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Bettina Jarasch spricht bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag. Hauptthema: die geplante Finanzierung des 49-Euro-Tickets für Busse und Bahnen in ganz Deutschland.

© dpa/Philipp Znidar

„Ziel ist, dass Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen“: Jarasch fordert vom Bund höhere Investitionen ins Schienennetz

Das 49-Euro-Ticket allein reiche nicht aus, sagt Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch im Bundestag. Auch das Schienennetz müsse massiv ausgebaut werden.

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Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) fordert von der Bundesregierung höhere Investitionen in die deutsche Bahninfrastruktur, um den Schienenverkehr attraktiver zu machen. Neben günstigen Tickets brauche es eine „Sanierungs- und Ausbauoffensive für das öffentliche Schienennetz“, sagte Jarasch bei einer Debatte zum geplanten 49-Euro-Ticket im Bundestag.

„Das Ziel muss es sein, dass die Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen.“ Dafür brauche es „in den kommenden Jahren massive Investitionen des Bundes in die Schiene“, sagte die Grünenpolitikerin und forderte eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel für die Länder wie auch eine deutliche Stärkung der Infrastruktur-Tochter der Deutschen Bahn DB Netz.

Vom Auto umsteigen werden die Menschen nur, wenn der Preis dauerhaft günstig ist.

Bettina Jarasch, Berlins Verkehrssenatorin, zum 49-Euro-Ticket

Verzichten solle der Bund stattdessen auf Ausgaben für den Bau neuer Autobahnen, forderte die Verkehrssenatorin, die als Vertreterin des Bundesrats im Parlament sprach.

Jarasch lobte das 49-Euro-Ticket als möglichen „Game-Changer im Ringen um eine Klimaneutralität in Deutschland“. Das Angebot bedeute eine Zäsur, da damit komplizierte Tarifstrukturen im ganzen Bundesgebiet obsolet würden.

„Vom Auto umsteigen werden die Menschen nur, wenn der Preis dauerhaft günstig ist“, sagte sie. Es sei daher wichtig, dass es auch Ermäßigungen für Personen gebe, die sich ein Ticket für monatlich 49 Euro nicht leisten könnten.

„In Berlin und Brandenburg werden wir weitere Vergünstigungen auf dieser Grundlage schaffen“, sagte Jarasch. Unter anderem solle es niedrigere Preise für Auszubildende und Studierende geben.

Senat entscheidet am Freitag über Verlängerung des 9-Euro-Sozialtickets

Das 49-Euro-Ticket soll zum 1. Mai in Deutschland starten. Es ermöglicht bundesweit die Fahrt mit Bussen und Bahnen im öffentlichen Nahverkehr.

Noch offen ist, wie es anschließend mit regionalen Angeboten wie der vom Land Berlin mit eigenen Mitteln auf 29 Euro vergünstigten Umweltkarte weitergeht. Bislang gilt der Ticketpreis nur bis Ende April, ehe zum Mai das 49-Euro-Ticket startet.

Der Preis wird nur dann zu einem wichtigen Faktor, wenn es einen zuverlässigen Nahverkehr gibt. Derzeit ist dieses Ziel in Berlin nicht gegeben. Beide Faktoren, belastbares Angebot und passender Preis, gehören zusammen.

Schreibt Community-Mitglied Charybdis66

Darüber, ob es verlängert werden soll, streitet derzeit die rot-grün-rote Koalition, genauso wie über die Fortführung des Sozialtickets in Berlin für lediglich neun Euro. Am Freitag will darüber der Senat in einer Sondersitzung per digitaler Schalte entscheiden.

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