
© Paul Zinken/dpa
Nach Ausschreitungen am Samstag: Mahnwache gegen Antisemitismus in Berlin-Kreuzberg - Teilnehmer von Passanten beschimpft
Auch am Sonntag fanden erneut vereinzelt Demonstrationen und Mahnwachen statt - doch zu Ausschreitungen wie am Samstag kam es nicht. Der Newsblog.
- Anima Mueller
- Melanie Berger
- Muhamad Abdi
- Saara von Alten
- Cristina Marina
- Julius Geiler
Stand:
Die Gewalteskalation im Nahen Osten zwischen Israel und radikalen Palästinensern führt auch in Berlin zu Demonstrationen. Am Samstag gab es gewaltsame Ausschreitungen. Die Stimmung war aufgeheizt.
Insgesamt waren am Sonnabend drei Demonstrationen pro-palästinensischer Gruppen unterwegs - zwei in Neukölln und eine in Kreuzberg. Mehr im Newsblog!
Mahnwache mit 50 Menschen gegen Antisemitismus in Berlin-Kreuzberg
Knapp 50 Menschen haben in Berlin-Kreuzberg für jüdisches Leben in Berlin und gegen Antisemitismus demonstriert. Bei der Mahnwache in der Nähe der Synagoge am Fraenkelufer waren am Sonntagabend auch mehrere Politiker dabei. „Wenn jüdisches Leben wegen des Nahostkonflikts attackiert wird, dann ist das Antisemitismus“, sagte die Grünen-Kandidatin für das Amt der Regierenden Bürgermeisterin, Bettina Jarasch.Teilnehmer der Mahnwache hielten eine Fahne mit einem Davidstern und der Aufschrift „Protect & Defend Jewish Life“. Mehrere Passanten riefen beim Vorbeigehen „Free Palestine“ und „Mörder“. Laut Aussagen der Polizei sei es zudem zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personen gekommen, die durch die Beamten vor Ort geschlichtet wurde. Mehr sei bisher nicht bekannt.
Holger Michel vom Förderkreis „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ kritisierte in diesem Zusammenhang, dass „Jüdinnen und Juden in Deutschland wegen eines Konflikts angegriffen werden, den sie nicht zu verantworten haben“. (mit dpa)
Solidarität mit Gaza - Autokorso zieht durch Berlin
Pro-palästinensische Demonstranten sind am Sonntag mit einem Autokorso hupend durch Berlin gezogen. Rund 400 Fahrzeuge mit rund 1000 Insassen nahmen an der Fahrt gegen das Vorgehen Israels im Gazastreifen teil, wie die Polizei mitteilte.200 Personen bei Pro-Israel-Demo in Zehlendorf
Nach den pro-palästinensischen Demonstrationen in Kreuzberg und Neukölln am Samstag, bei denen auch israelfeindliche Parolen gerufen wurden, demonstrierten am Sonntag rund 200 Personen in Zehlendorf gegen Antisemitismus. Darüber berichtete die B.Z. am Sonntagnachmittag. Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft habe zur Solidarität mit Israel aufgerufen.
Die Demonstrierenden haben Israel-Flaggen geschwenkt und hielten Plakate in die Luft, auf denen unter anderem „Jewish Lives matter“ zu lesen war. Die Veranstaltung wurde von rund 20 Polizisten begleitet.
Neben der Zehlendorfer Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU), haben bei der Kundgebung auch der Rabbiner Yehuda Teichtal und die ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind, gesprochen. (Tsp)
Müller: Gegen Gewalt und Antisemitismus stellen
Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde: 75 Jahre Gedenkarbeit in Gefahr
Mehrere Tausend Menschen demonstrieren - 600 Polizisten im Einsatz
Bei der erst um 16 Uhr gestarteten Demo vom Kreuzberger Oranienplatz zum Hermannplatz lag die Teilnehmerzahl (Stand 18 Uhr) bei 2500.
Für die drei Demos waren in Kreuzberg und Neukölln insgesamt 360 Einsatzkräfte vorgesehen. Im Laufe des Nachmittags wurde Verstärkung hinzugezogen - 600 Polizisten waren im Einsatz.

Lage weiterhin außer Kontrolle



Rund 3500 Teilnehmer bei der Demo in Neukölln
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: