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Thema

Nationalsozialismus

Mit einer Aktion gegen das Vergessen von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Brandenburg wenden sich namhafte Journalisten an die Öffentlichkeit. Für den Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27.

Der Frankfurter Sozialpädagoge, Theologe und Historiker Ernst Klee ist mit der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt ausgezeichnet worden. Mit seinen beharrlichen Forschungsarbeiten habe sich der 1942 geborene Publizist große Verdienste um die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus erworben, sagte Oberbürgermeisterin Petra Roth am Freitag.

Dröhnende Motoren, eine drängende, aufputschende Musik und ein Kommentar aus dem Off, der im Stile des Kriegsberichterstatters die Helden der Rennbahn und ihren "Kampf um jede Sekunde" feiert. Großer Preis von Deutschland 1938, die Silberpfeile von Mercedes-Benz und Autounion schießen über den Nürburgring.

Von Ingo Bach

Wenige Wochen nach der Eröffnung des Jüdischen Museums in Berlin und einige Tage nach dem Baubeginn des Holocaust-Mahnmals wird morgen in Nürnberg eine weitere international beachtete Stätte nationaler Geschichtsaufarbeitung der Öffentlichkeit übergeben. Mit einem Festakt unter Beteiligung von Bundespräsident Johannes Rau öffnet das neu ausgebaute "Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände" mit der Dauerausstellung "Faszination und Gewalt" seine Pforten.

Dass die Deutschen sich gegenseitig ihre Geschichten erzählen sollten, riet einst Richard von Weizsäcker seinen Landsleuten. Damit die Vergangenheit nicht mehr nur als Last, sondern auch als Auswahl begriffen werden möge, auf die man aktiv zurückgreifen kann.

Der Aderlass war enorm. Von 8000 Studenten, die im Jahr 1933 an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität studierten, haben nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 2200 die Universität verlassen.

Der engagierte Schriftsteller ist in den letzten Jahren ein bisschen aus der Mode gekommen. Zu Zeiten Heinrich Bölls strahlte er im hellsten Glanz: Böll stand für moralische Integrität, und sein Eintreten für sowjetische Dissidenten auf der einen, gegen den militärisch-industriellen Komplex im Kapitalismus auf der anderen Seite machte ihn umso glaubwürdiger: ein Einzelner, ein radikaler Demokrat, unabhängig vom Mainstream der jeweiligen "Öffentlichkeit".

"Wiedergutmachung" für die historische Schuld des Nationalsozialismus war ein Fundament der Demokratie in der Nachkriegszeit der Bundesrepublik. Dies wurde von der Politik der BRD auch dann vertreten, wenn einzelne Politiker hierin einen Akt der Selbstverleugnung sahen.

Hellwach und voller Interesse blickten Ute Dieckmanns dunkelbraune, fast schwarze Augen schon auf Kindergartenfotos in die Welt. Am Ende der dritten Grundschulklasse stand auf ihrem Zeugnis "Reif für die Sexta".

Frau Rosh und der "Förderkreis zur Errichtung des Denkmals für die ermordeten Juden" haben es wieder geschafft, zu polarisieren. Im Falle der Diskussion über das Plakat mit der Zeile "Den Holocaust hat es nie gegeben" ist es besonders irritierend, dass die Protagonistin erneut eine Szenerie malt, in der nur sie die Gute ist und die anderen die Bösen sind.

Von Jürgen Dittberner

Die erbitterten Kontrahenten diesseits und jenseits der Hochsicherheitszäune des G8-Gipfels in Genua haben eines gemeinsam: Sie denken alle strikt global. Unsere politische und soziale Gegenwart ist von zahllosen internationalen Strukturen und Institutionen durchzogen.

Müsste der Schauspieler Mario Adorf als Werbe-Mafioso für die "Aachener und Münchener-Versicherung" mal die brutalen Schläger der SA und SS in der Nazizeit bewerten, dann würde er wie in seinen TV-Werbespots vielleicht auch resigniert flüstern: "Diese Kerle sind zu gut versichert."In der Tat konnten nämlich die NS-Rabauken bei ihren Saalschlachten und Straßen-kämpfen besonders ungeniert und rücksichtslos auf ihre Gegner und Widersacher eindreschen.

Er lebte ein Leben im Dienst des Sports: Der 1882 geborene Carl Diem gründnete schon als 17-Jähriger einen Sportverein, rief 1913 als Präsident des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) das Deutsche Sportabzeichen ins Leben und konzipierte die 1920 erstmals ausgetragenen Reichsjugendwettkämpfe, die Vorläufer der heutigen Bundesjugendspiele. 1921 war der Sportwissenschaftler Mitbegründer der Deutschen Hochschule für Leibesübungen.

Die Proteste gegen den syrischen Präsidenten Baschar el Assad haben kurz vor dessen Ankunft in Berlin zugenommen. Der Zentralrat der Juden wiederholte in einer Zeitungsanzeige seine Forderung an die Bundesregierung, sich von der syrischen "Diktatur" zu distanzieren.

Vor ein paar Monaten fragte das Forum Ostdeutschland der SPD in Leipzig, ob es noch eine DDR-Literatur gibt oder ob diese Teil einer gesamtdeutschen Literatur geworden ist. Eine Diskussion drehte sich um "Freiheit und Fremdheit, Melancholie und Satire: Literatur im Aufbruch", die ich durch einige pointierte Thesen in Gang setzen sollte.

Für den Historiker Mark Walker ist Otto Hahn jemand, der nach dem Krieg seine Zusammenarbeit mit den Nazis nicht mehr wahrhaben wollte. Wie andere deutsche Wissenschaftler auch, habe er die Tätigkeit für die Nazis "verdrängt", stellte Walker bei seinen Forschungen fest.

Seit gestern steht allen 500 Berliner Oberschulen die CD-ROM "Erinnern für Gegenwart und Zukunft" der von Steven Spielberg gegründeten "Shoah Foundation" zur Verfügung. Mit dem interaktiven Medium, das die persönlichen Schicksale von Zeitzeugen mit politischen Informationen verknüpft, soll künftig an 8000 Computerarbeitsplätzen ein Beitrag zur "Holocaust Education" geleistet werden - zur Aufklärung über den Holocaust, aber auch über Parallelen in der Gegenwart.

So viel Premiere war selten: Zum ersten Mal flatterte Regenbogenfahnen vor dem Roten Rathaus, zum ersten Mal sprach ein Bundestagspräsident zum Abschluss der Demonstration zum Christopher Street Day und zum ersten Mal verliehen die Organisatoren des verstaltenden CSD e.V.

"Ich, Eva Mozes Kor, eine Überlebende von Mengeles medizinischen Versuchen, habe gelernt, dass die Menschenrechte in der medizinischen Forschung ein Thema sind, mit dem man sich auseinandersetzen muss." Ihren bewegten Appell richtete die 85-jährige Auschwitz-Überlebende an Deutschlands renommierteste Wissenschaftsorganisation, die Max-Planck-Gesellschaft.

Von Bärbel Schubert

26. Januar 2001: Rede vor dem Bundestag zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus"Man braucht nie etwas über das Dritte Reich und seine Gewalttaten gehört zu haben, um zu wissen, dass man Menschen nicht verfolgt, misshandelt oder totschlägt.

Spötter behaupten, irgendwann lande Guido Knopp noch bei "Hitlers Hunden". So sehr lutsche der ZDF-Chefhistoriker das Thema Nationalsozialismus mit seinen kategorisierenden Serien aus - erst Hitlers Helfer, dann Hitlers Krieger, dann Hitlers Kinder und jetzt Hitlers Frauen.

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