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Kostenlose Tampons und Binden?: Menstruationsprodukte gibt es nur in wenigen Berliner Verwaltungsgebäuden
Periodenartikel gibt es nur in einer Senatsverwaltung und drei Bezirksämtern. Für die Grünen im Abgeordnetenhaus ist das „beschämend“.
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Nur in wenigen Gebäuden der Berliner Verwaltung liegen kostenlos Menstruationsprodukte wie Tampons oder Binden aus. Dies geht aus der Antwort der Finanzverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Bahar Haghanipour hervor.
Demnach werden nur in einer Senatsverwaltung und in fünf Bezirksämtern Periodenprodukte zur Verfügung gestellt. Nur die Senatskulturverwaltung sowie die Bezirksämter in Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick gaben an, kostenlose Produkte auf den Toiletten anzubieten. Die Finanzverwaltung hatte dazu eine Abfrage bei den Verwaltungen gestellt. Allerdings machten mehrere Häuser schlicht keine Angaben.
Die Kosten belaufen sich nach deren Angaben jeweils auf etwa 300 Euro pro Jahr. Nur das Bezirksamt Treptow-Köpenick gab an, mehr Geld dafür aufzuwenden, nämlich 1.150 Euro jährlich.
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Unter anderem die Senatskanzlei äußerte sich nicht dazu, ob es kostenlos Tampons oder Binden auf den Toiletten vor Ort gibt. Noch im Herbst 2022 hatte die Senatskanzlei angegeben, Menstruationsartikel kostenlos zur Verfügung zu stellen; nun gab sie keine Auskunft.
Neben den Einrichtungen, die bereits kostenlos Produkte vorhalten, planen weitere Verwaltungseinrichtungen, in der Zukunft Menstruationsprodukte kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Im Landesverwaltungsamt ist es ab 2025 geplant, und die Senatsjustizverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz strebt es nach Abschluss von Sanierungsarbeiten im Herbst 2024 an. Auch die Senatsbauverwaltung soll diesbezüglich in Gesprächen mit der Berliner Immobilienmanagement GmbH sein.
Für die Abgeordnete Haghanipour ist die Bilanz ernüchternd: „Dass der Senat keine Menstruationsprodukte in den Verwaltungsgebäuden zur Verfügung stellt, ist beschämend. Nicht mal in der Senatsverwaltung für Gleichstellung gibt es kostenlose Produkte. Da müssten wir weiter sein.“ Ein Produktspender koste 300 Euro im Jahr; Berlin könne sich das leisten. „Die Periode ist kein privates Luxusvergnügen, sondern Alltag für die Hälfte der Gesellschaft“, sagte sie anlässlich des Internationalen Menstruationstags am Dienstag. „Toiletten geschlechtergerecht auszustatten, ist eine Frage der Teilhabe“, sagte Haghanipour.
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