf 22 Grad beheizt. Dem Landesbetrieb wurden drei Millionen Euro für die Energiekosten gestrichen.
Auch erhöhten die Berliner Bäder nach mehr als zehn Jahren erstmals die Ticketpreise. Unter dem Stichwort „Modernisierung“ wurde ein dynamisches Ticketsystem eingeführt. Die Höhe der Preise richtet sich nun nach Art des Schwimmbades, Aufenthaltsdauer und Buchungszeitraum.
Laut der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e.V. ist die Schwimmbäderversorgung in Berlin die schlechteste in ganz Deutschland. Bei insgesamt 73 Bädern in der gesamten Stadt wurden pro 100.000 Einwohnern lediglich zwei Stück registriert. Hinzu kommt: Von den 73 Bädern sind nur 22 Freibäder. Das entspricht gerade mal knapp einem halben Freibad pro 100.000 Einwohnern.
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