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Ab Dezember gilt bei der Deutschen Bahn ein neuer Fahrplan - unter anderem mit der Verbindung Berlin-Paris. (Archivfoto)

© Hannes P. Albert/dpa

Update

Bahn stellt Fahrplan für 2025 vor: Am Bahnhof Zoo halten wieder 20 ICE

Ab 15. Dezember gilt bei der Bahn ein neuer Fahrplan. Es gibt mehrere neue ICE-Sprinter nach Frankfurt (Main). Und am Bahnhof Zoo halten morgens und abends wieder Fernzüge. Die Tickets werden teurer.

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Am Bahnhof Zoo halten ab dem Fahrplanwechsel wieder ICE in nennenswerter Zahl. Dies teilte die Bahn gestern mit. Vor 7 Uhr und nach 20 Uhr werden demnach etwa 20 Fernverkehrszüge wieder im Bahnhof Zoologischer Garten halten. Der alte West-Berliner Fernbahnhof war mit Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs im Jahr 2006 zum reinen Regionalbahnhof degradiert worden.

2005 hatten 146 Fernzüge am Zoo gehalten, der mit den U-Bahn-Linien U2 und U9 und einer Vielzahl Buslinien gut erreichbar ist. Heftige Proteste aus Politik und Bevölkerung hatte die Bahn ignoriert.

Denn die Bahn musste im Hauptbahnhof 16.000 Quadratmeter Ladenfläche vermieten, deshalb sollten möglichst viele Menschen zum Hauptbahnhof. Offiziell nannte die Bahn andere Gründe: Die Fahrzeit sinke um vier Minuten und für den Reisenden gebe es eine „klarere Struktur“. Wieso dann der Ostbahnhof weiter Fernzughalt blieb, hatte die Bahn nie erklärt. Am 1882 eröffneten Bahnhof Zoo hatten seit 1884 auch Fernzüge gehalten – bis Mai 2006.

Nun, 18 Jahre später, die Erkenntnis: „Die DB kommt damit einem großen Wunsch aus Berlin entgegen.“ Seit einigen Jahren hält am Zoo nur ein einzelner ICE am Tag, kurz nach Mitternacht nach Köln bzw. München. Nach Angaben der Bahn bieten die künftig 20 ICE Direktverbindungen nach Nordrhein-Westfalen und in die Schweiz. Mittlerweile ist der Hauptbahnhof sogar überlastet, wie Bahn-Chef Alexander Kaczmarek im Interview mit dem Tagesspiegel vor einem Jahr gesagt hatte. Es werde überlegt, wie die zu schmal dimensionierten Bahnsteige verbreitert werden können.

Neue ICE-Sprinter nach Frankfurt (Main)

Der Bahnfahrplan für das kommende Jahr bringt vor allem für Berlin zusätzliche Verbindungen. Er gilt ab dem 15. Dezember. Ab dann erhöht die Bahn auch für einige Angebote die Preise. Buchbar sind die Fahrten bereits ab Mitte Oktober, dann auch noch zu den alten Tarifen. 

Berlin erhält unter anderem sechs zusätzliche Sprinter-Verbindungen von und nach Frankfurt. Sie verkehren ohne Zwischenhalt an Hannover und Fulda vorbei in rund vier Stunden zwischen der Hauptstadt und der Mainmetropole. Damit sind die Sprinter, wenn pünktlich, rund 20 Minuten schneller auf der Verbindung unterwegs als die regulären Fernzüge. 

Der neue Fahrplan soll Deutschland von Berlin aus auch ans Ausland besser anbinden. Schon im September hatte die Bahn etwa eine direkte Verbindung zwischen Berlin und Paris angekündigt, die Teil der Fahrplanänderung sein wird. Einmal pro Tag verkehrt dann ein Zug zwischen den beiden Hauptstädten.

Mehr Verbindungen von Berlin nach Polen

Auch das Angebot zwischen Deutschland und Polen wird ausgeweitet. Zwischen Berlin, Breslau und Krakau bis zur gibt es künftig drei umsteigefreie EC-Fahrten pro Tag und Richtung, bislang fahren nur zwei pro Tag auf der Strecke, Endbahnhof ist Przemysl, dort haben die Eurocity-Züge Anschlüsse zu Nachtzügen in die Ukraine. „Zusammen mit den Fahrten nach Warschau und Danzig wurde das Angebot zwischen Deutschland und Polen von acht Fahrten im Fahrplan 2010 schrittweise auf jetzt 20 Fahrten am Tag ausgeweitet“, teilte die Bahn mit. Was in der Pressemeldung nicht stand: Zuvor war das Angebot deutlich ausgedünnt worden.

Wie berichtet, wollen zwei private Anbieter, Flixtrain und Regiojet ab Dezember 2025 weitere Züge von Berlin nach Warschau anbieten.

Außerdem bringt der neue Fahrplan eine neue ICE-Nachtverbindung zwischen Berlin und der Schweiz. Im Inland kommt ein zusätzlicher Direktzug zwischen Berlin und Saarbrücken hinzu. Auch zwischen Bremen und der Hauptstadt soll ein zweiter täglicher Direktzug fahren. Zwischen Rostock und Berlin baut die Bahn das Angebot ebenfalls aus. Ein neuer ICE am Vormittag fährt von Warnemünde/Rostock dann weiter über Leipzig, Erfurt und Frankfurt nach Stuttgart.

Im kommenden Jahr wird die stark befahrene Strecke nach Hamburg ab August 2025 für eine neunmonatige Generalsanierung gesperrt. Derzeit ist die ICE-Strecke ebenfalls gesperrt, vier Monate von August bis Dezember.

Der neue Fahrplan ist ab dem 16. Oktober buchbar und gilt ab dem 15. Dezember. Bis dahin können die Tickets für das nächste Jahr noch zu den bisherigen Preisen gekauft werden. Mit dem Fahrplanwechsel hebt die Bahn die Fahrkartenpreise bei den Flextickets um rund 5,9 Prozent an. Spar- und Supersparpreise sowie die Rabatt-Abos Bahncard 25 und 50 bleiben hingegen stabil.

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