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Thema

Thilo Sarrazin

Diesmal habe er es zu weit getrieben, finden viele. "Sie haben das Buch bestimmt noch nicht gelesen", entgegnet Thilo Sarrazin seinen Kritikern. In Berlin stellt er es vor. Und auf der Straße demonstrieren sie gegen die "rechtspopulistischen Äußerungen".

Von
  • Sandra Dassler
  • Maris Hubschmid
  • Ulrich Zawatka-Gerlach
Der Wirbel um Thilo Sarrazin und sein Buch "Deutschland schafft sich ab" hält weiter an.

Sarrazins Schlüsse aus Statistiken und Erbgutstudien mögen vielen Sozialdemokraten wirr vorkommen und für manchen die Züge von Volksverhetzung tragen. Die Thesen des Bundesbankers sind krude – ausschließen sollte die SPD ihn aber nicht. Ein Kommentar.

Von Antje Sirleschtov
Nach der offiziellen Buchvorstellung verteidigt Sarrazin seine Thesen im TV-Talk.

Wenn jemals jemand überhaupt nicht gut ausgesehen hat bei Beckmann, dann war es Thilo Sarrazin. Doch mit einer rosa Brille kommt man Sarrazins Bauchgefühl nicht bei. Eine Fernsehkritik.

Von Barbara Sichtermann
Malte Lehming, Leitender Redakteur (Meinung).

In den Thesen aus "Deutschland schafft sich ab" mischt sich etwas statistische Futurologie mit einer gehörigen Portion Identitätsangst. Malte Lehming über Sannyasins, Saturn und Sarrazin.

Von Malte Lehming
Der Historiker Thomas Etzemüller.

Thilo Sarrazin beschwört den demographischen Kollaps der deutschen Bevölkerung. Doch apokalyptische Bevölkerungsprognosen sind in der Vergangenheit stets fehlgeschlagen. Der Historiker Thomas Etzemüller über ein ewig währendes Thema.

Vor fünf Jahren protestierten rund 100 Menschen vor dem Gebäude der Bundespressekonferenz gegen Thilo Sarrazin und die Vorstellung seines neuen Buchs . "Kein Podium für geistige Brandstifter", appellierten die Demonstranten. Was Janina Guthke, Maris Hubschmid und Sabine Beikler darüber schrieben.

Von
  • Maris Hubschmid
  • Sabine Beikler
Harald Martenstein

Zu Sarrazins Thesen: Natürlich gibt es dumme Menschen. Es gibt aber Schlimmeres als das, zum Beispiel die bösen, die ignoranten oder die lästigen Menschen.

Von Harald Martenstein

Vielleicht sollte man Thilo Sarrazins Buch erst ganz zu Ende lesen, bevor man ihn verbal steinigt. Vor ein paar Jahren fing hierzulande eine Debatte darüber an, was es für die zukünftige Gesellschaft bedeutet, wenn vor allem die akademisch erfolgreichen Frauen aus beruflichen Gründen immer weniger Kinder bekommen, aber gleichzeitig die Kinderzahl in den beruflich gering qualifizierten Schichten weniger stagniert.

Von Robert Leicht
Kluger Kopf: Albert Einstein im Jahr 1946.

Für Thilo Sarrazin ist sie vor allem angeboren. Viele Wissenschaftler sehen das aber anders. Schwer zu messen ist sie auf jeden Fall. Sicher ist nur: Die Menschen werden immer schlauer.

Von Hartmut Wewetzer
Alles rot. Jetzt kann jeder nachlesen, was Sarrazin geschrieben hat.

Schon vor dem offiziellen Start steht das Buch "Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen", über das alle reden, in den Regalen. Was sagen die ersten Leser?

Von Sara Schurmann

Es ist ja nur ein Zufall, dass in der Woche, in der Thilo Sarrazin seine eigenwilligen Thesen über die drohende Selbstabschaffung Deutschlands veröffentlicht, auch noch eine Debatte um die allgemeine Dienstpflicht durch die Medien geistert. Doch beides hängt schon ein bisschen zusammen.

Von Albert Funk

Dem Buchautor wird Volksverhetzung vorgeworfen, seine Thesen seien eine "Gefahr für die Demokratie", so die Erstatterinnen der Strafanzeige. Sarrazin legt unterdessen nach.

Von
  • Werner van Bebber
  • Thomas Seibert

Zur Diskussion über Thilo Sarrazin Ich befürchte fast, dass das Buch von Thilo Sarrazin ein Bestseller wird, weil viele Menschen gerade beim Migranten-Thema in ihrer übertriebenen Emotionalität den Verstand ausschalten. Es wäre besser gewesen, wenn Herr Sarrazin ein Buch über die Banken-Verantwortung in der Weltwirtschaftskrise geschrieben und sich anschließend aus dem Bundesbank-Vorstand in den Ruhestand verabschiedet hätte!

So kannte man ihn: Hart und unnachgiebig, wenn es um öffentliches Geld ging. Doch dann begann Thilo Sarrazin plötzlich seinen Kreuzzug. Gegen Arme und Fremde, für ein deutscheres Deutschland. Was hat ihn dazu gebracht? Die Geschichte eines Mannes, der sich verrennt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Berlin - Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, unterstützt die Thesen von Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin zur Einwanderung zum Teil. Sarrazins Äußerungen hätten „einen berechtigten Kern, wo sie auf unsere Fehler bei der Selektion und der Integration hinweisen“, sagte Zimmermann dem Tagesspiegel.

Von der Kanzlerin bis zu den Migrantenvereinen hat sich, erwartungsgemäß, eine öffentliche Empörungsfront aufgestellt. Doch Sarrazins Thesen beziehen ihre Durchschlagskraft aus den Körnchen Wahrheit, die sich in der Realität finden.

Von Tissy Bruns

Der Berliner SPD-Chef Michael Müller schrieb an den Ex-Senator: "Gehe deinen Weg!" Die SPD prüft den Parteiausschluss Thilo Sarrazins, seine Lesung wurde abgesagt und am Montag wollen Gegner demonstrieren.

Von
  • Ulrich Zawatka-Gerlach
  • Werner van Bebber
Intelligenz vor allem vererbt? Forscher zu Sarrazin: Humbug.

Während die zuständige Berliner SPD erneut über Möglichkeiten nachdenkt, Thilo Sarrazin aus der Partei zu werfen, kommen auch von außerhalb der Partei immer mehr Forderungen nach Rauswurf. Grüne und Union fordern Konsequenzen.

Von Andrea Dernbach

Mit seinen Thesen provoziert Thilo Sarrazin sogar Kanzlerin Angela Merkel. Eine streng wissenschaftliche Grundlage für seine Argumentation gibt es nicht. Experten widersprechen seinen Aussagen.

Von Andrea Dernbach

Deutschland verdumme, weil die Unterschicht und muslimische Migranten zu viele Kinder kriegen, meint Berlins früherer Senator Thilo Sarrazin. Ein Streitgespräch mit Sarrazin über Intelligenz und Herkunft, Bildung und Integration.

In der Bundesbank klammert man das Thema aus. Ändern kann man ohnehin nichts. Immerhin haben sich Präsident Axel Weber und der gesamte Vorstand mit dem ungeliebten Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin auf eine Sprachregelung geeinigt.

Von Rolf Obertreis
September 2008: Die rechtsgerichtete Bürgerbewegung "Pro Köln" plante auf dem Kölner Heumarkt eine Kundgebung, die jedoch aus Sicherheitsgründen von der Polizei untersagt wurde.

Hetze gegen Migranten funktioniert, weil die Politik die Probleme nur halbherzig anpackt. Dabei ist die Debatte über die gemeinsame Zukunft von Deutschen und Nichtdeutschen zu wichtig, als sie Sarrazin zu überlassen. Ein Kommentar.

Von Frank Jansen
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