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© imago images / Christian Spicker

Verschwörungsideologien und Rassismus: Berliner Staatsschutzbeamter soll Kontakt zu Rechtsextremisten gehabt haben

Michael B. war laut Medienberichten bis vor Kurzem Beamter beim Berliner Landeskriminalamt - und pflegte in seiner Freizeit dubiose Verbindungen.

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Michael B. ist begeisterter Karatesportler. In den sozialen Medien teilt er neben Karatevideos auch immer wieder Posts der AfD, verschwörungsideologische Posts, kritisiert einen vermeintlichen „Impfzwang“ und verbreitet Texte, die behaupten, das „Deutsche Reich“ würde weiter existieren. Immer wieder verbreitet er auch rassistische Äußerungen gegen Geflüchtete.

Im Berufsleben war Michael B., wie eine Recherchegruppe aus „Zeit“, dem ARD-Magazin „Kontraste“ und dem russischsprachigen Internetmagazin „Meduza“ jetzt enthüllte, bis vor Kurzem Beamter beim Landeskriminalamt - und dort ausgerechnet beim Staatsschutz, der sich um alle Formen von staatsfeindlichem Extremismus und politisch motivierte Kriminalität kümmert. Demnach war B. unter anderem für die Bereitstellung der Akten für den Untersuchungsausschuss zum Attentat am Breitscheidplatz zuständig

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Michael B. ist Mitgründer eines Vereins, der sich der vermeintlichen „Völkerfreundschaft“ verschrieben hat - der damit aber wohl vor allem die Freundschaft zu Russland meint. Zudem soll es ein Foto geben, auf dem er mit dem bekannten Rechtsextremisten Jörg S. zu sehen ist. Dieser gilt als sogenannter „Prepper“, bereitet sich also auf den vermeintlich baldigen Zusammenbruch des Landes vor.

Jörg S. soll auch Mitglied eines Ablegers des rechtsextremen Netzwerks „Nordkreuz“ gewesen sein, in der unter anderem Militärs illegale Waffendepots anlegten. Michael B. und Jörg S. sollen gemeinsam mehrfach nach Russland und Belarus gereist sein, ohne dass B. dies dem LKA meldete - wozu er eigentlich verpflichtet gewesen wäre.

Intern sollen B.’s Kontakte erst zu Beginn des Jahres durch einen Hinweis des Verfassungsschutzes bekannt geworden sein. Der Nachrichtendienst habe B.’s Vorgesetzten auf dessen Auslandsreisen hingewiesen - und das Foto mit Jörg S. übersendet. Laut den Recherchen der drei Medien wurde B. mittlerweile vorsorglich versetzt, gegen ihn soll ein Disziplinarverfahren laufen. Auch Zugriff auf geheime Staatsschutzakten hat er dadurch nicht mehr.

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