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Newsblog nach Anschlag in Berlin zum Nachlesen: Europaweite Fahndung nach Anis Amri
Der mutmaßliche Attentäter vom Breitscheidplatz soll ein 24 Jahre alter Tunesier sein. Über seine Vergangenheit wird in immer neuen Details berichtet. Hier zum Nachlesen die Entwicklungen vom Mittwoch.
- Kai Portmann
- Lars von Törne
- Ingo Salmen
- Helena Wittlich
- Andreas Oswald
- Ruth Ciesinger
Stand:
- Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz geht die Suche nach einem oder mehreren Tätern weiter. Das Geschehen ist zwar noch nicht aufgeklärt, doch die Politik diskutiert bereits über Konsequenzen.
- Seit Mittwoch fahndet die Polizei öffentlich nach dem 24-jährigen Tunesier Anis Amri. Er soll im Juli 2015 nach Deutschland gekommen sein und sich in der Salafistenszene in NRW bewegt haben. Sein Asylantrag war abgelehnt worden, er sollte mehrfach abgeschoben werden - erfolglos.
- Der kurz nach der Tat festgenommene Pakistani wurde am Dienstag wieder freigelassen, weil sich der Verdacht gegen ihn nicht erhärtet hatte. Nach Angaben des RBB gab es am Mittwochmorgen eine weitere Verhaftung - auch dieser Verdächtige musste jedoch wieder freigelassen werden.
- Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte am Abend den Anschlag für sich; Belege gibt es dafür bislang aber nicht.
- Nach Angaben aus Ermittlerkreisen lebte der polnische Fahrer des für den Anschlag gekaperten Lastwagens zum Zeitpunkt der Tat noch. Er soll durch seinen Kampf mit dem Attentäter weitere Tote verhindert haben.
- Aus Bayern und dem Saarland kommen Forderungen nach einer härteren Flüchtlings- und Sicherheitspolitik.
- Was am Dienstag geschah, können Sie in diesem Newsblog nachlesen.
(mit Agenturen)
Das war unser Newsblog ...
Die heroische Gelassenheit der Berliner
Es ist ein gutes Zeichen, wenn eine Gesellschaft trotz aller Trauer ohne Verzagen reagiert. Gerade das in Berlin demonstrierte Lebensgefühl achtsamer Unaufgeregtheit ist sogar instinktiv klug, schreibt unser Kommentator Peter von Becker. Seinen ganzen Leitartikel lesen Sie hier.
Verschiedene falsche Identitäten des Gesuchten
Tunesier hatte zahlreiche falsche Identitäten

Polizei twittert den Fahndungsaufruf auf Arabisch
NYT: Anis Amri in Tunesien zu fünf Jahren Haft verurteilt
Der Gesuchte Anis Amri soll in Tunesien in Abwesenheit zu fünf Jahren Haft wegen gewaltsamen Raubes verurteilt worden sein, berichtet die New York Times. Dies habe der Vater Amris der tunesischen Radiostation Mosaïque FM am Mittwoch erzählt.
Laut des Vaters soll Anis Amri Tunesien bereits vor sieben Jahren verlassen haben.
"Tatortarbeit ist abgeschlossen"
CDU und CSU vor Zerreißprobe
Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz hat eine harte politische Debatte ausgelöst. Horst Seehofers Partei verstärkt die Angriffe auf Angela Merkels Flüchtlingspolitik. Der Union droht ein Fehlstart ins Wahljahr. Lesen Sie hier die Analyse von Stephan Haselberger und Hans Monath.
Anis Amri soll vier Jahre im Gefängnis gesessen haben
The one who got away: "Guardian"-Titelseite am Donnerstag
SEK-Einsatz in Kreuzberg
Ein Sondereinsatzkommando der Berliner Polizei hat am Abend in Kreuzberg einen Mann überprüft, von dem die Polizei annahm, es sei der gesuchte mutmaßliche Attentäter Anis Amri. Das bestätigte sich jedoch nicht, erklärte Polizeisprecher Winfried Wenzel. Wie es zu dem Verdacht kam, konnte er nicht sagen.
Zuvor hatte die "Welt" berichtet, das SEK habe zwei Wohnungen gestürmt und einen Mann "überwältigt". Diesen Bericht bezeichnete Wenzel als falsch. Es seien keine Wohnungen gestürmt worden. Der verdächtige Mann sei "im Bereich Großbeerenstraße" überprüft worden.
Jagd auf Anis Amri - eine Spurensuche
Gedämpfte Stimmung im Olympiastadion

Weihnachtsmarkt öffnet mit Andacht in Gedächtniskirche
Am Donnerstag wird auch der Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz wieder öffnen. Zuvor soll es eine Andacht in der Gedächtniskirche geben, teilt die AG City mit. Wer am Gedenken teilnehmen möchte, sollte sich schon bis 10.30 Uhr in der Kirche einfinden, sagt Michael Roden vom Schaustellerverband. Bald darauf werde die Andacht beginnen, der Markt solle um 11 Uhr wieder starten.
Am Ort des Anschlags wollen die Beschicker für die Dauer des Marktes auch vier Gedenktafeln aufstellen. Sie zeigen ein Foto des Platzes drei Stunden vor dem Anschlag - aufgenommen aus dem 31. Stock des des Waldorf Astoria, wie Roden erzählt. "Eigentlich war das nur fürs Archiv gedacht."- showPaywall:
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