Silvester-Rakete in Berliner Wohnung geschossen: Prozess gegen palästinensischen Influencer Atallah Younes beginnt

Der in der Öffentlichkeit vielfach als „Raketen-Influencer“ bezeichnete Palästinenser, der zum Jahreswechsel brennendes Feuerwerk in eine Berliner Wohnung schoss, steht ab Mittwoch vor Gericht. Der Prozess gegen Atallah Younes startet am 2. April vor dem Berliner Landgericht.

Younes war im Januar, nur wenige Wochen nach der Tat, wegen versuchter schwerer Brandstiftung, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung angeklagt worden. Sollte Younes verurteilt werden, droht ihm eine Haftstrafe.

Atallah Younes am BER festgenommen

Der arabische Influencer wurde am 4. Januar am Hauptstadtflughafen festgenommen, als er Deutschland verlassen wollte. Wegen Fluchtgefahr kam der Mann aus dem Westjordanland in Untersuchungshaft. Der Mittzwanziger hat sich nicht zu den Vorwürfen eingelassen. Seine Tat ließ er allerdings filmen, das Video seines Raketenabschusses wurde millionenfach angesehen.

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Der Clip wurde wie berichtet auf Instagram verbreitetet. Inzwischen ist er gelöscht. Zu sehen war, wie Younes in weißer Winterjacke auf einer Neuköllner Straße stehend eine Feuerwerksrakete zündete und sie auf einen Altbau richtete. Die Rakete flog durch ein Fenster und explodierte in einer Wohnung. Laut Anklage hat Younes „rücksichtslos und aus Eigennutz“ die Gesundheit und das Eigentum anderer seinem Eigeninteresse untergeordnet.

In der betroffenen Wohnung lebt ein aus dem Libanon eingewanderter 53-Jähriger. Ihn besuchte Younes, der „Zeit“ sagte er danach: „Wir haben das persönlich geklärt. Von Araber zu Araber, von Angesicht zu Angesicht.“ Es habe nur wenige Brandspuren gegeben, er frage sich, was „die Deutschen“ von ihm wollten.

Younes befindet sich in der Justizvollzugsanstalt Moabit. Der Anwalt des Beschuldigten hat sich zu dem Fall nicht öffentlich äußern wollen. Für Atallah Younes gilt die Unschuldsvermutung.