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Nur wenige Zwischenfälle: Hohe Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl in Berlin
Bis 16 Uhr haben zwei Drittel der Berliner Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. So verlief der Wahlsonntag.
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In Berlin zeichnet sich am Tag der Bundestagswahl eine hohe Wahlbeteiligung ab. Insgesamt sind rund 2,4 Millionen Menschen in der Hauptstadt zur Wahl aufgerufen – gut ein Drittel von ihnen hatten ihre Stimme bis zum Mittag bereits abgegeben. In Berlin zeichnet sich am Tag der Bundestagswahl eine hohe Wahlbeteiligung ab. Insgesamt sind rund 2,4 Millionen Menschen in der Hauptstadt zur Wahl aufgerufen – gut ein Drittel von ihnen hatten ihre Stimme bis zum Mittag bereits abgegeben.
Die Wahlbeteiligung habe bis 16 Uhr bei 66 Prozent gelegen, teilte die Landeswahlleitung mit. Bei der vorigen Bundestagswahl lag die Quote demnach zu diesem Zeitpunkt bei 54,1 Prozent. Die höchste Wahlbeteiligung wurde demnach zu dieser Zeit im Wahlkreis Pankow gemessen. Hier hatten bereits 69,1 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt. Die niedrigste Quote zu diesem Zeitpunkt erreichte Neukölln mit 62,5 Prozent.
2,4 Millionen Berliner waren zur Wahl aufgerufen
In Brandenburg sind rund zwei Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. Bis 14 Uhr gaben 55,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in den Wahllokalen ab. Das teilte die Landeswahlleitung in Potsdam mit. Auch hier hatte die Quote bei der Bundestagswahl 2021 mit 48,8 Prozent niedriger gelegen.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner wählte gemeinsam mit seiner Partnerin, Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU), in einer Grundschule in Kladow. Wegner äußerte vor Ort die Hoffnung auf eine hohe Wahlbeteiligung. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass Menschen wählen gehen dürften, sagte er. „Das ist nicht in jedem Land so. Deswegen hoffe ich, dass die Wahlbeteiligung heute sehr hoch sein wird und dass die Menschen von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen.“
Der Wahlsonntag verlief bis zum späten Nachmittag weitgehend ruhig. Zu einer Panne kam es in Berlin-Wilmersdorf. Dort konnte am Morgen ein Wahllokal in einer Jugendfreizeiteinrichtung nicht wie geplant öffnen. Grund war ein defektes Transponderschloss, das sich trotz vorhandenem Schlüssel nicht öffnen lassen wollte. Die Wählerinnen und Wähler wurden zu einer 15 Fußweg-Minuten entfernten Sekundarschule geleitet, wo sie ihre Stimme abgeben konnten. Gegen Mittag öffnete das ursprüngliche Wahllokal dann doch noch.
Verbotene Wahlwerbung im Wahllokal in Prenzlauer Berg
Ein kleiner Zwischenfall ereignete sich auch in einem Wahllokal in Prenzlauer Berg. Auf dem Weg zu einem Wahllokal in der GLS Sprachschule hatte jemand Zettel auf Stehtischen ausgelegt. Darauf war zu lesen: Laut Zweitstimme.org liege in Pankow die AfD vorne; wer das verhindern wolle, müsse die Grünen wählen.
Kurze Zeit später waren die Zettel verschwunden, Wählende hatten sie mitgenommen. Die Wahlhelfer am Eingang hatten die Zettel nicht bemerkt, gaben aber an, den Vorfall mit den Flugblättern werde man der Wahllokalleitung melden. Wahlwerbung ist im Wahllokal und seinem unmittelbaren Umfeld verboten. Man habe sogar die Wahlplakate auf dem Laternenmast vor dem Eingang entfernt, berichteten die Wahlhelfer vor Ort.
In einem Wahllokal im Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf kam es zu einem Polizeieinsatz, wie der Stadtrat für Bürgerdienste Tim Richter (CDU) am Mittag dem Tagesspiegel mitteilte. Ein Sympathisant der AfD hatte Wahlwerbung auf seinem T-Shirt stehen – was im Wahllokal ebenfalls nicht erlaubt ist. Die Wahlleitung rief die Polizei, es wurde ein Platzverweis erteilt.
Die Wahlberechtigten in Berlin konnten aus 18 Parteien auswählen, die mit einer eigenen Landesliste antraten. In den zwölf Berliner Wahlkreisen stehen Direktkandidaten zur Wahl. Etwa 36.600 Wahlhelfer sollten für einen möglichst reibungslosen Ablauf bei der Stimmabgabe und der anschließenden Auszählung sorgen. Der Wahltag ist in Berlin bereits der fünfte binnen dreieinhalb Jahren.
Bei der Bundestagswahl 2021 und der gleichzeitigen Wahl zum Landesparlament hatte es in Berlin zahlreiche Pannen gegeben. Die Abgeordnetenhauswahl musste deshalb 2023 komplett, die Bundestagswahl ein Jahr später, in einem Fünftel der Berliner Wahlbezirke wiederholt werden. Im Juni 2024 gab es auch noch die Europawahl. (mit dpa, Tsp)
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