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Um Chaos am A100-Abschnitt zu bändigen: Neue Verkehrsführung an der Berliner Elsenstraße eingerichtet
Staus, Busumleitungen und volle Nebenstraßen: Mit einer neuen Verkehrsführung will Verkehrssenatorin Bonde das A100-Chaos bändigen. In der Nacht zu Samstag haben die Arbeiten begonnen.
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Um das Verkehrschaos an der Berliner Stadtautobahn A100 in Treptow einzudämmen, ist damit begonnen worden, die Verkehrsführung an der betroffenen Stelle neu einzurichten. Auf die Maßnahmen hatten sich Vertreter von Senat, den betroffenen Bezirken, BVG und Polizei bei einem Treffen im Rathaus Treptow geeinigt.
Wie der RBB berichtete, sollen in der Nacht zu Samstag neue Fahrbahnmarkierungen angebracht worden sein. Es sollen damit nur noch zwei statt drei Abbiegespuren von der Stadtautobahn in Richtung Elsenbrücke zur Verfügung stehen. In der Folge soll der Autoverkehr zweispurig am Treptower Park in die Elsenstraße zur Elsenbrücke geführt werden, die wegen Bauarbeiten wiederum nur einspurig befahrbar ist.
Zudem soll die Busspur auf der Elsenstraße bereits verlängert worden sein, damit die Linienbusse der BVG dort wieder einigermaßen berechenbar fahren können. In einem weiteren Schritt soll eine eigene Busspur eingerichtet werden, die durch sogenannte Leitboys (Mini-Baken) abgetrennt wird, damit Autos diese nicht befahren.
Außerdem wird die Ampelschaltung an den Kreuzungsbereichen und an der Autobahnabfahrt überarbeitet. Auf der anderen Spreeseite – gegenüber des Treptower Parks – soll am kommenden Montag eine Abbiegeänderung am Markgrafendamm kommen. Autofahrer können dann nicht mehr nach links in die Straße Alt-Stralau abbiegen.

© SenMVKU I Stand: 10. 9.2025 I Tagesspiegel/Rita Boettcher
Wegen anhaltender Stauprobleme am Ende des neuen A100-Abschnitts hatte die Verkehrsverwaltung am Mittwoch das Verkehrskonzept für den betroffenen Bereich an der Elsenstraße vorgestellt. Für das Verkehrskonzept liege jetzt die Zustimmung der Autobahngesellschaft des Bundes vor, hatte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) am Donnerstag mitgeteilt. Sie erwarte, dass die Lösung die Lage „schnell“ entspanne – „wenn sich alle an die neuen Verkehrsregeln halten“.
An dem Gespräch im Rathaus Treptow nahmen neben Vertretern der Verkehrsverwaltung, der Bezirksämter Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg auch Mobilitätsverbände teil. Die Beteiligten verständigten sich darauf, dass auch die Verkehrsführungen für Radfahrer überprüft werden. Darüber hinaus sollen eine Busspur in der Puschkinallee und die Verkehrsführung an der Kreuzung Bouchéstraße/Puschkinallee/Am Treptower Park geprüft werden. Die Vertreter wollen in zwei Wochen erneut zusammenkommen, um den Erfolg der Maßnahmen zu bewerten.
Bezirke hoffen auf verbesserte Ampelschaltungen
Die Bezirksstadträtinnen aus Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg, Claudia Leistner und Annika Gerold, nannten das Treffen in einer gemeinsamen Mitteilung „konstruktiv“: Die bestehenden Probleme seien von allen Beteiligten klar benannt und es sei an Lösungsvorschlägen gearbeitet worden. „Deutlich wurde, dass der Bus nicht nur einen eigenen Sonderfahrstreifen benötigt, sondern dieser auch so geschützt werden muss, dass ein Überfahren künftig ausgeschlossen ist. Dies wurde ausdrücklich auch von Polizei und BVG gefordert.“
Die Verkehrsverwaltung habe zugesagt, die Schutzelemente gleichzeitig mit umzusetzen. „Wir erwarten dadurch eine spürbare Verbesserung für alle Menschen, die auf den ÖPNV täglich angewiesen sind“, teilten die Stadträtinnen mit. Um die Kreuzungen zu entlasten, sei nun entscheidend, dass die Ampelschaltungen zügig angepasst werden.
„Es bleibt zu hoffen, dass die geforderten Ampeloptimierungen so umgesetzt werden, dass die Kreuzungen dauerhaft frei bleiben und sich die Bedingungen für den Rad- und Fußverkehr verbessern. Wir werden die Situation weiterhin kritisch begleiten.“
Immer wieder Staus am neuen Autobahn-Abschnitt
Seit Eröffnung des neuen Teilstücks der A100 von Neukölln zum Treptower Park vor rund zwei Wochen (27. August) kommt es rund um die Ab- und Auffahrt in Treptow regelmäßig zu Staus, dichtem Verkehr und unübersichtlichen Situationen. An Kreuzungen kommen sich Autos, Radfahrer und Fußgänger teils gefährlich in die Quere. Zudem weichen Autofahrer in umliegende Kieze aus.
Ein Problem ist, dass der Richtung Friedrichshain fließende Verkehr auf der Elsenbrücke die Spree überquert. Infolge von Bauarbeiten ist dort ein Nadelöhr, je Richtung steht nur eine Spur zur Verfügung. Die Verkehrssituation in dem Bereich war schon vor der Inbetriebnahme der A100-Verlängerung angespannt.
Verkehrssenatorin Bonde hofft, dass die neue Verkehrsführung zu einer Entspannung beiträgt und Kieze, durch die sich Ausweichverkehr quält, entlastet werden. (mit dpa)
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