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Diese Brücke wird 2025 abgerissen. Vorher entsteht am Gleisdreieck eine Ersatzkurve.

© Jörn Hasselmann

Sanierung der U6 beginnt im November: Berliner U-Bahn-Netz geht mit mehreren Baustellen in den Herbst

Jahrelang wurde die Sanierung der U6 nach Tegel verschoben. Nun soll es am 7. November losgehen. Ein Überblick, wo die BVG in den kommenden Monaten baut.

Berlin bekommt eine neue U-Bahn-Linie, und zwar schnell. Das klingt angesichts jahrzehntelanger Diskussionen um neue Strecken nach einer Sensation – ist aber keine. Die BVG baut in den kommenden Monaten „nur“ eine kurze vor langer Zeit abgebaute Verbindungskurve am Gleisdreieck wieder auf.

Da die Brücke der Hochbahn zwischen Gleisdreieck und Kurfürstenstraße wegen Baufälligkeit abgerissen werden muss, sollen die Züge aus Kreuzberg kommend dann am Gleisdreieck „abbiegen“ und über Bülowstraße weiter nach Westen fahren.

Abriss und Neubau verzögern sich seit Jahren. Nach Angaben der BVG sollen die Arbeiten im Spätsommer 2025 starten. Der Stahl der Brücke ist so verrostet, dass die darunter liegenden Spielplätze seit 2019 gesperrt sind, weil Teile herunterfallen könnten.

Dafür soll ein zweites, seit Jahren immer wieder verschobenes Großprojekt wirklich starten. Ab dem 7. November wird die U6 zwischen Alt-Tegel und Kurt-Schumacher-Platz gesperrt – und zwar bis „Frühjahr 2025“. Die geplante Bauzeit verlängert sich drastisch. 2018 hatte die BVG 20 Monate Bauzeit angekündigt.

Nun werden es 30 Monate. Die lange Sperrung hatte im Bezirk Reinickendorf schon damals heftigen Unmut ausgelöst. Details zum Ersatzverkehr will die BVG Mitte Oktober vorstellen. Nach Angaben des Unternehmens hatte sich die U6-Sanierung durch das komplizierte Genehmigungsverfahren um Jahre verzögert, erst seit Ende Juli liegt die Baugenehmigung vor.

Doch die Arbeiten sind zwingend. Der oberirdische Damm der U6 zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Borsigwerke ist an vielen Stellen ins Rutschen gekommen und muss vollständig erneuert werden. Aus Sicherheitsgründen müssen die Züge seit einiger Zeit dort langsamer fahren.

Die Strecke war 1958 bis Tegel verlängert worden. Auch die – elegante – Spannbetonbrücke über die Seidelstraße aus dieser Zeit muss völlig abgerissen werden. Die drei Stationen Borsigwerke, Holzhauser Straße und Scharnweberstraße werden komplett erneuert. Jährlich gibt die BVG etwa 125 Millionen Euro für die Sanierung der U-Bahn aus.

Die anderen Vorhaben sind kleiner. Ebenfalls ab 7. November werden die Arbeiten an der Fußgängerbrücke und den Weichen am U-Bahnhof Olympiastadion fortgesetzt. Der Abschnitt war bereits im Frühjahr wochenlang gesperrt. Der Einbau von neuen Weichen auf der U9 hat kürzlich begonnen, bis 9. Oktober fahren die Züge nur zwischen Osloer Straße und Güntzelstraße.

Die zweite Bauphase dauert bis 6. November, dann fahren zwischen Zoologischer Garten und Berliner Straße keine Züge. Gebaut wird auch am Gleisdreieck, bis Ende Oktober endet dort die U2 aus Pankow, dafür fährt die Linie U12 von Ruhleben bis Warschauer Straße.

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