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Empfang einer Alarmmeldung auf dem Smartphone zum bundesweiten Warntag im letzten Jahr.

© IMAGO/Martin Bäuml

Fühlten Sie sich ausreichend gewarnt?: Bundesamt bittet am bundesweiten Warntag um Feedback – hier geht es zur Umfrage

Nach dem Warntag ist vor dem Warntag: Nach dem Probealarm heute um 11 Uhr bittet das Bundesamt die Bevölkerung um Feedback. Auch der Termin für den nächsten Warntag steht schon fest.

Stand:

Heute, am 11. September 2025 um Punkt 11 Uhr, hat Deutschland wieder den Katastrophenschutz getestet: Zum bundesweiten Warntag sollten landesweit nicht nur die Sirenen, sondern auch sämtliche Handys Alarm schlagen – auch wenn das Gerät zuvor auf stumm geschaltet wurde.

Mithilfe einer Push-Benachrichtigung über das sogenannte Cell-Broadcast-System wollte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) testen, wie gut (oder schlecht) Warnungen an die Bevölkerung im Ernstfall funktionieren. Doch längst nicht alle Menschen aus der Bevölkerung bekamen den Probealarm mit. Wo kann man Feedback abgeben, wenn das Handy stumm blieb? Und wann findet der nächste Warntag statt? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Bundesamt bittet am Warntag um Feedback

Das BBK hatte bereits im Vorfeld darauf hingewiesen, dass für eine Warnmeldung via Cell Broadcast einige technische Grundvoraussetzungen gegeben sein müssen. Doch nicht jedes Smartphone erfüllt diese Voraussetzungen, weshalb viele Geräte stumm blieben. Auch heulten bundesweit längst nicht alle Sirenen.

Damit das bundesweite Warnsystem – auch im Ernstfall – möglichst viele Menschen erreicht, will das Bundesamt den Probealarm kontinuierlich verbessern und Optimierungen vornehmen. Dafür ist das BBK auf Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.

Das BBK will am bundesweiten Warntag direkt um 11 Uhr begleitend eine Online-Umfrage starten, in der Bundesbürger ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Warnkanälen melden können. In diesem Online-Formular auf der Webseite des BBK sammelt die Behörde noch bis zum 18. September 2025 Feedback. Die Bearbeitung des Fragebogens nimmt etwa 10 bis 12 Minuten in Anspruch.

Wir freuen uns, wenn möglichst viele Menschen an unserer Umfrage teilnehmen und ihre Erfahrungen zum Warntag mit uns teilen.

Statement des BBK

Bei AfD-Rede: Bundestagssitzung wegen Alarm unterbrochen

Der Lärm, den die Probewarnung verursachte, unterbrach am Vormittag auch eine Debatte im Plenarsaal des Bundestages. Der AfD-Abgeordnete, Christopher Drößler, der gerade am Rednerpult stand, setzte seine Rede nach einer kurzen Pause fort.

Bundesweiter Warntag: Worauf mussten sich Handy-Besitzer einstellen?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wollte die Warnung am 11. September mithilfe des Cell-Broadcast-Systems als Push-Nachricht verschicken. Konkret sollte die Meldung laut Bundesamt am Warntag um 11 Uhr in einem Pop-Up-Fenster auf dem Display des Handys erscheinen soll.

Der Probealarm sollte laut eines BBK-Sprechers „mit einer Kombination von akustischem, visuellem und haptischem Signal (Vibration)“ ausgespielt werden. Der Alarmton sollte dabei in maximaler Lautstärke ertönen.

Und wenn das Handy am Warntag stumm geschaltet war?

Die Warnmeldung sollten auch ausgegeben werden, wenn das Handy zuvor auf lautlos oder leise gestellt wurde, wie das BBK dem Tagesspiegel bereits im letzten Jahr mitteilte. Auch in diesem Fall sollte der Alarmton in voller Gerätelautstärke ausgespielt werden. Darüber hinaus sollte das Gerät vibrieren.

Die höchste Warnstufe übersteuert auch eine Stummschaltung, beziehungsweise die „Bitte nicht stören“-Funktion des Endgerätes.

BBK-Sprecher

Sollte das Handy auch im Flugmodus klingeln?

Wurde das Handy in den Flugmodus versetzt oder sogar komplett ausgeschaltet, dann kann via Cell-Broadcast-Verfahren generell auch keine Warnung empfangen werden. Der Alarm sollte in dem Fall nicht anspringen.

Wenn das Handy ausgeschaltet ist oder sich im Flugmodus befindet, wird es keine Cell-Broadcast-Nachricht erhalten.

BBK-Sprecher

Gab es nach dem Alarmton eine Entwarnung?

Wie auch im letzten Jahr sollte die Entwarnung dem BBK zufolge gegen 11:45 Uhr ausgelöst werden – und zwar über die gleichen Warnmittel und Endgeräte, an die die Warnung zuvor versendet wurde. „Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung versendet“, schreibt das Bundesamt auf seiner Webseite. Allerdings werde die Möglichkeit derzeit „von den Mobilfunknetzbetreibern geprüft.“

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Konnten alle Handys die Warnung empfangen?

Nein, längst nicht alle Handys konnten die Warnmeldung empfangen. Denn dafür müssen einige technische Grundvoraussetzungen gegeben sein. Dem Bundesamt zufolge seien vor allem ältere Geräte oder Handys mit einem veralteten Betriebssystem oft nicht in der Lage, die Warnung via Cell Broadcast zu empfangen.

BBK-Präsident Ralph Tiesler verrät auf der Webseite des Bundesamtes, dass es für eine Warnung via Cell Broadcast wichtig sei, „dass das Handy das jeweils aktuellste Betriebssystem hat, dass das Handy eingeschaltet ist und sich nicht im Flugmodus befindet.“

Welche Handytypen konnten die Warnung empfangen?

Auch ältere Handytypen konnten die Cell-Broadcast-Warnungen nicht empfangen. Bei Apple-Geräten etwa dürften Smartphones ab dem iPhone 6s oder 6s Plus die Warnung noch erhalten haben, während das iPhone 6 oder 6 Plus und ältere Geräte voraussichtlich stumm blieben. Eine unvollständige Liste von empfangsfähigen Handytypen (iPhone, Samsung, Google Pixel, Sony) hat das Bundesamt auf seiner Webseite veröffentlicht (Stand: September 2025).

Hat das Bundesamt meine Handynummer?

Nein, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat keine Telefonlisten vorliegen, in der Personen samt ihrer Handynummern verzeichnet sind. Entsprechend hat das BBK auch nicht Ihre persönliche Handynummer.

Das BBK weist auf seinen Service-Seiten darauf hin, dass das Cell-Broadcast-Verfahren datenschutzkonform sei: „Für die Aussendung von Cell-Broadcast-Nachrichten werden keine personenbezogenen Daten erhoben oder verarbeitet.“ Demnach werde die Warnung an alle empfangsbereiten Mobilfunkendgeräte gesendet, die die technischen Voraussetzungen erfüllen – die Daten der Empfänger seien weder bekannt noch werden sie erfasst.

Musste man Cell Broadcast extra aktivieren, um eine Meldung zu bekommen?

Bei neueren Handys (mit einem aktuellen Betriebssystem) sollte das Cell-Broadcast-System bereits voreingestellt und damit aktiviert sein.

Je nach Gerätehersteller und Handytyp kann es allerdings vorkommen, dass man als Nutzer sogenannte „gerätespezifische Einstellungen“ vornehmen muss, um generell Meldungen via Cell Broadcast empfangen zu können. Das heißt, dass man bei einigen Handys vorher zwingend die Notfallwarnungen aktivieren muss.

Auch Sirenen sollten am bundesweiten Warntag heulen

Beim bundesweiten Warntag 2025 setzte das BBK wie auch schon in den letzten Jahren auf einen sogenannten Warnmittelmix. Neben den Smartphones sollten an diesem Tag bundesweit auch die Sirenen heulen. Die Warnhinweise sollten auch auf digitalen Infotafeln in den Städten und auf Anzeigentafeln der Verkehrsunternehmen ausgespielt werden.

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Zum Warntag am 12. September 2024 wurde in Düsseldorf eine Warnmeldung angezeigt.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Warum gibt es den bundesweiten Warntag überhaupt?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe führt jährlich am zweiten Donnerstag im September einen bundesweiten Warntag durch, um die vorhandenen Warnsysteme zu erproben und „mögliche Verbesserungspotentiale zu identifizieren“, wie die Behörde auf ihrer Webseite schreibt.

Darüber hinaus sollen Menschen in Deutschland mit den Abläufen bei behördlichen Alarmierungen vertraut gemacht und für das Thema Katastrophenschutz sensibilisiert werden. Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurde bundesweit Kritik laut, dass Menschen in den betroffenen Gebieten nicht rechtzeitig über die drohende Gefahr informiert worden seien. In diesem Zusammenhang wurden grundlegende Verbesserungen gefordert.

Warn-Apps: Eine gute Ergänzung zu Cell Broadcast

Neben dem Cell-Broadcast-System können bundesweite Warnungen auch via App verschickt werden. Solche speziellen Warn-Apps werden entweder vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, von den Städten und Bundesländern oder auch von kommerziellen Anbietern angeboten.

Das BBK erklärte auf Anfrage des Tagesspiegels, dass Warnmeldungen über Cell Broadcast weniger Informationen über die Katastrophe bereitstellen, als das beispielsweise bei Warnapps der Fall ist. Das liegt unter anderem daran, dass die maximale Zeichenlänge bei Cell-Broadcast-Meldungen auf 500 Zeichen begrenzt ist.

Konkrete Handlungsempfehlungen in Gefahrensituationen, Notfalltipps oder nähere Informationen zur Katastrophe können entsprechend eher von Warn-Apps bereitgestellt werden. Zudem werde das Cell-Broadcast-Verfahren nicht von allen Geräten unterstützt, weshalb Apps eine sinnvolle Ergänzung sind.

Kein Cell Broadcast? Kein Problem! Mit Apps wie Nina oder Katwarn werden ebenfalls Warnmeldungen verschickt.

© dpa/Oliver Berg

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