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In diesem Haus in der Kolonnenstraße in Schöneberg wurde der Verdächtige am Mittwochabend festgenommen.

© Michael Kappeler/dpa

Update

Festnahme in Berlin-Schöneberg: Terrorverdächtiger soll Anschlag geplant haben

Das LKA hat am Mittwochabend einen Mann in Schöneberg festgenommen. Er wird verdächtigt, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, und soll Sicherheitskreisen zufolge in Tunesien geboren sein.

Das Landeskriminalamt in Berlin hat am Mittwochabend einen Terrorverdächtigen festgenommen. Gegen 21.30 Uhr teilte die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, die Kollegen des LKA "nahmen gerade einen Mann fest, der im Verdacht steht, Mitglied einer ausländischen terroristischen Vereinigung zu sein". Der Mann halte sich seit 2015 in Deutschland auf. Er sei in einer Wohnung in der Kolonnenstraße in Schöneberg festgenommen worden.

Die Bundesanwaltschaft gab auch am Donnerstagmorgen nur wenige Informationen bekannt. Man prüfe, ob der Festgenommene heute einem Haftrichter vorgeführt werden könne, so ein Sprecher auf Anfrage des Tagesspiegel. Solange dies geprüft wird, bleibt der Verdächtige in Berlin. Sollte ein Haftbefehl erlassen werden, soll der Mann aber nach Karlsruhe verlegt werden, so der Sprecher der Bundesanwaltschaft. Außerdem bestätigte der Sprecher, dass der Mann Mitglied Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gewesen sein soll. Weitere Informationen wollte er nicht bekannt geben, auch eine Pressekonferenz sei vorerst nicht geplant. Aus Sicherheitskreisen hieß es außerdem, dass der 27-jährige Syrer in Tunesien geboren sei.

Anwohner beschreiben den Verdächtigen als "freundlich" und "unauffällig"

Die Sicherheitsbehörden sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen von einem ausländischen Nachrichtendienst auf den Mann aufmerksam gemacht worden. Dieser sei dann länger überwacht worden. Schließlich wurde der Fall an die Polizei übergeben, die dann auch die Wohnung durchsucht und den Mann festgenommen hat. Es habe laut Sicherheitskreisen vage Hinweise darauf gegeben, dass der Mann einen Anschlag geplant habe. Allerdings anders als bei dem vor wenigen Wochen in Leipzig festgenommenen Albakr habe man aber keine Hinweise auf Sprengstoff oder gar konkrete Anschlagsziele gehabt. Der Festgenommene soll im Jahr 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen sein, wo er sich als Syrer ausgegeben habe und auch einen Asylantrag gestellt habe.

Erst Anfang Oktober war der Syrer Jaber Albakr gefasst worden, der zuvor in Berlin den Flughafen Tegel als Anschlagsziel ausgespäht hatte. Albakr erhängte sich in der Justizvollzugsanstalt Leipzig.

Anwohner der Kolonnenstraße berichteten dem Tagesspiegel am Donnerstagmorgen, dass die Durchsuchungen bis drei Uhr in der Nacht angedauert hatten. Auch die Kolonnenstraße selbst soll über Stunden gesperrt worden sein. "Man kam stundenlang nicht mehr ins Haus", sagte ein Hausbewohner. Nachbarn beschreiben den Festgenommenen, den sie unter dem Namen Hassan kennen, als "freundlich" und "unauffällig". Hassan soll seit einem Jahr in einer WG in dem Haus gewohnt haben, sagte die Eigentümerin des Hauses. (mit dpa)

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