Nach dem Ende der Demonstration sprach Polizeisprecherin Anja Dierschke von über 10.000 Teilnehmenden bei der AfD-Demo und rund 1400 Gegendemonstrant:innen. Insgesamt seien, Stand 17 Uhr, mindestens 24 Menschen – sowohl bei der Demo als auch den Gegendemos – festgenommen worden. Gegen mindestens 18 Personen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet – unter anderem wegen Körperverletzung und dem Verwenden von Symbolen verfassungswidriger Organisationen. Ein endgültiges Fazit werde es aber erst am Sonntag geben, sagte Dierschke.
Die Bundesgeschäftsführerin von „Aufstehen gegen Rassismus“, Irmgard Wurdack, schätzte die Teilnehmenden der gemeinsamen Gegendemonstration alleine an der Reichstagswiese derweil auf bis zu 1000 Menschen ein. Bei allen Gegendemonstrationen zusammen seien es daher deutlich mehr gewesen.
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8. Oktober 2022 18:28
Madlen Haarbach
Vorläufiges Polizeifazit: Mehr als 10.000 bei AfD-Demo, 24 Festnahmen
Nach dem Ende der Demonstration sprach Polizeisprecherin Anja Dierschke von über 10.000 Teilnehmenden bei der AfD-Demo und rund 1400 Gegendemonstrant:innen. Insgesamt seien, Stand 17 Uhr, mindestens 24 Menschen – sowohl bei der Demo als auch den Gegendemos – festgenommen worden. Gegen mindestens 18 Personen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet – unter anderem wegen Körperverletzung und dem Verwenden von Symbolen verfassungswidriger Organisationen. Ein endgültiges Fazit werde es aber erst am Sonntag geben, sagte Dierschke.
Die Bundesgeschäftsführerin von „Aufstehen gegen Rassismus“, Irmgard Wurdack, schätzte die Teilnehmenden der gemeinsamen Gegendemonstration alleine an der Reichstagswiese derweil auf bis zu 1000 Menschen ein. Bei allen Gegendemonstrationen zusammen seien es daher deutlich mehr gewesen.
150 AfD-Anhänger wurden aus A&O Hotel rausgeworfen
Heute Morgen wurde eine größere Gruppe AfD-Anhänger aus einem Hotel in Berlin geworfen, das bestätigte Phillip Winter, Sprecher der Hotelkette A&O. Zuvor hatte einer der Rausgeworfenen sich auf Twitter beschwert, dass der Geschäftsführer des Hotels keine AfD-Anhänger dulden würde. Der Mann sprach von 150 Rechten, die betroffen waren.
Bus der AfD trifft auf Gegenprotest
Bild:Christoph M. Kluge
Die Polizei geleitet zwei Reisebusse der AfD durch den Gegenprotest am Brandenburger Tor. Auf dem Platz des 18. März wird noch immer zu elektronischer Musik getanzt.
AfD-Anhänger, die zu Fuß unterwegs sind, werden von Einsatzkräften in der Ebertstraße gestoppt und dürfen nicht in die Nähe der Gegenkundgebung am Brandenburger Tor gehen.
Zum Abschluss singen die AfD-Anhänger die Nationalhymne. Vorher hat ein Redner die Grünen als "vaterlandslose Clique" bezeichnet, die Deutschland im Interesse amerikanischer Konzerne und "geostrategischer Ziele" der US-Regierung kaputtmache. Jetzt reisen die Teilnehmenden ab.
Marc Jongen, der als "Philosoph" der Partei gilt, bezeichnet die Außenministerin Annalena Baerbock und den Wirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) als "Auftragskiller" Amerikas. Sie würden die deutsche Wirtschaft gezielt zerstören. Die Energiekrise sei in Wirklichkeit ein Ergebnis der Energiewende, behauptet er.
Die Spitze der AfD-Demo ist wieder vor dem Reichstagsgebäude angekommen. Die Teilnehmenden stehen zwischen großen Pfützen. Auf der Bühne treten Redner auf.
Die Berliner Landesvorsitzende Christin Brinker behauptet, eine "fünfstellige Zahl" von Menschen habe teilgenommen. Der Potsdamer AfD-Politiker Dennis Hohloch ruft den Teilnehmenden zu: "Es ist schön, in diesem Shithole Berlin so viele Patrioten demonstrieren zu sehen."
Der Regen ist vorbei. Die Stimmung steigtwieder, während die Demo über den Boulevard Unter den Linden zieht. Am Reichstag soll die Abschlusskundgebung stattfinden. Einige Demonstranten trinken Bier.
Mehr Teilnehmer als angekündigt bei AfD-Demo – wenig Gegenprotest
Laut Polizeisprecherin Anja Dierschke hat die Polizei aktuell 8000 Teilnehmende in der AfD-Demo gezählt, angemeldet waren 4000. Die Gegenproteste vielen hingegen deutlich kleiner aus als erwartet: Hier geht die Polizei von insgesamt rund 1400 Teilnehmenden an den verschiedenen Kundgebungsorten aus. Größere Vorfälle seien bislang nicht registriert worden, sagte Dierschke weiter. Bislang wisse sie von einer Festnahme, weil ein Gegendemonstrant zu Beginn des Aufzuges ein Banner der AfD wegreißen wollte. Zudem wisse die Polizei von bislang zwei Übergriffen auf Journalist:innen: So sei die Polizei mit dem Team von Stern TV in Kontakt gewesen, dass von Teilnehmern der AfD-Demo tätlich angegriffen wurde. Dabei sei niemand verletzt worden, das Team habe die Arbeit fortsetzen können. Zudem solle es einen Angriff auf ein Filmteam des Österreichischen Rundfunks (ÖRR) gegeben haben, bei dem die Kamera weggeschlagen wurde. Dazu habe es allerdings bislang keine Anzeige gegeben.
Es regnet in Berlin. Die AfD-Anhänger:innen schützen sich mit blauen Regenschirmen. Die meisten wirken inzwischen etwas erschöpft. Der Jugendblock ruft jedoch weiterhin trotzig Parolen wie "Deutschland zuerst!"
Beatrix von Storch läuft an der Spitze der AfD-Demo
An der Spitze der AfD-Demo laufen Spitzenpolitiker der Partei wie Beatrix von Storch und Stephan Brandner. Neben von Storch läuft der Potsdamer Dennis Hohloch. Es ist jetzt etwas ruhiger geworden.
Fronttransparent der AfD-Demo
Bild:Christoph M. Kluge
Jugendliche Gegendemonstranten
Bild:Leipziger Straße
Vor dem Bundesratsgebäude protestieren Jugendliche mit Migrationshintergrund gern die AfD. Demonstranten rufen: "Abschieben!". Ein Jugendlicher lacht und ruft zurück: "Ich hab den deutschen Pass!"
Die Spitze der AfD-Demo zieht jetzt durch die Leipziger Straße zum Potsdamer Platz. Der Lautsprecherwagen spielt ein Lied mit dem Refrain: "Niemand muss die Grünen wählen". Die Menge ruft einen Sprechchor der Querdenken-Bewegung: "Frieden, Freiheit, keine Diktatur".
Gegendemonstrant:innen zeigen der AfD-Demo den Mittelfinger und rufen: "Nazis raus!". An der Friedrichstraße Ecke Jägerstraße treffen beide Gruppen direkt aufeinander, nur wenige Einsatzkräfte der Polizei stehen dazwischen. Es kommt zu Pöbeleien. "Geht arbeiten!", ruft ein AfD-Anhänger. Die Menge ruft im Chor: "Ganz Deutschland hasst die Antifa!"
Aus einem Fenster in der Friedrichstraße regnet blau-weißes Konfetti auf die AfD-Demo. Am Fenster ist niemand zu erkennen. Die Demonstrant:innen interpretieren die Aktion als Zustimmung und jubeln. Das Konfetti besteht aus zerschnittenen AfD-Flyern.
Auf der Wiese vor dem Reichstag wurden mehrere Pressevertreter durch Rechte angegriffen, darunter ein Team von Stern TV. Dabei soll einer Reporterin die Maske aus dem Gesicht gerissen worden sein, eine Fotografin wurde geschlagen.
Block der AfD-Jugendorganisation
Bild:Christoph M. Kluge
Die AfD-Demo läuft über den Boulevard Unter den Linden. Der Block der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative ruft Parolen der rechten Szene wie "Festung Europa" oder "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen".
AfD-Demo jetzt Unter den Linden #Berlin. Demonstranten im Block der Jugendorganisation "Junge Alternative" rufen: "Ihr kriegt, was ihr verdient!" und "Wer #Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen." #b0810pic.twitter.com/GcmCXuO7As