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Am Donnerstag hat das Berliner Abgeordnetenhaus den Mietendeckel beschlossen.

© Annette Riedl/dpa

„Historische Dummheit“ und „toller Erfolg“: Reaktionen zum Mietendeckel-Beschluss

Der Berliner Mietendeckel kommt – und die Opposition will dagegen klagen. Alle aktuellen Entwicklungen im Newsblog zum Nachlesen.

Stand:

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag bei seiner Plenumssitzung über das umstrittene Mietendeckel-Gesetz beschlossen. Zuvor wurde im Rahmen der Aktuellen Stunde über das Gesetzesvorhaben von Rot-Rot-Grün diskutiert. CDU, FDP und AfD kritisierten den Mietendeckel, wie erwartet, scharf und ließen keine Zweifel daran, dass sie gegen das Gesetz klagen werden. Das Gesetz wurde mit 85 zu 64 Stimmen beschlossen, es gab eine Enthaltung.

Mit dem Mietendeckel will der Senat den weiteren Anstieg der Mieten in Berlin stoppen. Das bundesweit einmalige Gesetz hat im Abgeordnetenhaus die vorerst letzte Hürde genommen.

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Der Entscheidung voraus ging ein zähes Ringen darum, wer wann wie viel Miete zahlen muss und wer die Regelungen eigentlich kontrolliert und durchsetzt.

Das Gesetz tritt es nach Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft. Damit wird auch die Möglichkeit eröffnet, das umstrittene Landesgesetz von den Gerichten überprüfen zu lassen. Die Opposition plant eine Normenkontrollklage beim Verfassungsgerichtshof von Berlin. Am Freitag wollen CDU und FDP über weitere Schritte informieren.

Bei der Normenkontrolle prüft das Verfassungsgericht, ob eine rechtliche Regelung mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Eine Normenkontrollklage können die Bundesregierung, Landesregierungen oder ein Viertel der Mitglieder des Bundestages anstrengen. Die Verfassungsrichter können die Regelung für nichtig erklären oder Änderungen verlangen. (mit dpa)

Hintergrund zum Mietendeckel:

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Melanie Berger
Author Melanie Berger

Deckel drauf

Das Gesetzt ist super, das Gesetzt ist doof, Zwischenrufe, Ordnungsrufe, Konfetti-Krawall - am Donnerstag hat das Abgeordnetenhaus den Mietendeckel verabschiedet. 
Und wir verabschieden und jetzt auch. Bleiben Sie gern noch hier, lesen Sie alle Argumente und Gegenargumente nach, freuen oder ärgern Sie sich.
Auf Wiedersehen!

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Melanie Berger
Author Melanie Berger

"Der Mietendeckel ist eine historische Dummheit"

Der Landesvorsitzende der Berliner CDU, Kai Wegner, bezeichnet den Mietendeckel als einen "durch die Linke erzwungenen Systemwechsel" und eine "historische Dummheit". Er würde die Instrumente der Sozialen Marktwirtschaft außer Kraft setzen. Wegner glaubt nicht, dass das Gesetz die Wohnungsnot in der Stadt lindern wird. Er nennt das Gesetzt "Neubaudeckel".
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Melanie Berger
Author Melanie Berger

Berliner IHK-Präsidentin spricht von "falscher Lösung für ein drängendes Problem"

Beatrice Kramm, Präsidentin der Industriellen- und Handelskammer (IHK) in Berlin fürchtet, dass Vermietern jetzt Bußgelder drohen - und Mietern Nachzahlungen, sollte das Gesetz für verfassungswidrig erklärt werden. Es sei "die falsche Lösung für ein drängendes Problem und bindet Ressourcen, die jetzt an anderer Stelle fehlen.“

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Melanie Berger
Author Melanie Berger

CDU und FDP geben Pressekonferenz am Freitag

Sie wollen gegen den Mietendeckel klagen, das haben Oppositionsvertreter von CDU und FDP schon bei der Debatte vor der Abstimmung klar gemacht. Am Freitag soll es eine Pressekonferenz geben, in der das "weitere Vorgehen" erklärt werden soll, heißt es in einer Pressemitteilung. 
Außerdem wolle man einen Juristen präsentieren, der die Parteien berät.
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Melanie Berger
Author Melanie Berger
Mietendeckel schadet Klimaschutz
Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), Christian Amsinck äußert sich kritisch zum MIetendeckel. Er habe negative Folgen für die Wirtschaft und würde "Investitionen in den Wohnungsbestand wie etwa die energetische Sanierung" bremsen und so dem Klimaschutz schaden. Das Gesetz zeige nicht auf, wie preiswerter Wohnraum geschaffen werden könne. "Dem Ansehen des Wirtschaftsstandortes erweist die Koalition mit der heutigen Entscheidung einen Bärendienst.“
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Robert Kiesel

Putzen nach Protest - Sitzung unterbrochen

Ordnung muss sein, das gilt auch und vor allem im Abgeordnetenhaus. Nachdem Aktivistinnen den Erhalt des linksalternativen Wohnprojekts "Liebig34" in Friedrichshain gefordert und dabei Papierschnipsel von der Besuchertribüne geschüttet hatten, läuft im Plenum die Suche nach Staubsauger. Die Sitzung ist für 30 Minuten unterbrochen - die Aktivistinnen längt aus dem Saal entfernt. 
Bild: Robert Kiesel
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