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Christopher W. aka „Sirene“ (links, grüne Jacke)

© Julius Geiler

Update

Razzia bei „Deutsche Jugend voran“: 18-jähriger Neonazi Christopher W. in Berlin-Marzahn festgenommen

Er schlug auf Andersdenkende ein und griff Journalisten an: Der 18-jährige Neonazi W., auch „die Sirene“ genannt, ist am Dienstag festgenommen worden. Zudem gab es Durchsuchungen bei Gleichgesinnten.

Stand:

Bei Instagram zeigte er auch schon den Hitlergruß: Ein 18-jähriger Neonazi ist am Dienstag in Berlin-Marzahn festgenommen worden. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Demnach habe es Durchsuchungen bei mutmaßlichen Mitgliedern der Neonazi-Gruppe „Deutsche Jugend voran“ (DJV) in Marzahn, Hellersdorf und Kaulsdorf gegeben sowie in Heckelberg-Brunow, Erkner und Bernau (Brandenburg) und Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern). Der Verdacht: gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung. Bei den Durchsuchungen stellten die 90 Einsatzkräfte Mobiltelefone, Datenträger und Tatbekleidung sicher.

Die fünf beschuldigten Männer im Alter von 18, 19 und 20 Jahren und die drei beschuldigten Frauen im Alter von 17, 19 und 22 Jahren sollen am Abend des 10. August diesen Jahres mit anderen Gleichgesinnten zwei Journalisten am Ostkreuz attackiert haben.

Christopher W. aka „die Sirene“

Bei dem festgenommenen 18-Jährigen soll es sich Tagesspiegel-Informationen zufolge um Christopher W. handeln, auch bekannt als „die Sirene“. Im Winter flog W. aus der DJV, weil er mit einer Reporterin des „Spiegel“ gesprochen hatte und deswegen als Verräter galt. Kurzzeitig fand er eine neue Heimat bei der Gruppierung DST („Der Störtrupp“), bis er auch dort wieder rausflog. Mittlerweile ist er wieder im DJV-Umfeld angekommen.

W. wurde in seiner Marzahner Wohnung festgenommen. Er soll noch am Dienstag einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Er war erstmals vergangen Oktober von einer Razzia betroffen.

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Neben der Attacke am Ostkreuz wird ihm die Beteiligung an zwei weiteren Taten vorgeworfen. So soll er mit einer Gruppe am 13. September 2024 in Marzahn einen geistig eingeschränkten Mann geschlagen und ihn gezwungen haben, ein Antifa-Shirt herauszugeben.

Attacken wegen „Antifa“-Emblems

Zu einer weiteren Gewalttat kam es am 19. Oktober 2014 nach einer rechtsextremen Demonstration. In der S-Bahn-Linie 7 überfiel der Neonazi-Trupp inklusive dem Festgenommenen einen jungen Mann mit Tritten ins Gesicht. Der Grund auch hier: ein Antifa-Aufnäher auf der Jacke des Opfers.

Die rechtsextreme Organisation „Deutsche Jugend Voran“ ist vor allem mit mehreren Störversuchen bei verschiedenen Christopher Street Days (CSD) in Ostdeutschland aufgefallen. Zuletzt rief sie unter anderem zur Teilnahme an der Gegendemo zum CSD in Bernau auf. Der Verfassungsschutz Berlin stuft die Gruppe als „gesichert rechtsextrem“ ein. (mit axf)

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