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Thema

30 Jahre Mauerfall

Kanadas Botschaft zeigt Fotos vom geteilten Berlin. Für Bundestagspräsident Norbert Lammert, der in diesen Tagen ungezählte Veranstaltungen zum Mauerfall eröffnet, sticht diese eine Ausstellung aus der Masse der Jahrestagsfeiern heraus.

In Friedrichshain erzählen sich Berliner jede Woche ihre Erlebnisse aus der geteilten Stadt. Reinhard Hummel schmuggelte die Freundin in den Westen.

Von Robert Ide
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Als Ostdeutsche in die Politik zu gehen, bedeutete nach der Wende nicht unbedingt Existenzsicherung. Christine Bergmann wagte es und machte im vereinten Berlin Karriere wie keine Zweite.

Merkel dankt im Kongress den USA

Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigt in ihrer Rede im US-Kongress vor allem den amerikanischen Freiheitswillen mit Blick auf den Mauerfall - doch es gab auch ein schwierigeres Thema.

Von Christoph von Marschall

Tagesspiegel-Leserin Christine Pilot war am 10. November unterwegs zum Gitarrenkursus in Zehlendorf. Als sie im Radio hörte, dass die Glienicker Brücke wieder geöffnet werden sollte, war die Musik zweitrangig.

Bei Staatsbesuchen oder Premieren darf er nie fehlen - der rote Teppich. Auf der Bornholmer Brücke wurde er am 9. November auch ausgerollt; Tagesspiegel-Leser Dieter Slomski ging darüber.

Während am Abend des 9. November Tausende Ost-Berliner in den Westteil der Stadt strömten, wählte Tagesspiegel-Leser Wulf Bauerfeld die entgegengesetzte Richtung. Aber an diesem Abend sollte die Einreise schwieriger sein als die Ausreise.

Kurz nach dem 9. November wurde der Übergang Glienicker Brücke geöffnet. Tagesspiegel-Leserin Inge Dünnebeil radelte mit ihrem Sohn direkt dorthin. Dort wurde ein besonderes Erinnerungsfoto geschossen.

Als Jounalist war Christian Deutschmann am 9. November nach Ost-Berlin gefahren, um die Premiere des ersten DDR-Schwulenfilms "Coming Out" des Regisseurs Heiner Carow im Kino International zu erleben. Der Film an sich war schon ein Ereignis; als Deutschmann anschließend nach Hause fahren wollte, stellte er fest, dass sich an diesem Abend auch Geschichte ereignet hatte.

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Wir sind das Volk, skandiert die Menge. Einige singen sogar "So ein Tag, so wunderschön wie heute": Die Demo am 4. November 1989 auf dem Alex wird zum Protest-Happening gegen die Verhältnisse in der DDR. Lothar Heinke, damals Journalist bei der liberalen Ost-Berliner Tageszeitung "Der Morgen", erinnert sich.

Von Lothar Heinke
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Im Kino International lief der erste DDR-Schwulenfilm, als die Mauer fiel. Die denkwürdige Premiere wird 20 Jahre später wiederholt – an gleicher Stelle.

Von Lothar Heinke
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"Es gibt einen Feldzug gegen die DDR": Margot Honecker lobt auf einem Video die alten Zeiten. 50 Prozent der Ostdeutschen lebten heute im Kapitalismus schlechter, sagte sie. Das Video zeigt sie in Chile bei einer Feier zum "60. Jahrestag der DDR" am 7. Oktober 2009.

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Am 7. Oktober 1989 wurde in Schwante die SDP, die Sozialdemokratschen Partei in der DDR, gegründet. Konrad Elmer-Herzig leitete die konstituierende Sitzung und erinnert sich.

Eine Berliner Website zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls ist in China nicht mehr frei zugänglich. Chinesische Blogger hatten über Twitter begonnen, die Seite für Proteste zu nutzen.

Vertreter der Linkspartei und ihre Rosa-Luxemburg-Stiftung, aber auch der einstige Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei der DDR (SDP), Konrad Elmer-Herzig, weisen Kritik von ehemaligen DDR-Bürgerrechtlern am Umgang mit der friedlichen Revolution vom Herbst 1989 zurück.

Von Lars von Törne

Es war eine Nacht wie keine andere – und die Tage danach der „Wahnsinn“. Mit der Grenzöffnung für DDR-Bürger am Abend des 9. November endete die Teilung der Stadt, und wer dabei war in dieser Nacht, wird sie nie vergessen.

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Ulrike Poppe gehörte zu den Gründern der „Initiative für Frieden und Menschenrechte“ in der DDR. Mit zivilem Ungehorsam provozierten sie das System schon Jahre vor dem Mauerfall.

Von Werner van Bebber

Neue Details über die Ereignisse am 9. November. In der ZDF-Dokumentation "Der schönste Irrturm der Geschichte - wie die Berliner Mauer wirklich fiel" berichten die Autoren über die Ereignisse an der Waltersdorfer Chaussee.

Von Claus-Dieter Steyer
Knopp

Spätestens seit Dokumentationen wie "Hitlers Helfer" im ZDF ist der Historiker Guido Knopp einem breiten Publikum bekannt. Mit Tagesspiegel.de spricht der Journalist über den 9. November 1989, darüber, was ein früheres Ende der DDR für die Geschichte bedeutet hätte, und über Geschichte als Fernseh-Unterhaltung.

Tagesspiegel-Leser Jochen Schulze trat im November 1989 eine weite Reise an: nach Neuseeland, und das ausgerechnet am Vorabend des Mauerfalls. Als er down under ankam, fand er seine Freunde in Tränen aufgelöst. Weinten sie seinetwegen? Weit gefehlt!

Wende-Lebensläufe: Nils Busch-Petersen, heute Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes, wurde nach dem Mauerfall Rathaus-Chef in Pankow – zur eigenen Überraschung.

Von Stefan Jacobs
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Techno-DJ Paul van Dyk schreibt eine Hymne zum 20. Jahrestag des Mauerfalls. Der Song „We Are One“ soll am 9. November beim Festakt am Brandenburger Tor in Berlin gespielt werden. Noch arbeitet van Dyk an dem Stück.

Von Cay Dobberke
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