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A police officer removes glue from the hand of a "Letzte Generation" (Last Generation) activist that reads "save oil instead of drill oil", blocking a road under the slogan "Let's stop the fossil madness!" for an end to fossil fuels and against oil drilling in the North Sea, in Berlin, Germany, July 15, 2022. REUTERS/Fabrizio Bensch

© REUTERS / Foto: Reuters/Fabrizio Bensch

Klimaaktivist der „Letzten Generation“: Berliner nach Straßenblockade in Schweden verurteilt

Ein Berliner Aktivist wurde nach einer Protestaktion in Stockholm nun zu einer Bewährungsstrafe von vier Monaten verurteilt.

Stand:

Ein Berliner Klimaaktivist der Gruppe „Letzte Generation“ ist am Dienstag von einem Stockholmer Gericht zu einer Bewährungsstrafe von vier Monaten verurteilt worden. Das teilte die Gruppe mit. Der 30-jährige Informatiker Kevin Hecht soll sich an einer Straßenblockade des schwedischen Widerstandsprojekts Återställ Våtmarker („Moore wiederherstellen“) beteiligt und dort festgenommen worden sein.

Den Angaben zufolge sei Hecht wegen „Sabotage“ verurteilt worden. Zuvor soll er zwei Wochen in Untersuchungshaft verbracht haben. Bei der Gerichtsverhandlung soll er erklärt haben, dass er die Folgen akzeptiere, „denn der Wert meiner persönlichen Freiheit steht in keinem Verhältnis zur Klimakatastrophe.“

Erst kurz zuvor war ein anderer Aktivist der Gruppe ebenfalls in Schweden festgenommen worden, der sich ebenfalls an einer Straßenblockade beteiligt hatte. Auch in Berlin gibt es aktuell mehrere Strafverfahren gegen Mitglieder der „Letzten Generation“. So verhandelte das Berliner Landgericht eine Anklage gegen einen 20-jährigen Leipziger sowie einen 59-Jährigen aus München, die sich in Berlin an Autobahnblockaden beteiligt hatten.

Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen mehr als hundert Blockierer:innen abgeschlossen und Strafbefehle bei Gericht beantragt. In allen Fällen geht es um Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Im Juli wurden 59 Verfahren abgeschlossen, im August waren es bis Freitag 55 Fälle. Weitere Ermittlungsverfahren laufen, bislang ist noch kein Strafbefehl rechtskräftig.

Die Aktivist:innen hatten in den vergangenen Monaten immer wieder Autobahnausfahrten blockiert, indem sie sich etwa mit ihren Händen auf die Fahrbahn klebten. Mit ihren Aktionen wollen sie die Bundesregierung dazu bewegen, mehr gegen den Klimawandel zu unternehmen und das Pariser Klimaabkommen einzuhalten.

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