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Etliche Klassenräume bleiben bis Ostern leer.

© Kay Nietfeld/dpa

Neue Corona-Zahlen des Senats: Rund 20.000 Berliner Schüler in Quarantäne

Für zehn Berliner Schulen gilt die Stufe „Rot“ darunter sind drei Grundschulen. Schulen treffen Vorkehrungen für eine Halbierung der Klassen.

Die Corona-Lage an den Berliner Schulen hat sich nochmals verschärft. Erstmals sind zehn Schulen im „roten Bereich“: Die Hälfte der Schülerschaft muss daher im Wechsel zu Hause lernen. Bisher galt das nur für zwei Berufsschulen. Insgesamt sind an den öffentlichen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen 825 Lerngruppen in Quarantäne gegenüber 680 in der Vorwoche.

Das teilte die Bildungsverwaltung am Freitag mit. Das bedeutet, dass schätzungsweise 20.000 Schülerinnen und Schülern von insgesamt 400.000 zurzeit nicht in ihren Schulen sind.

Die Ausweitung der Quarantänemaßnahmen entspricht der Entwicklung bei den Infektionen.

So sind inzwischen 1500 Schülerinnen und Schüler infiziert (Vorwoche: 1273), ebenso 415 Lehrkräfte und weitere Beschäftigte (Vorwoche: 362). Für die freien Schulen wurden keine Infektionszahlen genannt.

Allerdings gab die Bildungsverwaltung bekannt, dass innerhalb des Stufenplans keine freie Schule im roten Status ist und nur 18 im Status Orange, was etwa den Wegfall zusätzlicher Angebote am Nachmittag bedeutet. Insgesamt zeigt der Stufenplan, dass 15 Prozent der freien und über 20 Prozent der öffentlichen Schulen den Status Orange oder Rot haben.

Allerdings konnten die neuen Sicherheitsmaßnahmen wie verstärkte Maskenpflicht und versetzter Schulbeginn und eine damit verbundene Entzerrung im ÖPNV noch nicht greifen, da sie erst seit Mittwoch gelten.

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Am transparentesten geht nach wie vor Neukölln mit seinen Corona-Daten um. Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) teilte mit, dass das Albert-Einstein-Gymnasium sowie die Otto-Hahn-Sekundarschule wegen vieler Infektionen den Status „Rot“ haben. Von den anderen Bezirken wurden die Schulnamen nicht kommuniziert.

Entspannt ist die Lage nur in Treptow-Köpenick

Daher ist nur bekannt, dass es sich um drei Grundschulen und eine Berufsschule in Mitte, zwei Sekundarschulen in Friedrichshain-Kreuzberg und je eine Berufsschule in Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf handelt. Am entspanntesten ist weiterhin die Lage in Treptow-Köpenick, wo es nach wie vor die einzigen öffentlichen Schulen im grünen Bereich gibt.

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Die beiden rot eingestuften Oberschulen in Neukölln seien darauf vorbereitet gewesen und hätten gute, mit der Schulaufsicht abgestimmte Konzepte für die Verknüpfung von Präsenzunterricht und angeleitetem Lernen zu Hause entwickelt, betonte Korte. Die Stufe Rot sei „kein Anlass zur Panik“. Die Mischung von Präsenzunterricht und häuslichem Lernen – auch „Wechselmodell“ genannt – dient dazu, die Ansteckungsgefahr zu senken, indem sich nur noch rund die Hälfte der Lerngruppe im Klassenraum aufhält.

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Über die Frage, inwieweit dieses Modell auch auf Schulen mit weniger akutem Infektionsgeschehen übertragen werden sollte, ist ein politischer Streit entstanden, der seit Wochen auch auf Bundesebene geführt wird. Wie berichtet fordert die Bundeskanzlerin eine deutliche Reduzierung der Lerngruppengrößen, worin ihr die Länderchefs und Kultusminister aber nicht folgen wollten: Ihre Sorge gilt den Schülern, die zu Hause aufgrund der familiären Situation nicht lernen können.

Wer passt auf die Kinder auf?

Zudem entstünde an den Grundschulen das Problem, dass die Eltern nicht voll arbeiten könnten, um ihre Kinder zu beaufsichtigen. Diese Zustände des ersten Lockdowns möchten die Kultusminister wie Scheeres, verhindern. Zuletzt gab es darüber auch einen Streit in der Berliner SPD-Fraktion. Der Streit muss aber nicht mehr ausgefochten werden, da er nächste Woche auf Bundesebene entschieden wird.

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Denkbar ist, dass es für die Grundschulen eine andere Lösung geben wird als für die Gymnasien, Berufs- und Sekundarschulen, zumal die älteren Schüler auch besser mit dem digitalen Lernen zurechtkommen. Allerdings sind auch diese Schulen darauf gefasst, dass sie Schüler „verlieren“, wenn sie nur noch halbierte Klassen in den Präsenzunterricht lassen können.

Ein Extraraum für die Schüler, die besser in der Schule lernen können

Daher werden auch für dieses Problem Vorkehrungen getroffen. So hält etwa das Neuköllner Ernst-Abbe-Gymnasium, das bereits eine Ausnahmegenehmigung für halbierte Klassen hat, einen Extraraum für die Schüler bereit, die zu Hause nicht lernen wollen oder können oder bereits damit auffielen, dass sie den Kontakt zur Lehrkraft abreißen lassen.

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Zudem gibt es Schulen, die sich bereits auf den „Tag X“ vorbereitet haben, indem sie Schüler vorab identifizierten, die immer zum Präsenzunterricht erscheinen sollen. Wie das praktisch gehen kann, beschreibt Sven Zimmerschied von der Charlottenburger Friedensburg-Schule: Dort sind die Räume groß genug, um etwas mehr als 50 Prozent mit Abstand pro Klassenraum unterrichten zu können: Dieser räumliche Puffer dient dann dazu, die schwierigen Fälle ständig aufzunehmen.

Entlastung im ÖPNV: Drei Schulen stimmen ihren Unterrichtsbeginn ab

Zimmerschied schilderte auch, wie in seiner Region der versetzte Unterrichtsbeginn gehandhabt wird: Dort haben sich die umliegenden drei Schulen, deren Schüler zumeist am Ernst-Reuter-Platz aus der U-Bahn steigen, auf den gestaffelten Schulbeginn geeinigt: Das Schiller-Gymnasium ist weiterhin um 8 Uhr dran, die Friedensburg-Schule um 8.30 Uhr, und das Oberstufenzentrum für Körperpflege beginnt um 7.45 Uhr und um 9.30 Uhr.

Angesichts der Tatsache, dass die Schulleitungen stark gefordert sind, um die Folgen der Pandemie im Alltag zu bewältigen, hat Scheeres ihnen bis Schuljahresende ihre Unterrichtsverpflichtung erlassen.

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