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Ein Schüler zeigt einen negativen Corona-Schnelltest. (Symbolbild)

© Christoph Soeder/dpa

Verdacht auf Delta-Variante: Dutzende nach Corona-Ausbruch in Berliner Grundschule in Quarantäne

„Beeindruckend, wie schnell das geht“: In Mahlsdorf haben sich 17 Kinder und zwei Erwachsene infiziert – vermutlich mit der Delta-Variante. Der Stadtrat berichtet.

Nach einem Corona-Ausbruch an einer Berliner Grundschule sind inzwischen 19 Fälle bekannt geworden. Kurz vor den Sommerferien waren an der Best-Sabel-Grundschule in Mahlsdorf 16 Schülerinnen und Schüler einer zweiten Klasse, ein Kind einer ersten Klasse und zwei Lehrkräfte positiv getestet worden – eine Lehrerin und eine Erzieherin.

Wie Marzahn-Hellersdorfs Schulstadtrat Gordon Lemm (SPD) am Montag dem Tagesspiegel sagte, handelt es sich um „mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit“ um den Virustyp B.1.617. Deshalb sei es naheliegend, dass die Betroffenen mit dem zweiten Untertyp, der hochansteckenden Delta-Variante, infiziert seien. Gewissheit sollen in dieser Woche Ergebnisse von Sequenzierungen der PCR-Tests bringen.

Der größte Teil der Kinder habe kurzzeitig Symptome wie Fieber für einen Tag gehabt, berichtete Lemm. Auch die beiden Erwachsenen seien nach Angaben der Schulleitung einige Tage außer Dienst gewesen. Der Stadtrat bestätigte, dass die Lehrerin bereits ihre zweite Impfung erhalten hatte, allerdings erst kurz vor dem positiven Test, sodass noch kein vollständiger Impfschutz bestanden habe. Die betroffene Erzieherin sei ohnehin erst einmal geimpft gewesen.

Eine "niedrige dreistellige Zahl" an Kontaktpersonen habe das Gesundheitsamt des Bezirks unter Quarantäne gestellt, sagte Lemm. Von der Anordnung seien vor allem die Familien der Infizierten betroffen, aber auch einige Angehörige des Kollegiums der Schule.

Es traf eine der kleinsten Schulen in Marzahn-Hellersdorf

"Glück im Unglück" sei es, dass sich der Ausbruch mit der privaten Best-Sabel-Grundschule an einer der kleinsten Schulen im Bezirk ereignet habe. Sie verfügt über rund 350 Schülerinnen und Schüler - an anderen Grundschulen in Marzahn-Hellersdorf lernen bis zu 900 Kinder, an weiterführenden Schulen sogar mehr als 1000. Ob Lemm froh ist, dass nun erst einmal Sommerferien sind? "Ja, natürlich", sagte er darauf.

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Der Sozialdemokrat hatte bereits in der vergangenen Woche betont, die Schule habe die Corona-Regeln eingehalten. "Dass sich alle trotz der Hygienemaßnahmen so schnell angesteckt haben, ist beunruhigend", sagte er nun. "Beeindruckend, wie schnell das geht." Dass der Ausbruch bekannt wurde, lag allerdings auch an den Schutzmaßnahmen: Beim Schnelltest in der Schule war ein Kind positiv - das aber wohl nicht der Ausgangspunkt des Ausbruchs war.

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Lemm begrüßte deshalb, dass die Schülerinnen und Schüler in der ersten Woche nach den Ferien nicht nur zweimal, sondern dreimal getestet werden sollen.

Der Bezirk will nun untersuchen, wie sich das Virus in der Schule ausgebreitet hat. Auch die Senatsgesundheitsverwaltung habe ihre Hilfe bei Kontaktnachverfolgung und Analyse angeboten, berichtete Lemm. Das Gesundheitsamt von Marzahn-Hellersdorf habe wegen der niedrigen Infektionszahlen insgesamt jedoch genug Kapazitäten dafür.

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