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Aktivisten projizieren ein Video auf die Gigafactory.

© Instagram ledbydonkeys / Screenshot: Tagesspiegel

Update

Zeigte Elon Musk den Hitlergruß?: Staatsanwaltschaft ermittelt nach Projektion auf Tesla-Werk in Grünheide

„Heil Tesla“: Zwei politische Aktionsgruppen haben ein Video mit Musks umstrittener Geste auf die Gigafactory in Grünheide projiziert. Der Wachschutz und die Polizei widersprechen.

„Heil Tesla“ und „Boycott Tesla“: Auf den Social-Media-Kanälen der Aktivistengruppen Zentrum für politische Schönheit und Led by Donkeys wurden am Mittwochabend Bilder gepostet, die Projektionen an der Fassade des Tesla-Werks in Grünheide zeigen.

Unter anderem war zu sehen, wie das Wort „Heil“ vor den Schriftzug Tesla projiziert wird. Darunter ist Tesla-Gründer Elon Musk während seiner umstrittenen Geste nach Trumps Vereidigung abgebildet, die viele Beobachter an einen Hitlergruß erinnerte. Auf einem anderen Foto steht der Begriff „Boycott“ vor dem Schriftzug Tesla.

Der Lagedienst der Polizei sagte dem Tagesspiegel zunächst am Mittwochabend: „Wir haben keine Feststellungen gemacht, auch nach Rücksprache mit dem Wachschutz des Tesla-Werks gab es das zu keinem Zeitpunkt. Das Foto ist Fake.“

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Am Donnerstag ruderte ein Sprecher der Polizeidirektion Ost zurück: Der Fall werde geprüft. „Nach rechtlicher Würdigung der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) begründet die Projektion mit mehreren durch bislang Unbekannte hinzugefügten Schriftzügen und die Verbreitung der Bilder im Netz zumindest den Anfangsverdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“, sagte der Sprecher. Heißt im Klartext: Die Ermittler prüfen den Verdacht, ob der verbotene Hitlergruß gezeigt und Bilder davon verbreitet wurden.

Video zeigt ganze Aktion der Aktivisten

Ein Video, das die Aktivisten am Donnerstag auf der Plattform X veröffentlicht haben, zeigt die Aktion. Das knapp fünfminütige Video startet und endet mit Musks umstrittener Geste, die an einen Hitlergruß erinnert. Zusätzlich ist neben dem mutmaßlichen Hitlergruß im Abspann das Wort „Heil“ neben den großgeschriebenen Tesla-Buchstaben auf der Gigafactory in Grünheide zu erkennen.

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Innerhalb der fünf Minuten wird in dem Video erklärt, warum Elon Musk ein Unterstützer rechter Gruppierungen in den USA und Europa sei. Unter anderem wird die Rolle der AfD als in Teilen rechtsextreme Partei thematisiert. Sie sei so weit rechts, dass nicht einmal Frankreichs rechtsnationale Marine Le Pen mit der Partei zusammen arbeiten wolle.

Mitglieder der AfD würden Nazi-Slogans verwenden, Desinformationen verbreiten und den Holocaust relativieren. Musk mischte sich zuletzt in den Bundestagswahlkampf ein, indem er für die AfD warb. Bei einem Gespräch zwischen dem Tech-Milliardär und AfD-Parteichefin Alice Weidel auf Musks Plattform X bezeichnete Weidel Adolf Hitler als Kommunisten.

Auch ein Sprecher des Zentrums für politische Schönheit bestätigte dem Tagesspiegel am Donnerstagmorgen, dass die Aktion stattgefunden hat. Unter anderem sei eine Drohne zum Einsatz gekommen. Ab 20 Uhr seien die ersten Aufnahmen gemacht worden.

Aktivisten widersprechen dem Wachschutz

Zur Aussage der Polizei, der Wachschutz des Tesla-Werkes habe nichts bemerkt, sagte der Sprecher: „Die wissen sehr genau, dass das stattgefunden hat. Tesla verfügt über ausreichend Überwachungskameras auf dem Werksgelände, um das herauszufinden.“

Ein weiteres Bild, das dem Tagesspiegel vorliegt, zeigt die Projektion auf das Werk aus einer neuen Perspektive. Auf dem Bild ist ein großes Feld zu erkennen, auf dem auch eine Lautsprecherbox platziert wurde, über die mutmaßlich der Ton zum Video abgespielt wurde.

Beide Gruppen hatten Anfang Januar bereits Projektionen auf das Hauptquartier von Tesla in Amsterdam geworfen, in denen sie den Einfluss von Elon Musk auf die US-Politik kritisierten.

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