
© Landesschülerausschuss Berlin
Diskussion um Handynutzung: Berlins höchstes Schülergremium lehnt Verbot in Schulen ab
Drei SPD-Jugendstadträte haben sich für ein Verbot von Handys an Schulen ausgesprochen. Der Landesschülerausschuss erklärt, warum er davon nichts hält.
Stand:
Berlins Landesschülerausschuss (LSA) lehnt ein Handyverbot am Schulen ab. Es sei „der falsche Weg“, um Schülerinnen und Schüler auf das digitale Zeitalter vorzubereiten, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Gremiums. Zuvor hatten drei SPD-Stadträte aus den Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg in einem Brief an Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) das Verbot gefordert.
„Natürlich ist nachzuvollziehen, dass mit der Nutzung des Handys an Schulen auch einige Probleme und Herausforderungen verbunden sind“, schreibt Berlins höchstes Schülergremium. Dennoch sei der LSA der klaren Auffassung, dass es statt eines solchen Verbots besser sei, Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, um einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu erlernen.
Cybermobbing und das unerlaubte Filmen von Mitschüler:innen wird dann auf die Zeit nach der Schule verlagert.
Landesschülerausschuss Berlin
Dazu gehöre die Aufklärung über den Datenschutz, die allgemeine Nutzung digitaler Medien sowie die Vermittlung der damit verbundenen Vor- und Nachteile. Ein generelles Verbot sei aus Sicht des Schülergremiums auch sowieso schwer umzusetzen. Das zeigten Erfahrungen an vielen Schulen mit strikten Handyverboten.
Die mit der Handynutzung verbundenen Probleme wie „Handysucht“, Cybermobbing und das unerlaubte Filmen von Mitschülerinnen und Mitschülern würden nur auf die Zeit nach der Schule verlagert. Dadurch entstehe sogar das Risiko, dass die Verantwortung der Schule für die Sensibilisierung und Prävention dieser Probleme „untergraben“ werde, warnen die Jugendlichen.
Forderung nach Prävention
„Als Landesschülerausschuss halten wir deshalb die stärkere Einsetzung von außer- und innerschulischen Plattformen für essenziell, um Schüler:innen gerade zu diesem Thema stärker auszubilden und um ein besseres Medienverständnis innerhalb der Schüler:innenschaft zu etablieren“, betonen die Schülervertreter.
Gerade bei diesem Thema sollte die Eigenverantwortung der Schüler:innen im Vordergrund stehen.
Landesschülerausschuss Berlin
Gerade bei diesem Thema solle die Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund stehen, um Medienbildung einfacher und inklusiver zu gestalten. Den genannten Problemen könne nur entgegengewirkt werden, wenn statt pauschaler Verbote Formate entwickelt würden, die aufklärten und präventiv wirkten.
Zum Schluss appelliert der LSA an die Schulen, zusammen mit ihrer Schülerschaft Regelungen für die Handynutzung zu treffen.
- CDU
- Digitales Leben
- Digitalpolitik
- Jugend
- Marzahn-Hellersdorf
- Schule
- SPD
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: