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Die U7 dürfte auch künftig nur bis Rudow fahren.

© Kitty Kleist-Heinrich TSP

Kein Geld aus Potsdam für U7-Verlängerung : Ein Aus der U-Bahn zum BER ist verkraftbar – vor allem für Brandenburg

Scheitert die U7-Verlängerung zum BER, ist das kein Problem für die Flughafen-Anbindung – eher für Schönefeld. Anderswo könnte Brandenburg aber sinnvoller investieren.

Ein Kommentar von Christian Latz

Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hatte von der Brandenburger Landesregierung kürzlich Klarheit gefordert, ob sie sich am Ausbau der U7 zum BER beteiligen will. Dass die Antwort so schnell kommt, hätte Jarasch wohl nicht erwartet: Das Land will die immensen Kosten der Verlängerung der Verbindung von Rudow zum Hauptstadtflughafen nicht mittragen.

Sollte Jarasch tatsächlich das Ziel verfolgt haben, die Pläne für einen Ausbau der U7 im Berliner Südosten durch eine Priorisierung schnell beerdigen zu können, um ihre raren U-Bahnplaner für andere Vorhaben einsetzen zu können, könnte ihr dies geglückt sein. Die Chancen, dass in auch nur halbwegs absehbarer Zeit U-Bahnen bis zum BER fahren, ist mit der Erklärung aus der Landesregierung in Potsdam rapide gesunken.

Für den Hauptstadtflughafen ist das gut verkraftbar. Bereits heute verfügt der BER über eine gute Anbindung mit S- und Regionalbahn. Dazu fahren mehrere Busse zum Terminal 1. Sobald die Dresdner Bahn 2025 wieder in Betrieb gehen kann, verkürzt sich die Fahrzeit aus Berlins Zentrum sogar noch weiter.

Für die Anbindung zum BER wäre ein Aus der U-Bahn-Verlängerung verkraftbar

Größer wären die Vorteile hingegen für den Landkreis. Die boomende Stadt Schönefeld würde von der U-Bahnlinie enorm profitieren. Einige der Menschen, die täglich von dort aus nach Berlin– sowie in die Gegenrichtung – pendeln könnte die Strecke zum Umstieg vom Auto auf die Bahn überzeugen.

Allerdings stellt sich auch hier die Frage, ob nicht mehr geholfen wäre, die bestehenden Regio- und S-Bahnhalte in der Gegend attraktiver mit Bussen anzubinden – vor allem wäre es viel günstiger.

Hier liegt das Hauptproblem: Die Kosten stehen besonders aus Brandenburger Perspektive in keinem Verhältnis zum Nutzen. Denn profitieren würde in überproportionalem Verhältnis Berlin.

Die Haltung der Brandenburger Landesregierung ist daher verständlich. Mit den Millionensummen, die man in Schönefeld verbuddeln würde, ließen sich auch an anderen Stellen im Land Bahnverbindungen verbessern. Die Aufgaben, die Brandenburg dort noch erledigen muss, sind groß genug.

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