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Neubauer kritisiert Kanzlerkandidaten bei Klimastreik in Berlin: „Kein Wunder, dass Sie lügen müssen, Herr Laschet“

Kurz vor der Wahl hat Fridays for Future für mehr Klimaschutz protestiert. 35.000 Leute sind durch Berlin gezogen, Greta Thunberg und Luisa Neubauer sprachen vorm Reichstagsgebäude.

Stand:

Zwei Tage vor der Bundestagswahl ist die Klimaschutzbewegung Fridays for Future am Freitag bundesweit noch einmal bei einem großangelegten Klimastreik auf die Straßen. Nach Angaben der vor allem von jungen Menschen getragenen Bewegung waren Demonstrationen in mehr als 400 Städten geplant. Im Mittelpunkt stand Berlin: Dort hat die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die die globalen Fridays-for-Future-Aktionen maßgeblich inspirierte, teilgenommen.

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Die Aktionen in Deutschland waren dabei erneut Teil eines globalen Klimastreiks der Bewegung. Es war der insgesamt achte weltweite Aktionstag von Fridays for Future seit 2019. Wir haben den Klimastreik in Berlin in diesem Liveblog begleitet.

(mit Agenturen)

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Louise Otterbein

Luisa Neubauer und Greta Thunberg kritisieren Bundesregierung

Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat bei der großen Fridays for Future Demonstration in Berlin die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) für ihre Klimapolitik kritisiert. „Einen Sommer lang musste sich Olaf Scholz anhören, dass sein durchgeknallter Plan Kohle bis 2038 laufen zu lassen, zum Scheitern verurteilt ist“, sagte Neubauer am Freitag auf der Bühne vor dem Reichstagsgebäude. „Wir haben die Parteien dazu gezwungen, einen Sommer lang über Klimapolitik zu reden, obwohl ihre Programme dafür nicht ausreichen und das wissen sie auch selbst. Kein Wunder, dass Sie dann lügen müssen, Herr Laschet.“ 

Vor ihr hatte auch die schwedische Initiatorin von Fridays for Future, Greta Thunberg, eine Rede gehalten und Deutschland als „einen der größten Klima-Bösewichte“ bezeichnet. „Deutschland ist der viertgrößte Kohlenstoffdioxid-Emittent in der Geschichte, und das bei einer Bevölkerung von 80 Millionen Menschen“, sagte sie vor dem Bundestag. 

In ihrer Rede, die von Applaus und Zustimmung begleitet wurde, forderte sie eine Veränderung des „Systems“. Man könne sich aus der Krise nicht „herausinvestieren, bauen oder kaufen“, so Thunberg. „Und je länger sie so tun, als könnten wir die Krise innerhalb des heutigen Systems lösen, desto mehr Zeit
verlieren wir.“ (dpa)

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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Greta Thunberg und Luisa Neubauer im Interview

Zwei führende Figuren der Fridays-for-Future-Bewegung haben dem Tagesspiegel vor einigen Tagen ein Interview gegeben: Greta Thunberg und Luisa Neubauer, bekannteste Vertreterin der Bewegung in Deutschland, zeigen im Gespräch mit Ruth Ciesinger und Sinan Reçber ihre Maßnahmen gegen die Klimakrise auf und äußern sich auch zur deutschen Politik. "Wir werden immer noch politisch betrogen", sagt Thunberg und macht dabei auch Angela Merkel schwere Vorwürfe. Und auch das stellt sie klar: "Das ist dieses Missverständnis, alle Klimaaktivisten würden automatisch mit den Zielen der Grünen übereinstimmen." Neubauer allerdings ist Grünen-Mitglied.

Das ganze Interview gibt's bei Tagesspiegel Plus.
tagesspiegel
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Louise Otterbein

Bilanz der Polizei - rund 35.000 Teilnehmer bei Berliner Klimademo

Laut Berliner Polizei haben rund 35.000 Menschen am Klimastreik in der Hauptstadt teilgenommen. Dass sich diese Schätzung noch ändern könnte, betonte ein Sprecher der Polizei. Zuvor lag die Einschätzung bei 12.000 Teilnehmern.  
Klimaaktivistin Luisa Neubauer ging am späten Nachmittag von weit mehr Teilnehmern aus, sie sprach von 100.000. (Tsp)
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge

Hungerstreik am Rande

Klimastreik
Klimastreik   Bild: Christoph M. Kuge
Vergleichsweise wenig Beachtung findet das Camp der Hungerstreikenden am Rand des Spreebogenparks. Viele Menschen laufen vorbei und schauen. Manche machen schnell ein Foto. Aber nur sehr wenige suchen das Gespräch zu den Menschen im Camp. Die Gruppe wirkt isoliert.
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge

Demonstranten ziehen ab

Platz der Republik
Platz der Republik   Bild: Christoph M. Kluge
Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung leert sich der Platz der Republik schnell. Die Menschen laufen zum Hauptbahnhof oder zur U-Bahn.

Einige Leute sitzen noch in Kleingruppen herum oder nehmen Selfies auf. "Nehmt euren Müll mit!", erinnert ein Mitorganisator durch die Lautsprecheranlage. Eine Ordner:in fordert die Verbliebenen zum Gehen auf.
Weg zum Hauptbahnhof
Weg zum Hauptbahnhof   Bild: Christoph M. Kluge
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge

Linksradikaler Block am Kanzleramt

Antikapitalistischer Block
Antikapitalistischer Block   Bild: Christoph M. Kluge
Auch kurz vor Ende der Veranstaltung sind noch nicht alle Demonstrant:innen eingetroffen. Linksradikale Gruppen, die mit einem "Antikapitalistischen Block" im hinteren Teil gelaufen waren, treffen am Bundeskanzleramt ein. Im Block waren mehrere Hundert Menschen.
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge

Redner warnt vor einem Kanzler Laschet

Laschet-Ballon vor dem Bundestag
Laschet-Ballon vor dem Bundestag  
Auf der Bühne tritt die Rapperin Nura mit ihren Song "Niemals Stress mit Bullen" auf. Danach sagt sie: "Geht am Sonntag wählen!" Sie selbst habe kein Wahlrecht, obwohl sie seit über 30 Jahren in Deutschland lebe, sagt die in Kuwait geborene Musikerin. 

Über allem schwebt ein Ballon, der den CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet darstellen soll. Mit dem Ballon protestiert Campact gegen die Klimapolitik der Christdemokraten. Ein Redner warnt vor Armin Laschet und wirft ihm vor, als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen eine klimaschädliche Politik gemacht zu haben.
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Julius Geiler

Schauspieler:innen und Kunstschaffende für das Klima 

Nach einem Auftritt das Sängers Clueso sind jetzt mehrere Kunstschaffende und Schauspieler:innen auf der Bühne und fordern in dramatischen Appellen die Politik auf, gegen die Klimakrise intensiver vorzugehen. Zu der Gruppe gehören auch bekannte Fernseh-Gesichter wie die Schauspielerin Katja Riemann. 
Bild: Julius Geiler
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge

Wir haben aus der größten Klimakrise der Menschheit die größte Klimabewegung der Menschheit gemacht.

Luisa Neubauer

Konrad-Adenauer-Straße
Konrad-Adenauer-Straße   Bild: Christoph M. Kluge
Es kommen immer noch Demonstrierende durch die Konrad-Adenauer-Straße an. Auf der Bühne hat eben die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer gesprochen. Fridays for Future habe "Geschichte geschrieben" und "die größte Klimabewegung der Menschheit" geschaffen, sagte sie.
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge

Greta Thunberg spricht vor dem Bundestag

Greta Thunberg vor dem Bundestag
Greta Thunberg vor dem Bundestag   Bild: Christoph M. Kluge
Greta Thunberg tritt vor dem Bundestag auf. "Es ist lange her, dass ich so viele Menschen gesehen habe", sagt sie. Viele Jugendliche strömen nach vorn zur Bühne. Die Menge hört leise zu. Zuschauer filmen mit Smartphones. "Wenn viele Menschen den Wandel fordern, wird der Wandel kommen", sagt Thunberg. 

Die Demospitze ist längst wieder am Bundestag angekommen. Aber der hintere Teil der Demo ist eben erst losgelaufen. Überall im Regierungsviertel sind Trommeln und Sprechchöre zu hören.
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Julius Geiler

Kundgebung gestartet, Aufzug teilweise immer noch am Startpunkt 

Mittlerweile hat auf der Wiese vor dem Reichstag die Abschlusskundgebung begonnen. Es sprechen Klima-Aktivist:innen aus der ganzen Bundesrepublik. Derweil befindet sich das Ende des Demo-Zuges immer noch an der selben Stelle am Bundestag. Das spricht für eine hohe Teilnehmerzahl, die über die 12.000 Menschen, die von der Polizei kommuniziert wurden, hinausgehen dürfte. 
Bild: Julius Geiler
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge

Demo in der Friedrichstraße - und ein markiges Transparent

Bahnhof Friedrichstraße
Bahnhof Friedrichstraße   Bild: Christoph M. Kluge
Mit Trommeln und Sprechchören zieht die Großdemo durch die Friedrichstraße und unter der Bahnhof hindurch. Auf dem Bahnsteig stehen Aktivist:innen mit einem Transparent, auf dem in Englisch steht: "Kämpft mit uns oder sterbt schuldig".
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Julius Geiler

Kilometerlanger Aufzug, mindestens 12.000 Teilnehmende 

Während die Spitze des Aufzugs mit Greta Thunberg und Luisa Neubauer bald schon das Ende der Route am Bundestag erreichen dürfte, befinden sich dort immer noch Demonstranten auf der Wiese vor dem Reichstag, die noch gar nicht losgelaufen sind. Die Polizei spricht in einer ersten Prognose von mindestens 12.000 Teilnehmenden, die Zahl dürfte sich im Laufe des Tages noch erhöhen. 
Bild: Julius Geiler
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Julius Geiler

„Wir haben Angst!“

Sarah, 21, und Lennardt, 23, studieren beide und sind heute auf der Straße, weil sie „Angst haben“. Keines der Programme der zur Wahl stehenden Parteien am Sonntag sei ausreichend im Hinblick auf die Bekämpfung der Klimakrise, sagt Sarah. „Ich weiß einfach nicht, wie wir das schaffen sollen“, fügt Lennardt hinzu. Dennoch werden sie natürlich wählen gehen, Grüne und Linke bieten immerhin „die besten Ansätze“, meinen die Studierenden.
Sarah und Lennardt
Sarah und Lennardt   Bild: Julius Geiler
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge

Demo zieht durch Mitte - Sprechchöre gegen Kohleindustrie

Großdemo in der Dorotheenstraße
Großdemo in der Dorotheenstraße   Bild: Christoph M. Kluge
Die große Demonstration zieht durch die Dorotheenstraße. Teilnehmende rufen Parolen-Klassiker wie: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut". Aber einige Gruppen von Schüler:innen geben auch aufwendig einstudierte Sprechchöre gegen die Kohleindustrie zum Besten.
Fahne von Extinction Rebellion
Fahne von Extinction Rebellion   Bild: Christoph M. Kluge
Politische Organisationen nehmen mit eigenen Blöcken an der Demo teil. Zum Beispiel die Nichtregierungsorganisationen Greenpeace, Campact und BUND sowie das Protestnetzwerk Extinction Rebellion.
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Teilnehmerfeld gemischt, Junge dominieren 

Übrigens kamen hier einige Einträge im Blog etwas langsam an - auch das ist typisch für den Klimastreik: Mit dem Netz gibt es manchmal Probleme. Diese Beobachtung von Julius Geiler reichen wir gern nach: Auf der Wiese vor dem deutschen Parlament findet man Demonstranten aller Altersklassen. Viele Eltern sind mit ihren Kindern gekommen, aber auch ältere Generationen bis hin zu Großeltern sind vertreten. Eindeutig dominierend ist aber vor allem eine hohe Anzahl an sehr jungen Teilnehmenden, darunter viele Schulklassen, die sich gemeinsam von unterschiedlichen Schulen in Berlin auf den Weg nach Mitte gemacht haben. 
Bild: Julius Geiler
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Kritik an Rede von „Omas-for-Future“-Vertreterin

Nachdem vor wenigen Minuten eine Vertreterin der Organisation „Omas for Future“ eine Rede vor dem Publikum auf der Reichstagswiese hielt, regt sich Kritik auf Twitter. Tatsächlich hat die Frau in ihrer Ansprache die aktuelle Klimakrise mit der NS-Zeit verglichen. Auch damals seien die Menschen gefragt worden, „warum sie nichts gegen die Judenverbrennung getan hätten“, diese Fragen würde man den Politiker in ein paar Jahren wegen ihrer Untätigkeit gegenüber der Klimakrise auch stellen können, so die Frau. (Julius Geiler)
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