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Keine buchstabengetreue Verfilmung des Volker-Kutscher-Romans: Gereon Raths Freundin Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries) erhält in der TV-Serie „Babylon Berlin“ eine durchaus anrüchige Seite.

© Frédéric Batier/ARD Degeto/X-Filme/Beta Film/Sky

Update

Fast acht Millionen Zuschauer in der ARD: "Babylon Berlin"-Start auf "Tatort"-Niveau

Kein Abfall nach der Sky-Preview: Mit 7,83 Millionen Zuschauern "Babylon Berlin" einen guten Start im Ersten - auch dank eines fast stabilen Quotenverlaufs

Viel wurde vorher wieder darüber gesprochen und geschrieben, am Ende haben dann auch viele eingeschaltet: Die Serie "Babylon Berlin" hatte mit 7,83 Millionen Zuschauer am Sonntagabend eine gelungene Free-TV-Premiere im Ersten. In etwa die Quote eines "Tatort" auf diesem Sendeplatz.

Auch das jüngere Publikum wurde bei den ersten drei Folgen der 16-teiligen Serie von Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries erreicht. Überdurchschnittliche 21,2 Prozent Marktanteil erzielte "Babylon Berlin" bei den 14- bis 49-Jährigen, teile das Erste mit. Die nachfolgende Dokumentation „1929 - Das Jahr Babylon" des RBB sahen 4,09 Millionen Zuschauer (Marktanteil 19,1 Prozent).

Vorab war befürchtet worden, dass sich die Vorabausstrahlung der Serie im Pay-TV bei Sky vor gut einem Jahr negativ auf die Quote auswirken könnte. Die ARD hat einen Großteil der Produktionskosten übernommen.

„Ein fulminanter Start!" jubelte denn auch Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen. "Im Ausland hat ,Bayblon Berlin' schon Siege gefeiert, nun wurde das erste Heimspiel in der großen Arena gewonnen." Die ARD habe besondere Anstrengungen unternommen und ist neue Wege gegangen." Ebenso Christine Strobl, Geschäftsführerin ARD Degeto: „Sensationell - ich bin sehr glücklich, dass unsere hochklassige und komplexe Serie das Publikum im Ersten von Beginn an so begeistert. Wir sind für diese Serie erzählerisch und bei der Zusammenarbeit mit unseren Partnern ganz neue Wege gegangen und das hat sich  national und international absolut ausgezahlt. Es wird uns Antrieb sein, diesen Weg weiter zu gehen."

Kooperation zwischen Pay und Free funktioniert

Wenn die Quoten auch bei den nächsten Folgen von „Babylon Berlin“ im Ersten vergleichbare Höhen erreichen, dann rechtfertigen sie Produktion und Konstruktion der Serie. Sky investiert, die ARD investiert, das Pay-TV strahlt zuerst aus, das Erste folgt mit der Free-TV-Premiere. Pro Folge hatte „Babylon Berlin“ bei Sky rund 570 000 Zuschauer. Aus Sicht von Sky Deutschland ein großer Erfolg: Bessere Werte hatte der Sender nach eigenen Angaben bis dahin nur bei einer anderen Serie: bei der 7. Staffel von „Game of Thrones“.

Die Zuschauerzahl für die ARD-Ausstrahlung am Sonntag lag zum Start mit durchschnittlich 7,83 Millionen sogar über der des „Polizeiruf 110“ (7,68 Millionen) eine Woche zuvor. „Babylon Berlin“ startete nach der „Tagesschau“ mit fast 8,7 Millionen Zuschauer – fast jeder vierte Zuschauer hatte eingeschaltet. Diese Zahl bröckelte dann über die 135 Minuten und drei Folgen. In den letzten fünf Minuten, also zwischen 22 Uhr 20 und 22 Uhr 25, verbuchte „Babylon Berlin“ immerhin noch an die sieben Millionen Zuschauer, rund 1,5 Millionen weniger als zum Start. Die Zahlen insgesamt zeigen, wie groß Interesse und Neugier im Publikum waren. Und sollten die Fortsetzungen, Folgen vier bis sechs laufen am Donnerstag, vergleichbare Werte bringen, wird sich die Freude von ARD-Programmdirektor Volker Herres noch verdoppeln.

ARD braucht dringend Erfolg, Marktanteil auf Tiefpunkt

Der Erfolg mit „Babylon Berlin“ wird die ARD-Oberen sehr gut tun. Im Gesamtpublikum konnte das Erste nur 10,3 Prozent Marktanteil erreichen (das ZDF liegt bei 13 Prozent). 10,3 Prozent sind für die ARD ein historisches Tiefstwert. Heißt: Es muss mehr kommen als „Babylon Berlin“.

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