
© Elisabeth Binder/TSP
Jüdisches Gebäck: Babushka Groyse mit viel Mohn
Zu Silvester und dem Lichterfest ist Hochsaison für Pfannkuchen und Sufganiyot. Eine weniger süße, aber köstliche Alternative gibt es in der Konditorei Babka & Krantz.
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Gerade ist Hochsaison für Pfannkuchen und ihre jüdischen Geschwister, die Sufganiyot. Das Fettgebäck soll gut sein gegen Kater, auch vorbeugend. In jüdischen Familien kommen die mit Konfitüre gefüllten Krapfen vor allem zum Lichterfest Chanukka auf den Tisch, das noch bis zum 5. Januar gefeiert wird.
In diesem Jahr überschneidet es sich mit dem Berliner Jahreswechsel, der für viele ohne Pfannkuchen nicht vorstellbar ist. Den Leckereien gemeinsam ist, dass sie oft sehr süß sind.
Eine schöne Alternative, die das ganze Jahr über schmeckt, auch prima zum Kaffee, gibt es in der jüdischen Bäckerei „Babka & Krantz“ in Friedenau, nicht weit vom Walther-Schreiber-Platz entfernt.
Aufstrich möglich, aber nötig nur im Notfall
„Babushka Groyse“ heißt der zum Knäuel geflochtene Teig mit wenig Hefe und ganz viel Mohn drin. Er ist frisch gebacken und – auch ohne Anlass genossen – köstlich. Spuren von Marzipan enthält er zwar ebenfalls. Die belassen es aber bei einer angenehm dezenten Süße.
Einigermaßen groß ist der Hefeknoten, weich und besonders fluffig, mit dem erfreulichen Beigeschmack von hoher Handwerkskunst. Man kann ihn ein bisschen auseinander rollen oder einfach mit Lust hineinbeißen. Aufstrich ist möglich, aber notwendig nur, wenn der Alkohol einem ernsthaft den Kopf verdreht hat.
Alternativen in Vanille-Himbeere oder Mandel-Nougat
Dann schneidet man den Zopf vielleicht in vier dicke, hübsch marmorierte Scheiben und bestreicht ihn großzügig mit Frischkäse. Reine Medizin! Schmeckt nur besser.
Varianten gibt es in den Geschmacksrichtungen Vanille-Himbeere oder Mandel-Nougat. Das alles ist nicht täglich im Angebot, weil man sich um Abwechslung bemüht und zu Neuentdeckungen einlädt.
Aber man kann ja vorher anrufen und sich erkundigen. Selbst bei spontanen Besuchen findet man immer Alternativen: das Schabbat-Brot Challa zum Beispiel oder Dinkel-Bagels. Letztere sind eine gute Alternative zu den zäheren Natur-Bagels. Beide freuen sich – längst nicht nur in New York – über großzügige Lagen von Frischkäse und Räucherlachs.
Seit einiger Zeit betreibt Bäckermeister Shahar Elkin mit seinem Mann und seiner Schwester auch das Café in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz.
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