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Ehemaliger Bürgermeister Eberhard Diepgen CDU bei der Vorstellung des Buches Das Rote Rathaus in Berlin. (Symbolbild)

© imago images/snapshot

Nach tödlichem Messerangriff in Berliner U-Bahn: Ex-Regierender Diepgen fordert Zugangskontrollen zu Bahnhöfen

Eberhard Diepgen wünscht sich an Berliner U-Bahnhöfen Zugangskontrollen „wie in anderen europäischen Metropolen“. Doch seine Forderung liefert mehr Fragen als Antworten.

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Nach der tödlichen Messerattacke in einer Berliner U-Bahn fordert Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) Zugangskontrollen zu Berlins U-Bahnhöfen. Doch der Gastbeitrag des 83-Jährigen in der „B.Z.“ lässt einige Fragen offen.

Grundsätzlich fordert der Ex-Regierende schärfere Überprüfungen aller Fahrgäste an den Stationen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Ein Beispiel will er sich bei den Überprüfungen an anderen europäischen Großstädten nehmen, bleibt dabei jedoch ungenau. Wörtlich heißt es: „Und Kontrollen gegen Waffen in der Bahn? Beim Zugang sollte es Kontrollen geben. So ist das in fast allen europäischen Metropolen, verbunden mit der Kontrolle des Tickets.“

Ob London, Paris oder Barcelona: All diese Städte sichern ihre U-Bahnhöfe tatsächlich mit Zugangskontrollen ab. Jedoch nicht vor Messerattacken, sondern vor Schwarzfahrenden. Die Drehkreuze an den Stationen dienen lediglich der Überprüfung der Tickets und keiner Personen- oder Waffenkontrolle.

Auch bleibt unklar, wie die Kontrollen genau aussehen sollen. Der ehemalige CDU-Politiker sieht die BVG in der Pflicht, die sie stichprobenartig durchsetzen soll. „Empfindliche Strafen bei ertappten Tätern schaffen auch den notwendigen Respekt gegenüber dem Rechtsstaat“, schreibt er weiter in seinem Beitrag.

Anlasslose Kontrollen in der gesamten Hauptstadt, wie sie zuletzt der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Stephan Weh forderte, lehnt Diepgen jedoch ab. Weh betonte, dass ein berlinweites geltendes Messerverbot der Polizei dringend benötigte Handlungsspielräume eröffnen, aber auch den Menschen eine klare Botschaft senden würde.

Berlinweites Waffen- und Messerverbot im Nahverkehr soll kommen

Berlins Innensenatorin Iris Spranger ergriff derweil erste Maßnahmen. Sie will für das gesamte Netz des öffentlichen Nahverkehrs ein Waffen- und Messerverbot erlassen. Es soll sich auf Bahnhöfe, die U- und S-Bahn, Regionalzüge, Busse, Straßenbahnen und Fähren erstrecken.

Am Samstag soll der 43-jährige Shadi S. einen 29-Jährigen in einer U-Bahn mit einem Küchenmesser niedergestochen und tödlich verletzt haben. Die Männer sollen zuvor in einem Zug der U12 im Berliner Westen in Streit geraten sein. Das Opfer starb schließlich auf einem Bahnsteig des U-Bahnhofs Sophie-Charlotte-Platz in Charlottenburg.

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