Für den Sozialismus hat er vieles aufgegeben: die Westernhefte und seine Freundin. Warum Lothar Bisky in die DDR ging und wie er sie heute sieht.
30 Jahre Mauerfall

Sein symbolischer Schnitt durch den Eisernen Vorhang ging in die Geschichte ein: Ungarns früherer Außenminister und Regierungschef Gyula Horn ist tot.

Am 9. November 1989 gewinnt der VfB Stuttgart das einzige Mal in seiner Vereinsgeschichte im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München – doch der Mauerfall stiehlt dem VfB die Show.
![Romy Weyrauch (links) aus dem Osten und Henrike Terheyden aus dem Westen. Zusammen mit anderen Theaterkollegen haben sie das Drama "1989 [exit ghost]" in Dresden inszeniert.](/images/6976051/alternates/BASE_21_9_W300/1658781292000/weyrauch-terheyden.jpeg)
Junge Theaterleute aus Ost und West fühlen sich der so genannten Dritten Generation Ostdeutschland verbunden und haben in Dresden ein Theaterstück über die Wende und das deutsch-deutsche Miteinander auf die Bühne gebracht. Dabei stellen sie auch kritische Fragen über unsere heutige Gesellschaft und den Kapitalismus.
Ultraläufer haben den 160 Kilometer langen Berliner Mauerweg als Rennstrecke entdeckt. Ihnen geht es nicht nur um den Sport sondern, auch um die Geschichte der Rundroute.

In Spandau wurde ein Mahnmal eingeweiht, in Mitte wurden Rosen abgelegt: Viele Menschen erinnerten am Freitag an „Reichspogromnacht“ und die Wende.

Was wäre, wenn es am Tag des Mauerfalls schon Twitter gegeben hätte? Das haben sich Mitarbeiter des MDR in Sachsen-Anhalt gefragt. Sieben von ihnen schlüpfen heute in die Rolle echter und erfundener Personen und twittern in Echtzeit deren Sicht auf die Ereignisse des 9. Novembers. Viele User lassen sich davon inspirieren.
Für viele Berliner ist der 9. November ein Tag zwischen Freude und Scham. Längst stecken auch Touristen Rosen in die Spalten der Mauer. Ein kleiner Gedenkmarsch durch die Stadt.

Alois Brunner soll für den Tod von über 100 000 Menschen verantwortlich sein. Bislang unveröffentlichte Stasi-Akten zeigen nun: Die DDR war dem NS-Verbrecher auf der Spur, doch dann fiel die Mauer.

Zwischen Ostalgie und Unrechtsstaat: Die Berliner Konferenz "Dritte Generation Ost" erforscht die Erfahrung der Wende als Chance.
Grünen-Kandidatin Künast macht Wowereit in einem Interview für die S-Bahn-Probleme verantwortlich und verweist auf geistesgegenwärtiges rot-grünes Verkehrsmanagement einst beim Mauerfall.

Nicht das Spiel "1378 (km)", sondern dessen Vorbild, die Realität, ist der Skandal. Insofern ist es besonders zynisch, wenn ausgerechnet Die Linke zu einem vergleichsweise harmlosen Spiel eine so ablehnende Haltung einnimmt.
20 Jahre nach dem Mauerfall - die Wende in Presse, Rundfunk und Fernsehen. Eine spannende Diskussion der Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Am 9. November 1989 öffnete sich an der Brücke an der Bornholmer Straße die DDR-Grenze. Heute wurde dort ein neuer Gedenkort eröffnet. "Ein Drama von weltgeschichtlichem Ausmaß" habe sich hier abgespielt, sagte Klaus Wowereit bei der Einweihung.
Sie ist nicht nur bei Touristen beliebt: Die Ausstellung "Friedliche Revolution 1989/90" am Alexanderplatz. Nun aber sollen die Exponate in den Müll wandern - Bund und Land haben kein Geld mehr für das Freiheitsdenkmal.

Eine Grüne aus dem Osten zieht in ein Westberliner Rathaus ein. Eine Genossin aus dem Westen geht in einen Ostbezirk. Kollegen waren skeptisch - die beiden Sozialstadträtinnen überzeugt.
Nun naht sich bald der 3. Oktober – und damit der 20. Jahrestag der staatlichen Herstellung der zweiten deutschen Einheit. Die Bedeutung des 3. Oktober 1990 wird unterschätzt.
Hamburger am Checkpoint: Die Raststätte Dreilinden am ehemaligen Grenzübergang soll zum American Diner mit Club-Lounge umgebaut werden - schön überdimensioniert.
Dass die DDR-Opposition vor 20 Jahren einmütig die Öffnung der Stasi-Akten wollte, ist Legende – ein Historiker über einen gesamtdeutsches Prozess.
Mit der Einheit kam die Ernüchterung: Das Deutsche Historische Museum nimmt das Jahr 1990 unter die Lupe.

Die letzte DDR-Regierung tanzte nur einen Sommer. Doch ihre Verdienste sind zu Unrecht in Vergessenheit geraten.

Der großartige Edgar Selge spielt in dem Film "Im nächsten Leben" einen DDR-Reporter, der Anschluss an die neue Zeit sucht.
Nach ihrem Fall im November 1989 begann Mitte Juni 1990 der Abriss der Mauer. Ein gigantischer und einmaliger Auftrag. Wie das Symbol des Kalten Krieges zu Kies wurde – und ein Ost-Berliner sich freischaufelte.

Baustart für den Platz des 9. November 1989: Am ehemaligen Grenzübergang an der Bösebrücke in Prenzlauer Berg soll bald eine Gedenkstätte an den Mauerfall erinnern.
In Hohen Neuendorf am nordwestlichen Berliner Stadtrand wird ein großer Platz an eine 18-Jährige erinnern, die 1980 bei einem Fluchtversuch erschossen wurde.
Jeder vierte Deutsche wünscht sich manchmal einer Umfrage zufolge die Einheit Deutschlands aufzugeben und die Mauer zwischen West- und Ostdeutschland wieder zu errichten.

Zwischen volkseigenem Einheitstakt und kunterbunter Alternativkultur: Eine neue Ausstellung über das Leben in Prenzlauer Berg vor, während und nach dem Mauerfall.
Wo nicht zusammenwächst, was zusammengehört: Zwischen Kreuzberg und Mitte gibt es 20 Jahre nach dem Mauerfall viele Grenzen.
Nach der Wende prophezeiten Experten Berlin einen Bauboom. Wo sie recht behielten – und wo nicht.
Durch neues deutsches Selbstwertgefühl verdrängt: Warum Türken sich als Verlierer der Wende fühlen.
1989 gab es das Wunder der Wende, weil Menschen furchtlos aufbegehrten.
Tränen, Jubel, Hertha-Lieder: In der DDR trafen sie sich heimlich, unter falschem Namen - doch nach dem Mauerfall durften die Anhänger erstmals öffentlich in Pankow jubeln. Lesen Sie hier die Reportage im Tagesspiegel vom Dezember 1989.

Je näher sie der Frauenkirche kommen, desto stiller wird es. In der DDR rollten am 19. Dezember 1989 Sonderzüge, in West-Berlin wusste man es gerüchteweise: Helmut Kohl hält in Dresden eine Rede. Würde er den Wunsch vieler Menschen laut aussprechen? Er zögerte lange, doch dann benennt er das Ziel: die Einheit.
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck kritisiert Berlins Umgang mit der Geschichte. „Ich vermisse eine würdige Erinnerung an die Opfer der Mauer-Zeit, der DDR-Diktatur“, sagte Beck in seiner „Hauptstadtrede“.

Am 9. November hatte der polnische Ex-Präsident Lech Walesa den ersten Stein der Dominokette beim symbolischen Mauerfall in Berlin umgestoßen. Dabei prallte er mit einem Kameramann zusammen. Seitdem leidet er unter Rückenschmerzen und musste sogar eine Reise absagen.
Im Dezember 1989 rettete sich die SED als PDS in die neue Zeit – die West-Ausdehnung schaffte sie nicht allein.
Wie Walter Momper am 4. Dezember 1989 DDR-Bürgerrechtler zum Handeln ermuntern wollte.

Poesie des Untergrunds: Eine Ausstellung über die Künstlerszene vom Prenzlauer Berg der Achtzigerjahre.
Grenzwertig: Peter Timms Märchen "Liebe Mauer"

Vor 20 Jahren bestritten die DDR-Nationalfußballer ihr letztes Pflichtspiel – und ließen sich von Scouts aus der Bundesliga ablenken.