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Nach dem Fund einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg beginnen die Evakuierungen im Stadtteil Spandau.

© dpa/Carsten Koall

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Weltkriegsbombe in Mitte ist ungefährlich: U2 und U5 fahren wieder, Menschen können zurück in Wohnungen – Evakuierung in Spandau abgeschlossen

Gleich zwei Bomben lösen in Berlin am Donnerstagabend Aufregung aus. Nun ist klar: Die Weltkriegsbombe in der Spree in Mitte ist ungefährlich. In Spandau indes läuft noch bis zum Nachmittag eine Entschärfung.

Die in der Spree in Berlin-Mitte gefundene Weltkriegsbombe ist ungefährlich und muss nicht entschärft werden. Die Polizei gab am Freitagmorgen gegen 7 Uhr Entwarnung, nachdem die Bombe am Tag zuvor gegen 16.15 Uhr „bei Routinearbeiten der Kampfmittelberäumung im Wasser“ entdeckt wurde. Der Sperrkreis von etwa 500 Metern rund um den Fundort im Bereich der Fischerinsel und der Mühlendammschleuse wurde aufgehoben.

Wie die Polizei dem Tagesspiegel mitteilt, handelte es sich dabei um eine „große Weltkriegsbombe“. „Nähere Einzelheiten zum Ursprung der Bombe sind derzeit noch nicht bekannt“, sagt ein Sprecher der Polizei. Klar sei bisher, dass es eine Brandbombe aus der Weltkriegszeit ist. Ob sie US-amerikanischen oder sowjetischen Ursprungs ist, wird noch ermittelt. Auch zur Beschaffenheit und zum Gewicht liegen noch keine näheren Informationen vor.

Tausende Anwohner und Touristen, die über Nacht ihre Unterkünfte verlassen mussten, dürfen am Freitagmorgen wieder zurückkehren. Hunderte waren in einer Notunterkunft im Rathaus Mitte in der Karl-Marx-Allee 31 untergebracht.

Am Freitagmorgen gibt es außerdem eine Bombenentschärfung in Spandau. Der russische Blindgänger war am Mittwochmorgen bei Bauarbeiten gefunden worden. Auch hier müssen mehr als 10.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Die Entschärfung wird bis in den Nachmittag dauern, teilte ein Sprecher der Polizei dem Tagesspiegel am Freitagmorgen mit.

12.20 Uhr: Evakuierung vor Bombenentschärfung in Spandau abgeschlossen

Die Evakuierung von etwa 12.400 Menschen rund um den Fundort der Weltkriegsbombe in Spandau ist beendet. Damit ist der Weg für die Entschärfung des Blindgängers frei. „Die Evakuierung ist hier in Spandau komplett abgeschlossen“, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

„Unsere Experten vom Kampfmittelräumdienst werden in Kürze mit den Arbeiten an der Bombe beginnen, den Zünder aus dem Sprengkörper entfernen und den dann vor Ort kontrolliert sprengen.“ So könne die Bombe unschädlich gemacht werden. Zuvor war die Polizei im vorher eingerichteten Sperrkreis um den Fundort im Ort

09.53 Uhr: Auch U5 in Mitte fährt wieder

Wie die BVG dem Tagesspiegel mitteilt, fährt seit 9.50 Uhr auch die U-Bahnlinie U5 wieder ohne Einschränkungen im Bereich rund um den Alexanderplatz. „Aus Sicherheitsgründen war neben der U2 auch die U5 planmäßig in Absprache mit der Polizei unterbrochen“, sagt eine Sprecherin der BVG. „Jetzt läuft alles wieder.“

09.34 Uhr: U2 in Mitte fährt wieder, U5 noch unterbrochen

Die U-Bahnlinie U2 war aufgrund der Bergung der leeren Weltkriegsbombe in der Spree vor der Fischerinsel mehrere Stunden lang unterbrochen. Nun wurde der Betrieb wieder aufgenommen.

Die U5 ist derweil noch zwischen den Bahnhöfen Unter den Linden und Alexanderplatz unterbrochen. Wann die U-Bahnen wieder fahren werden, ist noch nicht bekannt.

09.11 Uhr: Evakuierung von rund 12.400 Menschen in Spandau startet

Die Evakuierung von etwa 12.400 Menschen rund um den Fundort einer Weltkriegsbombe in Spandau hat begonnen. Sie seien aufgefordert worden, ihre Wohnungen zu verlassen, sagte ein Polizeisprecher. „Das kontrollieren wir jetzt, indem wir durch die Straßen gehen.“ Auch ein Lautsprecherwagen komme zum Einsatz.

„Wir gehen von Haustür zu Haustür, um sicherzustellen, dass der Sperrbereich tatsächlich leer ist.“ Wenn das abgeschlossen sei, könne die Entschärfung der Bombe beginnen. „Wann das sein wird, lässt sich noch nicht sagen.“ Um die Menschen in Spandau zu informieren, habe es am Morgen zusätzlich eine Warnmeldung über den Katastrophendienst Nina gegeben. Eine Notunterkunft, die der Bezirk im Kant-Gymnasium zur Verfügung gestellt hat, sei bereits geöffnet. Dort seien am Morgen auch schon einige Menschen angekommen, sagte der Sprecher.

08.10 Uhr: U-Bahnlinien in Mitte unterbrochen

Die U2 ist am Freitagmorgen noch zwischen Alexanderplatz und Spittelmarkt unterbrochen. Auch die U5 fährt aufgrund des Polizeieinsatzes nicht zwischen den U-Bahnhöfen Unter den Linden und Alexanderplatz.

07.58 Uhr: Menschen in Mitte können zurück in ihre Wohnungen

Nachdem die Weltkriegsbombe gegen 7 Uhr als ungefährlich eingeschätzt wurde, ist der Sperrkreis in Mitte aufgehoben worden. „Die Menschen können wieder zurück in ihre Häuser und Wohnungen“, sagt ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel. Die Bombe wurde bereits aus der Spree geholt und wird nun abtransportiert, sagt der Sprecher.

Die Maßnahmen werden nun aufgehoben. Auch die U-Bahn soll dann in dem Bereich wieder fahren.

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07.43 Uhr: Entschärfung in Spandau wird bis zum Nachmittag andauern

In Spandau sollen die Menschen im Sperrkreis zu 8 Uhr ihre Wohnungen verlassen haben. Das teilt ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel mit. Einsatzkräfte werden dann mit Lautsprechern durch die Straße gehen und die Menschen warnen. Im Anschluss soll die Entschärfung starten. „Es wird sich bis in den Nachmittag ziehen“, sagt der Sprecher.

07.32 Uhr: Bombe in Berlin-Mitte muss nicht entschärft werden

Die Weltkriegsbombe in der Spree wird als nicht gefährlich eingestuft. „Wir können Entwarnung geben“, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei der Deutschen Presse-Agentur. „Es besteht keine Gefahr mehr. Die Bombe muss nicht entschärft werden.“ Wie die Polizei dem Tagesspiegel mitteilt, handelt es sich um eine „leere Bombe“. Sie soll aus der Spree geholt und dann fachgerecht entsorgt werden.

„Die Brandbombe wurde bei der Begutachtung als ungefährlich eingestuft“, sagte der Sprecher. Taucher hatten die Bombe am frühen Morgen in Augenschein genommen.

07.14 Uhr: Evakuierung ist abgeschlossen

Die Evakuierung im Bereich der Fischerinsel in Berlin ist seit 5 Uhr morgens beendet, das schreibt die Berliner Polizei auf X. Mehrere tausend Anwohnerinnen und Anwohner mussten ihre Häuser verlassen, über 800 von ihnen fanden in Notunterkünften Zuflucht.

Aktuell bereiten Taucher und Spezialisten der Kriminaltechnik die Entschärfung der Bombe vor. Die Arbeiten haben unmittelbar nach Abschluss der Evakuierung begonnen.

1.58 Uhr: Evakuierung läuft

„Wir kommen ganz gut voran mit der Evakuierung“, sagt ein Polizeisprecher. Weiterhin gehen Beamte von Wohnung zu Wohnung. Wenn alles abgeklappert wurde, werde noch mindestens eine Kontrollfahrt durchs ganze Gebiet gemacht, erklärt der Sprecher. Erst dann gebe es grünes Licht für Arbeiten an der Bombe. eine Prognose, wie lange der Einsatz dauern werde, sei allerdings nicht möglich.

Die Polizei bittet Menschen, die ihre Wohnung nicht allein verlassen können, darauf zu warten, dass Einsatzkräfte sie erreichen. In „dringenden Ausnahmefällen“, hieß es am Abend in einer Gefahreninformation, die über Warn-Apps verbreitet wurde, sei das Bürgertelefon der Berliner Polizei unter der Nummer 030/4664-4664 zu erreichen.

0.56 Uhr: Notunterkunft soll erweitert werden

Die Schlange bei der Notunterkunft am Rathaus Mitte reißt nicht ab. Mehrere Hundert Menschen halten sich bereits in dem Verwaltungsgebäude auf. Nun soll eine weitere Unterkunft eingerichtet werden: Auch die benachbarte Charlotte-Pfeffer-Schule werde bald geöffnet, sagt ein Mitarbeiter den wartenden Menschen. Sie seien zum Frühstück wieder zu Hause.

Einige warten schon seit einer halben Stunde vor der Rathaustür. Helfer verteilen Wasser. Nun werden immerhin Menschen mit Beeinträchtigungen aus der Schlange geholt und schneller versorgt. Eine Familie mit schlafendem Kind verliert bald die Geduld. „Wir wollen nur schlafen, es ist unerträglich“, sagt der Vater. Die Mutter nickt.

0.15 Uhr: Polizei veröffentlicht Karte mit Sperrkreis von 500 Metern rund um den Fundort

Nach Polizeiangaben wurde ein Sperrkreis von 500 Metern rund um den Fundort eingerichtet. Tausende Berlinerinnen und Berliner müssen umgehend ihre Häuser verlassen. Wer keine andere Bleibe hat, kann eine Notunterkunft im Rathaus Mitte in der Karl-Marx-Allee 31 aufsuchen.

Der Sperrkreis reicht vom Roten Rathaus im Norden, das innerhalb des Kreises liegt, bis zur Neuen Jakobstraße im Süden, vom Spittelmarkt im Westen bis zur Chinesischen Botschaft im Osten, die sich außerhalb des Gebietes befindet.

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0.02 Uhr: Großer Andrang in Notunterkunft im Rathaus Mitte

Im Rathaus Mitte in der Karl-Marx-Allee 31 hat das Bezirksamt eine Notunterkunft eingerichtet. Der Andrang ist riesig: Hunderte Menschen suchen sie auf. Mehr als erwartet, sagt ein Mitarbeiter.

Touristen sind dabei und Anwohner, schreiende Kinder und angetrunkene Kneipenbesucher. Auch Menschen im Rollstuhl werden gebracht. Anwohner der Fischerinsel berichten, dass sie das Nötigste mitnehmen durften und dann von der Polizei zum Rathaus geschickt wurden.

Vor dem Rathaus Mitte stehen die Menschen Schlange.

© Robert Klages

Dort wird jeder, der die Unterkunft aufsucht, am Eingang registriert. Erst mal geht es nur um das Nötigste: ein Dach über dem Kopf, eine Sitzgelegenheit, etwas zu trinken. Zwei Leute aus Colorado kommen wieder raus. Sie sagen, es sei ihnen zu voll und sie wollten nicht auf dem Boden schlafen. Jetzt wollen sie sich ein Hotel suchen. „Wo gibt’s denn hier Taxis?“, fragen sie.

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Ähnlich geht es zwei Männern, die in der Inselstraße wohnen. Ausweise, etwas Kleidung und die Hunde - mehr konnten sie nicht mitnehmen. Hier im Rathaus dauert ihnen die Registrierung zu lange. Auch sie suchen jetzt lieber ein Hotel. Sie müssen am Freitagmorgen arbeiten und würden jetzt gern schlafen.

23.39 Uhr: Entschärfung wahrscheinlich erst am Morgen

Die Polizei rechnet damit, dass die Evakuierung des Sperrkreises bis zum Morgen andauern wird. Das sagte ein Sprecher dem Tagesspiegel. Erst danach könnten auch Taucher die Bombe genauer untersuchen, um zu entscheiden, ob und wann sie entschärft werde. Zuerst müssten alle Menschen in Sicherheit sein.

Die Evakuierung schreitet derweil kontinuierlich voran. Polizeiwagen fahren durch die Straßen, um die Anwohner per Lautsprecher-Durchsagen zum Verlassen ihrer Wohnungen und des gesperrten Bereichs aufzufordern. Beamte klingeln an allen Türen.

Die BVG ist mit Gelenkbussen im „Havarie-Einsatz“, wie auf den Leuchtanzeigen steht: In Grüppchen fahren sie in den Sperrkreis, um Menschen herauszuholen.

Die BVG hilft, die Menschen schnell aus dem Sperrkreis zu holen.

© Robert Klages

Warum muss das alles in der Nacht geschehen? „Die Auffindesituation der Bombe macht es unglaublich schwierig“, erläutert der Polizeisprecher. Die Bombe befinde sich unter Wasser in vier Metern Tiefe, ihr Zustand sei unklar. Allerdings sei sie schon bewegt worden, als der Kampfmittelräumdienst am Nachmittag gegen 16.15 Uhr bei Routinearbeiten auf sie gestoßen sei. Deshalb könne die Evakuierung des Gebiets nicht aufgeschoben werden, auch wenn die Bombe zuvor Jahrzehnte im Wasser gelegen habe.

Für Beobachter kommt der Bombenfund nicht völlig überraschend. Wegen Bauarbeiten an der Mühlendammschleuse sowie am Hafen, unter anderem ist dort eine Fischtreppe geplant, ist in diesem Bereich der Spree einiges in Bewegung. Gleichzeitig sind in der Mitte Berlins im Zweiten Weltkrieg unzählige Bomben niedergegangen. Experten hatten durchaus damit gerechnet, dass bei diesen Arbeiten auch Blindgänger auftauchen können.

23.27 Uhr: Ältere Dame unter Polizeischutz

Eine ältere Dame steht neben einem Polizisten, der Schock sitzt bei ihr sichtlich tief. „Ich wollte gerade ins Bett gehen, dann hat der Herr bei mir geklingelt und gesagt, ich muss meine Wohnung verlassen.“ Bis feststeht, wo sie unterkommt, wartet sie bei dem Beamten. Dorthin werde sie begleitet, sagt der Polizist.

22.54 Uhr: Statt Hotelbett ab in die Nacht

Statt ins Bett zu gehen, treibt der Bombenfund die Gäste des „Novotel“ auf der Fischerinsel auf die Straße: Sie müssen das Hotel verlassen, einer nach dem anderen zieht seinen Rollkoffer hinter sich her. Ein weiterer Gast sieht ihnen zu: Er hatte den Abend mit einem Freund im „Georgbräu“ im Nikolaiviertel verbracht und kommt jetzt nicht mehr zurück in sein Zimmer. Polizisten weisen ihn darauf hin, dass der Bereich evakuiert werde. Er nimmt es gelassen und geht mit seinem Freund in der Nähe noch etwas essen. Vom Hotel hat er bisher keine Benachrichtigung bekommen. Er kommt bei seinem Freund unter, der in Berlin wohnt.

Mit dem Rollkoffer in die Nacht: Hotelgäste müssen sich eine andere Bleibe suchen.

© Franziska von Werder

22.48 Uhr: Auch Botschaften betroffen

Neben der Polizei und Beschäftigen des Bezirksamts sind auch Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz im Einsatz. Die Feuerwehr spricht von „Sondierungsarbeiten“, bei denen ein „als Kampfmittel identifiziertes Objekt unter Wasser gefunden“ worden sei. Die Evakuierung der Umgebung noch in der Nacht sei wegen „der komplexen Auffindesituation“ erforderlich.

Der Kampfmittelräumdienst der Berliner Polizei muss sich des Fundstücks annehmen.

© dpa/Michael Ukas

Medizinische Einrichtungen sind den Angaben zufolge nicht betroffen. Aber Botschaften sowie Gebäude der Senatsverwaltung liegen in dem Sperrkreis. Die U2 ist zwischen Spittelmarkt und Alexanderplatz unterbrochen. Straßen sind gesperrt, der Schiffsverkehr ruht.

22.30 Uhr: Letzte Runde in der „Zille-Stube“

Straße für Straße, Haus für Haus schreiten Polizeibeamte ab, um das Sperrgebiet zu räumen. In der „Zille-Stube“ am Spreeufer, einem Restaurant im historischen Nikolaiviertel, weisen sie einen Mitarbeiter darauf hin, dass seine Gäste in einer Viertelstunde zahlen und das Lokal verlassen müssen.

Gäste der „Zille-Stube“ machen sich auf den Heimweg.

© Franziska von Werder

22.23 Uhr: Polizei geht von Bombe aus - Taucher überprüfen sie

Die Polizei hat soeben mitgeteilt, dass die Kriminaltechnik davon ausgeht, dass es sich um eine Weltkriegsbombe handelt.

Ein Sprecher sprach von einer „schwierigen Ausgangssituation“. Die Bombe befinde sich vier Meter unter Wasser und im Schlamm.

Taucher würden sie begutachten. Dabei komme es auch darauf an, um welche Bombe und welchen Zünder es sich genau handle. Davon hänge auch ab, ob sie aus dem Wasser gehoben werden könne und wie eine Entschärfung erfolgen könne.

22.04 Uhr: Evakuierung beginnt

Wie ein Polizeisprecher mitteilt, hat die Evakuierung soeben begonnen. In jedem Fall seien Nikolaiviertel und Fischerinsel betroffen, eine Karte mit den genauen Straßen werde die Polizei noch veröffentlichen. Polizeibeamte würden Wohnung für Wohnung abklappern und klingeln, um die Bewohner zum Verlassen des Sperrkreises aufzufordern. Wer in der Nähe des Fundorts wohne, könne auch jetzt schon seine Wohnung verlassen.

Das Bezirksamt Mitte bereite derzeit auch eine Notunterkunft für alle vor, die nicht bei Angehörigen oder Freunden unterkommen können. Die Adresse werde ebenfalls demnächst veröffentlicht.

Während die U2 wegen des Einsatzes unterbrochen sei, befänden sich die U5 und auch die Stadtbahn nicht im Sperrkreis, sagte der Sprecher weiter.

21.37 Uhr: Sperrkreis wird errichtet - Tausende müssen Häuser verlassen

Es wird nun ein Sperrkreis von rund 500 Metern errichtet, sagt ein Polizeisprecher. Mehrere Tausend Menschen müssten ihre Häuser verlassen. Konkrete Zahlen nannte er zunächst nicht.

Es sei kein Transport der Bombe vorgesehen, sodass die Entschärfung vor Ort erfolge. Feuerwehr, Berliner Verkehrsbetriebe und das Bezirksamt Berlin-Mitte würden alle notwendigen Maßnahmen veranlassen, hieß es.

21.10 Uhr: Polizei bereitet Evakuierung vor

„Die Evakuierung ist in der Vorbereitung“, sagte ein Sprecher dem Tagesspiegel. Noch stehe nicht fest, ob es sich bei dem Fund im Wasser tatsächlich um eine Weltkriegsbombe handele. „Um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten, müssen wir aber so handeln“, sagte der Sprecher. Die Polizei bereite sich auf eine lange Nacht vor.

20.20 Uhr: U-Bahn-Linie U2 unterbrochen

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) melden eine Störung auf der Linie U2. Sie verkehrt demnach „aufgrund eines Polizei-Einsatzes nicht zwischen U Spittelmarkt und S+U Alexanderplatz“.

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Die Fischerinsel ist ein historisches Stadtviertel im südlichen Teil der Spreeinsel im Berliner Ortsteil Mitte.

Erst am Mittwoch wurde bei Bauarbeiten eine Bombe in Spandau gefunden. Rund 12.400 Menschen müssen am Freitagmorgen wegen der Entschärfung der 100-Kilo-Weltkriegsbombe ihre Wohnung verlassen. Der Sperrbereich soll um 8 Uhr eingerichtet werden.

Im Sperrkreis um den Fundort in der Neuendorfer Straße im Ortsteil Hakenfelde befinden sich unter anderem ein Krankenhaus, eine Pflegeeinrichtung, eine Grundschule sowie zwei Kitas, wie die Polizei mitteilte. Nach Angaben des Krankenhauskonzerns Vivantes wird das Klinikum aber nicht evakuiert. (mit dpa)

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