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Seit Mitte Dezember 2020 sind die Schulen in Berlin weitestgehend geschlossen. Das soll sich bald ändern.

© Sebastian Gollnow/dpa

Erste Impfungen für Lehrkräfte: Komplette Öffnung der Berliner Schulen deutet sich an

Zehntausende Berliner Schüler sitzen seit Mitte Dezember zu Hause. Das könnte sich bald ändern, vorausgesetzt Tests und Impfungen kommen voran.

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In Berlin verdichten sich die Anzeichen dafür, dass noch vor den Osterferien Schüler:innen sämtlicher Jahrgangsstufen in den Unterricht zurückkehren können. Aus den Regierungsfraktionen von Grünen und Linken sowie aus der SPD-geführten Bildungsverwaltung hieß es am Freitag, dass die Öffnung der Schulen für alle Klassen – im Wechselunterricht und wahrscheinlich auch bei ausgesetzter Präsenzpflicht – unterstützt werde.

„Wir führen natürlich Gespräche über weitere Öffnungsszenarien“, sagte Martin Klesmann, Sprecher von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), dem Tagesspiegel. Es sei das erklärte Anliegen von Scheeres, auch die aktuell noch im Fernunterricht beschulten Kinder wieder in die Klassenräume zu holen.

Mit Blick auf das Vorgehen anderer Länder – Nordrhein-Westfalen öffnet die Schulen ab dem 15. März wieder komplett – kündigte Klesmann an: „Wir bleiben bei der Politik der vorsichtigen Öffnung.“ Ebenfalls am Freitag hatte Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) erklärt, es sei Konsens aller Mitglieder der von ihr geleiteten Kultusministerkonferenz, sämtliche Schüler:innen "noch im März" an die Schulen zu holen.

Der bislang vom Senat vereinbarte Fahrplan sieht vor, ab Dienstag auch die Klassenstufen vier bis sechs wieder in Präsenz zu unterrichten. Darüber, ob eine Woche später auch die Klassen zehn aufwärts wieder unterrichtet werden, will der Senat ebenfalls am Dienstag entscheiden.

Als „völlig offen“ bezeichnete Klesmann den Ausgang der Beratung. Aus den Fraktionen wiederum war zu hören, dass alles andere als eine Rückkehr der Klassen in die Schulen eine Überraschung wäre. Die restlichen Klassenstufen, also siebte bis neunte, könnten dann wiederum eine Woche später folgen.

Erste Impfungen für Lehrer ab Dienstag

Entscheidend wird sein, wie zügig Schnelltests flächendeckend vorhanden sind und wann das Lehrpersonal geimpft werden kann. Erste Einladungen an rund 6000 Beschäftigte in 63 Förderzentren wurden am Freitag verschickt. Sie können sich ab sofort in den Impfzentren auf den ehemaligen Flughäfen Tegel und – nach dessen Eröffnung – Tempelhof impfen lassen.

Ebenfalls zu Wochenbeginn sollen die für den Selbstgebrauch zertifizierten Schnelltests an den Schulen eintreffen. Die Lehrergewerkschaft GEW macht die flächendeckende Verfügbarkeit der Schnelltests zur Voraussetzung für weitere Schulöffnungen. Davon jedoch könne bislang keine Rede sein, kritisierte Sprecher Markus Hanisch.

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Angefacht wurde die Diskussion über Schulöffnungen und den Schutz von Lehrer:innen und Schüler:innen durch einen Todesfall. Tagesspiegel-Informationen zufolge starb am Donnerstag ein an Covid-19 erkrankter Lehrer einer Grundschule in Prenzlauer-Berg. Wahrscheinlich ist, dass sich der Mann im privaten Umfeld infiziert hatte.

In der Elternschaft fachte der Fall die ohnehin tobende Debatte über das Tempo weiterer Öffnungen weiter an. Die Leitung der Schule beklagte Personalengpässe, auch aufgrund des Todesfalls. Schulaufsicht und Bildungsverwaltung kündigten ihre Unterstützung an.

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