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Berlins Rettungskräfte müssen derzeit und wohl noch mehrere Monate mehr Zeit für Wege durch die Stadt einplanen. (Symbolbild)

© dpa/Julian Stratenschulte

Wegen gesperrter A100-Brücke: Berliner Grüne wollen „Rettungsrouten“ für privaten Autoverkehr sperren

Wegen der gesperrten Ringbahnbrücke müssen Berlins Rettungskräfte mehr Zeit einplanen. Die Grünen fordern vom Senat ein Konzept gegen die Behinderung.

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Angesichts erheblicher Einschränkungen für Rettungskräfte in Berlin durch die gesperrte Ringbahnbrücke der Stadtautobahn plant der Senat weitere Maßnahmen, um die Lage zu verbessern – wenn auch nur sehr kleine. „Wir werden auf dem Spandauer Damm auf beiden Seiten Bussonderfahrstreifen anordnen, die es heute in dieser zeitlichen Ausprägung noch nicht gibt“, sagte Christian Haegele, Abteilungsleiter für den Bereich Verkehrsmanagement in der Senatsverkehrsverwaltung am Mittwoch im Mobilitätsausschuss des Abgeordnetenhauses.

Mehr als dieser Schritt scheint derzeit nicht möglich zu sein, räumte Haegele ein. „Wir können nicht stadtweit spezielle Fahrbahnflächen für Rettungswagen reservieren.“

Genau das fordern die Grünen: Der Senat solle Rettungsrouten festlegen, die für den normalen Autoverkehr gesperrt werden. Stattdessen sollten sie „ausschließlich von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Fahrzeugen der Krankenhauslogistik befahren werden dürfen“, heißt es in einem Antrag der Grünen-Fraktion für die Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses am Donnerstag.

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Hintergrund sind Probleme für die Rettungskräfte im Zusammenhang mit der gesperrten Ringbahnbrücke. Seither verläuft auf der A100 auch der Verkehr nördlicher Richtung über die Halenseebrücke. Wegen des schlechten Zustands des Bauwerks dürfen dort allerdings nur Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen fahren.

Zwar gibt es eine Ausnahme für die Feuerwehr, auch mit bis 4,5 Tonnen schweren Wagen über den Abschnitt zu fahren, doch auch das reicht nicht aus, da Rettungswagen nochmal eine Tonne mehr wiegen. Sie müssen daher im dichten Stadtverkehr auf den Umleitungsstraßen mehr Zeit einplanen.

Betroffen davon sind dadurch auch die Kliniken im Westen der Stadt. „Die laufenden Bauarbeiten an der Ringbahnbrücke stellen auch für die Berliner Krankenhäuser und den Rettungsdienst eine zusätzliche Herausforderung dar“, sagte der Chef der Berliner Krankenhausgesellschaft Marc Schreiner. Die Lage der Kliniken beobachte man „angespannt“.

Beschäftigte in Kliniken müssen gut zur Arbeit kommen

Betroffen sind demnach die DRK-Kliniken Westend, das Virchow-Klinikum der Charité, das Martin-Luther-Krankenhaus oder die Schlossparkklinik, sagte Schreiner. Neben der Notfallversorgung sind auch logistische Abläufe wie unter anderem die termingerechte Anlieferung von OP-Besteck, Wäsche und Verpflegung für Patientinnen und Patienten essenziell für den Krankenhausbetrieb.

Zudem müsse sichergestellt sein, dass die Beschäftigten in den betroffenen Kliniken ihren Arbeitsplatz weiterhin in zumutbarer Zeit erreichen könnten. „Wir appellieren an alle Beteiligten, die Lage weiterhin aufmerksam zu beobachten und schnell auf Engpässe zu reagieren“, sagte der Kliniken-Vertreter.

Auch aus diesem Grund prüft die Autobahn GmbH des Bundes derzeit, die Halenseebrücke abzustützen und so die Traglast zu verstärken. Entsprechende Berechnungen liefen derzeit, sagte Lutz Adam, Tiefbau-Abteilungsleiter in der Verkehrsverwaltung im Ausschuss.

Eine Anfrage, wann die Prüfung abgeschlossen sein soll und welche kurzfristigen Einschränkungen der Schritt für den Verkehr auf der Halenseebrücke bedeuten würde, ließ die Autobahngesellschaft am Mittwoch zunächst unbeantwortet.

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