
© dpa/Bernd von Jutrczenka
Messerattacke in Berlin: Syrer aus Schweden verletzt zwei Männer in Charlottenburger Supermarkt – Festnahme
Ein Mann entwendet in einem Supermarkt ein Messer und sticht damit auf zwei andere Männer ein. Die beiden Opfer kommen ins Krankenhaus. Der mutmaßliche Täter soll psychisch krank sein.
Stand:
In Berlin hat es am Silvestertag einen Messerangriff gegeben. Ein in Schweden ansässiger Syrer soll an der Ecke von Sömmeringstraße und Quedlinburger Straße in Charlottenburg auf zwei Männer eingestochen haben, teilte die Polizei mit. Die Polizei wurde um 11.50 Uhr alarmiert und nahm den mutmaßlichen Täter wegen eines versuchten Tötungsdeliktes fest.
Der Mitteilung zufolge begann die Attacke in einem Rewe-Supermarkt. Dort soll der Mann ein Messer gestohlen und noch im Laden auf sein erstes Opfer eingestochen haben. Anschließend habe er auf dem Gehweg vor einem benachbarten Hotel einen weiteren Mann angegriffen.
Nach einem Bericht der „Berliner Morgenpost“ soll dem Angriff kein Streit vorausgegangen sein. Nach Informationen der „B.Z.“ soll der Mann wild um sich gestochen haben. Mehrere Passanten stürzten sich auf ihn und überwältigten ihn, schreibt das Blatt.

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Die beiden Opfer wurden in Krankenhäuser gebracht. Ein Mann konnte den Polizeiangaben zufolge nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Der zweite wurde auch Stunden später noch im Krankenhaus versorgt. Zur Schwere seiner Verletzung gab es zunächst keine genauen Informationen.
Die Spurensicherung dauerte über Stunden an. Noch am Abend wurde der Tatort vermessen, während alle zehn Meter je zwei Beamte zur Absicherung standen. Das Hotel, vor dem der zweite Mann angegriffen wurde, dient derzeit als Flüchtlingsunterkunft. Ab und zu erkundigten sich Bewohner am Tatort, was genau passiert sei. In der Unterkunft selbst gebe es keine Probleme, berichtete einer. Um kurz vor 19 Uhr hob die Polizei die letzten Sperrungen auf und gibt den Tatort wieder frei.
Nach ersten Erkenntnissen könnten beim Tatverdächtigen Anzeichen einer psychischen Erkrankung vorliegen, wie die Polizei weiter mitteilte. Hinweise auf einen terroristischen Anschlag gibt es demnach bisher nicht. Die Ermittlungen hat eine Mordkommission übernommen.
Es gebe nach aktuellem Kenntnisstand auch „keinen Silvesterbezug“, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel am Abend. Innensenatorin Iris Spranger erklärte: „Wir stehen europaweit mit allen Sicherheitsbehörden in engster Verbindung, weil es uns wichtig ist, dort schnellstmöglich Aufklärung zu erhalten.“ Die SPD-Politikerin wünschte den beiden Opfern eine schnelle Genesung.
Wegen Zeugenvernehmungen kam es nach Polizeiangaben am Tatort zu Verkehrseinschränkungen. (mit dpa)
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