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Das Vivantes-Humboldt-Klinikum in Berlin-Reinickendorf stand zehn Tage lang unter Quarantäne.

© Imago/Andreas Gora

Update

Nach Ausbruch der Corona-Mutation B117 in Berlin: Quarantäne für Humboldt-Klinikum vollständig aufgehoben

Vor zehn Tagen wurde wegen der Corona-Mutation ein ganzes Krankenhaus isoliert. Inzwischen gibt es in Berlin mindestens 54 Fälle der britischen Virusvariante.

Das Humboldt-Klinikum in Berlin-Reinickendorf steht nicht mehr unter Quarantäne - das Großkrankenhaus darf ab sofort wieder von Feuerwehr und Rettungsdiensten angefahren werden. Das bestätigte der Amtsarzt Patrick Larscheid dem Tagesspiegel.

Der Betrieb auf den Stationen solle stufenweise hochgefahren werden, erst von Montag an solle es „im vollen, zulässigen Umfang dringliche, planbare Behandlungen“ geben, teilte Vivantes mit.

Nach einem Ausbruch der Coronavirus-Variante B117 war vor zehn Tagen erstmals in Berlin eine komplette Großklinik unter Quarantäne gestellt worden: Für das Krankenhaus – circa 2000 Beschäftigte und Patienten – wurde ein Aufnahmestopp verhängt. Nun können nicht nur neue Patienten aufgenommen, sondern auch in der Klinik schon behandelte verlegt werden.

Das Humboldt-Klinikum gehört zum landeseigenen Vivantes-Konzern. Die Quarantäne war in den vergangenen Tagen schon für einige Mitarbeiter und die Psychiatrie gelockert worden. Einzelne Infektionen mit dem auch als britische Mutation bezeichneten B117-Coronavirus waren auch in der Vivantes-Klinik Spandau entdeckt worden.

Die Vivantes-Häuser versorgen ein Drittel aller stationären Patienten in Berlin – und auch die meisten Covid-19-Fälle. Die Zahl der B117-Corona-Nachweise in den zwei betroffenen Vivantes-Kliniken stieg zuletzt auf 41: In Reinickendorf waren 16 Patienten und 16 Mitarbeiter infiziert, in Spandau sechs Patienten und drei Mitarbeiter. Sechs der infizierten Patienten aus Reinickendorf sind verstorben.

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Mit der britischen Virusmutation infiziert hatten sich zudem eine Nachbarin und eine Angehörige von betroffenen Patienten. Zudem wurden auch an der Charité entsprechende Fälle festgestellt. Seit Beginn der Tests auf Mutation vor einigen Wochen wurden an der Universitätsklinik sieben stationäre Patienten positiv auf die Virusvariante B117 getestet. Dazu kommen vier solcher Fälle bei ambulanten Proben.

Zuletzt sind also allein von den Landesunternehmen Vivantes und Charité 54 von der B117-Mutation betroffene Infizierte festgestellt worden. Die beiden Klinikkonzerne betreiben gemeinsam das "Labor Berlin", das federführend Corona-Proben testet.

Vivantes teilte mit, es gebe keinen Hinweis auf eine unkontrollierte Ausbreitung. Die Corona-Mutation B117 gilt als ansteckendere Variante. In Einzelfällen war auch die südafrikanische Corona-Variante in Vivantes-Kliniken entdeckt worden: Forscher gehen bei Mutation B1351 von einer längeren Inkubationszeit aus.

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