
© Thilo Rückeis
S1 am unzuverlässigsten: Berliner S-Bahn verfehlte auch 2024 ihr Pünktlichkeitsziel
Mehr als sechs Prozent der S-Bahnen hatten im vergangenen Jahr eine Verspätung von über vier Minuten. Sorgen bereitet der Deutschen Bahn insbesondere die Nord-Süd-Strecke.
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Die Berliner S-Bahn hat auch 2024 ihr Pünktlichkeitsziel verfehlt und konnte den Wert gegenüber dem Vorjahr nur minimal verbessern. 6,24 Prozent der Züge hatten im Vorjahr eine Verspätung von mindestens vier Minuten, rund die Hälfte davon kam sogar mehr als sechs Minuten zu spät.
Die Zahlen gehen aus einer parlamentarischen Anfrage des SPD-Verkehrspolitikers Tino Schopf hervor. Im Vorjahr lag der Wert auf dem gleichen Niveau (6,4 Prozent). Unternehmensintern gilt ein Ziel von maximal vier Prozent verspäteter Züge. Dies wurde zuletzt 2021 erreicht.
Am unpünktlichsten waren im vergangenen Jahr die Züge auf der Nord-Süd-Achse: S1, S2, S25. Überraschend kommt das nicht: Bereits in einem Bericht der Deutschen Bahn an das Abgeordnetenhaus aus dem Dezember 2023 machte das Unternehmen auf die Probleme aufmerksam.
Das Angebot für die Fahrgäste auf den Strecken wurde „ohne Inbetriebnahme zusätzlicher Infrastruktur (Abstell- und Kehrgleise)“ ausgeweitet, heißt es dort. In manchen Monaten sank die Pünktlichkeitsquote auf den entsprechenden Linien im vergangenen Jahr unter 90 Prozent.
Deutsche Bahn nennt Streik als Hauptursache für Zugausfälle
Das gleiche Bild zeigt sich bei den Zugausfällen. Mit rund 12.000 sogenannten Ganzausfällen liegt die S1 an der Spitze, gefolgt von der S5 (rund 8000) und der S2 (rund 7000). Am zuverlässigsten fuhr die S9 (406 Ausfälle).
Ein Viertel aller Zugausfälle ging laut Deutscher Bahn auf den Streik der Lokführergewerkschaft GDL im März zurück. Weitere Ursachen: behördliche Maßnahmen, Triebfahrzeugstörungen, Leit- und Sicherungstechnik sowie Fremdeinwirkung.
Bei den Verspätungen nannte die Deutsche Bahn als Hauptgrund Triebfahrzeugstörungen. Insgesamt gingen 39 Prozent der Verspätungen auf den S-Bahn-Betrieb selbst, 30 Prozent auf die Infrastruktur und 31 Prozent auf externe Ursachen zurück.
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