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Trotz Drohschreiben von Aktivisten: Drei Firmen wollen Zaun um Görlitzer Park in Kreuzberg bauen
Für den Bau der umstrittenen Umzäunung des Görlitzer Parks in Kreuzberg haben sich drei Unternehmen beworben. Wie ist der Zeitplan und müssen die Arbeiten von der Polizei bewacht werden?
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Drei Unternehmen haben sich beworben, die Arbeiten für die Umzäunung des Görlitzer Parks in Berlin-Kreuzberg durchzuführen. Das teilte die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt dem Tagesspiegel auf Nachfrage mit.
Am 30. April hatte die Ausschreibung geendet. Die stadteigene Grün Berlin GmbH ist mit der Vergabe des Auftrags für die Bauarbeiten beauftragt. Nun folgt die Begutachtung der Angebote und die Entscheidung, welche Firma den Zuschlag bekommt. Laut Senatsverwaltung dürfte dies zwei bis drei Wochen dauern. Weitere Informationen zu den Kosten, der Dauer und der Art der Angebote wollte sie zunächst nicht mitteilen.
Am traditionellen revolutionären 1. Mai-Feiertag hatten in diesem Jahr tausende Menschen beim „Rave against the Zaun“ gegen die Pläne des schwarz-roten Senats demonstriert, den Park zu umzäunen und nach 22 Uhr über Nacht zu schließen.
Die Gruppe „Görli 24/7“ hatte Anfang April Drohschreiben an potenzielle Baufirmen geschickt, mit Informationen über den Widerstand in Kreuzberg und der Ansage, dass man auch physisch gegen den Start der Bauarbeiten vorgehen wolle. Im Juni sollen die Bauarbeiten starten, bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Die Berliner Polizei hat bereits angekündigt, die Bauarbeiten zu bewachen. Der Senat um den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sieht in dem Zaun ein Mittel gegen die ausgeuferte Drogenkriminalität in Park und seiner Umgebung.
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist jedoch gegen den Zaun sowie die damit einhergehende nächtliche Schließung, und möchte das Problem mit mehr Sozialarbeit lösen. Der politische Streit geht schon lange.
Für die Initiative „Görli 24/7“ ist „der Zaun um den Görli menschenverachtend, ausgrenzend, populistisch und will uns von der freien Gestaltung unseres Lebens abhalten“. Der Senat wolle „Wähler mit billigen autoritären Scheinlösungen“ einfangen.
Bereits im Sommer letzten Jahres hatten Aktivist:innen bei einer angemeldeten Kundgebung diverse Protestformen öffentlich geübt, wie zum Beispiel Zäune zerschneiden, Polizeiketten durchbrechen und Gefangene befreien. So bereiten sie sich auf den „Tag Z“. Dieser Tag des Baubeginns für den Zaun rückt nun immer näher.
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