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Die 29-jährige Jessica Brösche saß seit über sechs Wochen in Abschiebehaft.

© privat

Update

Aus sechswöchiger US-Abschiebehaft entlassen: Berliner Tattoo-Künstlerin ist wieder in Deutschland angekommen

Die 29-jährige Jessica Brösche war am 25. Januar an der US-Grenze festgenommen worden. Behörden werfen ihr offenbar vor, dass sie illegal in dem Land arbeiten wollte. Nun ist sie nach Deutschland zurückgekehrt.

Stand:

Die Berliner Tattoo-Künstlerin Jessica Brösche (29) ist nach mehrwöchiger Abschiebehaft in den USA wieder in Deutschland angekommen. Laut „Bild“ äußerte sich die Mutter der 29-Jährigen: „Jessica ist nach anstrengenden sechs Wochen wieder gut in Deutschland angekommen“. Die Tochter müsse sich von der Zeit im Gefängnis erholen, bald wolle sie jedoch von ihren Erfahrungen berichten.

Brösche saß sechs Wochen lang in Abschiebehaft, weil sie mit Nikita Lofving, einer befreundeten Tatto-Künstlerin, die US-Grenze vom mexikanischen Tijuana nach San Diego überqueren wollte und ihre Arbeitsutensilien bei sich trug. Die US-Einreisebehörde ICE wirft der 29-Jährigen offenbar vor, dass sie illegal in den Vereinigten Staaten arbeiten wollte. So schilderte es Lofving auf sozialen Medien.

Das Instagram-Profil der Berliner Tattoo-Künstlerin zählt knapp 25.000 Follower und steht nach wie vor still. Zuletzt hatte sie angegeben, ab dem 26. Januar in Los Angeles sein zu wollen. Auch ihr Aufenthalt in Mexiko ist dort vermerkt – vom 6. Dezember bis 25. Januar. In Los Angeles wollte sie demnach bis zum 16. Februar sein.

Trotz ihrer Inhaftierung konnte Brösche mit dem lokalen Nachrichtensender „KGTV“ sprechen. Einem Journalisten berichtete die 29-Jährige, dass sie über eine Woche in Einzelhaft verbringen musste. Die Zustände seien „schrecklich“, sie wolle nur nach Hause.

Ihrer Freundin Nikita teilte sie mit, dass in den umliegenden Zellen dauerhaft Schreie zu hören gewesen wären. Es wäre „wie im Horrorfilm“ gewesen. Nach neun Tagen sei sie so verrückt geworden, dass sie gegen die Wände geschlagen hätte und ihre Hände angefangen hätten zu bluten.

Verschärfte US-Einreisepolitik

Brösches Kollegin vermutet, Trumps verschärfte US-Einreisepolitik sei der Grund für die Festnahme der Berliner Tattoo-Künstlerin. An seinem ersten Amtstag hatte Trump mehrere Ministerien aufgefordert, härter gegen illegale Einwanderung vorzugehen, deutlich mehr Menschen abzuschieben und die Grenze zu Mexiko stärker zu schützen.

Brösche wurde unweit der Grenze in der Abschiebehaftanstalt Otay Mesa Detention Center festgehalten. In dem Komplex des Abschiebegefängnisses befinden sich u.a. auch eine Jugendstrafanstalt und eine Rehabilitationseinrichtung.

Mehreren übereinstimmenden Medienberichten zufolge saß bis vor Kurzem auch ein weiterer Deutscher wochenlang im selben Abschiebegefängnis. Wie der Schweizer „Tagesanzeiger“ berichtete, sei er mit seiner US-amerikanischen Freundin für einen Tierarztbesuch nach Mexiko gereist. Sie wandte sich nach seiner Festnahme an die Öffentlichkeit und rät jedem von einer Einreise in die USA ab.

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