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Stella Morris, die Verlobte von Julian Assange

© Reuters/Henry Nicholls

Inhaftierter Wikileaks-Gründer: Assange soll im Gefängnis Schlaganfall erlitten haben

Das Hin und Her um seine mögliche Auslieferung an die USA setzt Julian Assange offenbar sehr zu. Seine Verlobte berichtet von einem leichten Schlaganfall.

Der in Großbritannien inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange hat nach Angaben seiner Verlobten Stella Moris im Gefängnis einen leichten Schlaganfall erlitten. Der Vorfall habe sich am 27. Oktober ereignet, dem Tag, an dem die USA gegen ein in Großbritannien gerichtlich verfügtes Auslieferungsverbot in Berufung gegangen waren.

Laut der "Mail on Sunday" handelte es sich um eine sogenannte transitorische ischämische Attacke, bei der die Blutversorgung des Gehirns zeitweise unterbrochen wird. Der Wochenzeitung zufolge traten bei Assange als Folgen ein hängendes rechtes Augenlid, Gedächtnisverlust und Anzeichen für neurologische Schäden auf. Moris selbst teilte den Link zum Bericht auf Twitter. „Er muss befreit werden. Jetzt“, schrieb sie dazu.

Assange nehme nun Medikamente, hieß es. Seine Verlobte sagte dem Blatt, sie befürchte einen weiteren, schwereren Schlaganfall. Es stelle sich die Frage, ob er gesundheitlich in der Lage sei, einen Auslieferungsprozess durchzustehen. „Seine Inhaftierung hat einen katastrophalen Effekt auf seine Gesundheit“, sagte Moris am Sonntag der Nachrichtenagentur PA. Die US-Regierung habe geplant, ihn zu töten und einen Weg dafür gefunden: den britischen Staat dazu zu bringen, den Henker zu spielen.

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"Ich denke, dieses ständige Schachspiel, Kampf nach Kampf, der extreme Stress ist es, was Julians Schlaganfall ausgelöst hat", sagte Moris, die mit Assange zwei kleine Kinder hat und auch zu seinem Verteidiger-Team gehört. Bei Twitter forderte sie seine sofortige Freilassung.

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In den USA drohen dem 50-jährigen Australier bis zu 175 Jahre Haft. Er ist dort wegen Spionage und der Veröffentlichung geheimer Dokumente auf der Enthüllungsplattform Wikileaks zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan angeklagt. Am Freitag hatte ein britisches Berufungsgericht ein Auslieferungsverbot an die USA aufgehoben, der Fall geht nun an ein Londoner Bezirksgericht zurück, allerdings mit der Anordnung, ihn Innenministerin Priti Patel für eine endgültige Entscheidung innerhalb von 28 Tagen vorzulegen.

Assange sitzt seit zweieinhalb Jahren in London in Haft. Zuvor hatte er sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft gelebt, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Dort sollte ihm wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs der Prozess gemacht werden, die Anschuldigungen wurden jedoch fallen gelassen.

Der Fall sorgt seit Jahren international für Aufsehen. Assanges Unterstützer haben die Verfahren immer wieder als politisch motiviert kritisiert. (AFP)

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